Vier Zeitzonen hat Wolfgang Fasching auf seiner Reise ins Unbekannte bereits übersprungen. Mehr als 6500 Kilometer hinter sich gelassen. Seiner eigenen Zeitrechnung ist der 46-Jährige ebenfalls voraus. Der extremste Typ unter der russischen Sonne liegt voll im Plan, die elendslangen 10.000 Kilometer des „Russia Coast to Coast" innerhalb von 25 Tagen zu meistern. Und damit etwas zu schaffen, was noch kein Mensch vor ihm geschafft hat. Nein, weder gewagt hat...


Knapp zwei Drittel hat der gebürtige Steirer am 14. Tag seines extremen Abenteuers bereits zurückgelegt. Das sind im Schnitt jeden Tag auf das Neue mehr als 460 Kilometer – bei rund vier Stunden Schlaf. Trotz eines schmerzenden Körpers (der wunde Punkt ist zurzeit das Gesäß) fährt Fasching seit vier Tagen wie die Transsibirische Eisenbahn neben ihm wie auf Schienen. Unglaublich zügig. Immer nach vorne gerichtet. „Zum Glück wurde die Strecke flacher nach der Halbzeit. Auch der Wind hat zuletzt gedreht und ich hatte Rückenwind, was Radfahrer ja oft nicht zugeben wollen. Da ist viel weitergegangen", sagt Fasching. Das nennt man wohl ausgleichende Gerechtigkeit nach all den Startschwierigkeiten...

JEDER ZWEITE TAG EIN TAUSENDER
Alleine am elften und zwölften Tag legte das Wunderwerk 1000 Kilometer zurück. „Ich bin verwundert, dass es jetzt noch so gut läuft", sagte Fasching – und legte am 13. und 14. Tag erneut einen knappen Tausender nach. Solch ein Pensum spulte der dreifache Race-Across-America-Sieger nicht einmal an den letzten beiden Tagen des RAAMs herunter, obwohl das Rennen quer durch die USA bereits vor der 5000er-Grenze endet. Dass es in diesem Höllentempo weitergeht, ist nicht das primäre Ziel des Projekts – in erster Linie geht es darum, überhaupt eine solch unfassbare Distanz zu bewältigen. „Letztendlich ist alles auch eine Kopfgeschichte. Ich versuche es tagtäglich durchzuziehen bis zu einem Punkt, an dem es noch halbwegs erträglich ist, obwohl es richtig zäh wird", sagt Fasching. „Ich schaue, dass ständig etwas nach vorne weitergeht, obwohl ein Tag mit sehr viel Leiden verbunden war. Ich werde jetzt beten und hoffen, dass sich mein wundes Gesäß wieder bessert", bleibt Fasching zuversichtlich, obwohl sein Blick Qualen verrät. In Omsk organisierte sein Team einen neuen Radsattel, um kurzzeitig eine andere Belastung auf den Hintern zu bringen. Das betreuende Team der sportmediziner.at hilft mit entzündungshemmenden Cremes und häufigen Wechsel der Radhose weiter. Fasching: „Es ist wichtig, dass die Wunde sauber und steril bleibt."

FASCHINGS SCHERZ: "ATEMLOS" AUF VIDEO
Den Spaß hat Fasching nicht verloren. Auf dem Weg von Wladiwostok nach St. Petersburg fiel die magische Halbzeit-Marke in Krasnojarsk, der Heimatstadt von Schlagerstar Helene Fischer. Mit seinem Media-Team war Fasching zum Scherzen aufgelegt und stimmte während der Fahrt zu ihrem Ohrwurm „Atemlos durch die Nacht" ein. Ein Video davon zieht auf Youtube bereits Kreise. „Ein bisschen Spaß muss sein", sagt Fasching. Und der soll ihn auch noch die letzten 3500 Kilometer begleiten...



SPENDEN MITTELS MUSKELKRAFT

Russia Coast 2 Coast steht auch unter dem Motto „Starke Muskel für Schwache": Wolfgang Fasching stellt seine Muskelkraft in den Dienst der Österreichischen Muskelforschung. Jeder einzelne der 10.000 Kilometer, die Fasching erstrampelt, können als symbolische Charity-Kilometer zugunsten der Österr. Muskelforschung erworben werden. 1 km = 1 Euro. Alle Infos dazu und Spendenmöglichkeit auf www.muskelforschung.at und www.russiac2c.com

Weitere Infos zum 'Russia Coast to Coast' und Wolfgang Fasching findest du auf
www.fasching.co.at


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