Leicht und dynamisch: Lightweight-Trainer waren lange das Rezept für schnelle Läufe. Ja, die Kategorie hat auch heute noch ihre Berechtigung.

Lukas Schnitzer
Lukas Schnitzer


Laufschuhe im Jahr 2023 in starre Kategorien zu pressen, ist kein leichtes Spiel. Zu vielseitig zeigen sich moderne Schuhe, zu unterschiedlich ordnen Hersteller ihre Modelle ein. Und dennoch gibt es sie – wenn auch mit vielerlei Gesichtern – nach wie vor, die leichten und schnellen Lightweight-Trainer. „Ein leichterer und gleichzeitig etwas direkterer Schuh gibt bei schnellen Laufeinheiten oder Wettkämpfen mehr Rückmeldung und fühlt sich einfach dynamischer an“, erklärt Footwear- Experte Sven Konkart von Brooks Running. „Bei einem normalen Dämpfungsschuh hat man hingegen im Vergleich eher das Gefühl, dass Energie beim Laufen verloren geht“, grenzt er das Thema Lightweight-Trainer vorsichtig ab und erklärt weiter: „Je schneller ich laufe, desto kürzer wird die Bodenkontaktzeit des Fußes. Umso kürzer diese ausfällt, desto weniger Dämpfung und Material benötige ich unter dem Fuß.“ Einsetzbar ist ein klassischer Lightweight-Trainer sehr vielseitig. Tempo-Dauerläufe oder Intervalle, aber genauso auch Wettkämpfe oder als Zweitschuh, sollte man auch mal bei gemäßigtem Tempo einfach Lust auf ein leichteres Gefühl am Fuß haben, stehen in den Talenten. Für die breite Masse sind derlei Schuhe wohl auch die sichere Alternative zu den anderen aktuell boomenden „schnellen“ Schuhen mit Plattentechnologie in Carbon oder anderen Material­zusammensetzungen.

Leicht und direkt
Technisch zeichnen sich diese Schuhe für den Brooks-Experten durch ein flacheres, leichteres Dämpfungsmaterial aus, als es beispielsweise in Daily-Trainern zum Einsatz kommt. Tobias Bogner, Sports-Marketing-Manager Running bei Salomon, ergänzt die Dämpfungscharakteristik der Schuhe noch um die für ein schnelles Laufgefühl wichtigen Attribute „direkt“ und „responsiv“. „Lightweight-Trainer zeichnen sich durch, wie der Name schon sagt, geringes Gewicht aus, dieses liegt meist deutlich unter 300, oft zwischen 200 und 250 Gramm. Weiter darunter liegen eigentlich nur noch Wettkampfschuhe“, so Bogner weiter. Außerdem, so der Tenor der Experten, wird bei derlei Schuhen das Obermaterial auf das Nötigste reduziert, stehen Atmungsaktivität und eine eng anliegende Passform im Vordergrund.

Zieht man einen Lightweight-Trainer in Betracht, gilt es beim Kauf wie bei allen Schuhen auf eine gute Passform ohne Druckstellen zu achten. Bewegt man sich im Triathlon-Universum und möchte den schnellen Schuh auch ohne Socken laufen, ist gegebenenfalls auf nahtloses Obermaterial zu achten, rät Sven Konkart. Obendrein, so Tobias Bogner, gilt es bei klassischen Lightweight-Trainern darauf zu achten, dass in der Mittelsohle möglichst keine Platten oder Stützen bzw. Brücken verbaut sind, welche das direkte Laufgefühl in irgendeiner Form mindern. Auch das Obermaterial und die Fersenkappe sollten mit wenig Stabilisatoren arbeiten. Grundsätzlich rät Sven Konkart aber auch hier, dass der Schuh funktionell zum Läufer passen sollte, also je nach Fuß neutral oder leicht gestützt ausfallen darf.