Auf der fünften Etappe des Alpe-Adria-Trails erwartet uns eine aussichts- und abwechslungsreiche Etappe weit oberhalb des Mittleren Mölltals: Alte Fußwege zu Bergbauernhöfen, ein historischer Schulweg, einige neuere Forststraßen und als Höhepunkt der Etappe die legendäre "Rollbahn" aus der Zeit des Kupferbergbaus.

Diese Etappe gleicht in mehrfacher Hinsicht einer Zeitreise: Gleich zu Beginn der Etappe wandern wir zur Ruine der einstigen Burg Wildegg oberhalb von Stall. Der weitere Aufstieg zum "Sonnberg" lässt erahnen, was ein Einkauf im Tal oder ein Kirchgang einst für die Bergbauern bedeutete. Wer in der ehemaligen Volksschule in rund 1.500 Metern Höhe am Sonnberg ein Relikt längst vergangener Zeiten vermutet, liegt falsch: Bis ins Jahr 2002 wurden hier die Kinder unterrichtet!

Unter das Motto "Almwirtschaft einst und jetzt" könnte man den Weiterweg bis zur Goldberghütte stellen. Viele der Almen werden nach wie vor genutzt! Längst zum Erliegen gekommen ist hingegen der Kupferbergbau in der Innerfragant. Das Erz wurde von hier in früheren Jahrhunderten per Pferdeeisenbahn(!) abtransportiert - so können wir heute den völlig ebenen Wanderweg der "Rollbahn" genießen!

Unterwegs am Alpe-Adria-Trail - Etappe 5: Stall - Innerfragant / Bild: www.alpe-adria-trail.com

WEGBESCHREIBUNG
Wir starten in Stall im Mölltal und folgen anfangs einem kurzen Kreuzweg. Wo sich dieser nach links wendet, gehen wir geradeaus weiter und erreichen wieder die asphaltierte Straße, der wir zwei Kehren lang folgen, bis wir aus dem Wald auf lichte Bergwiesen herauskommen. Hier biegen wir nach links ab und folgen großteils dem alten Bergweg, der - manchmal etwas steil - die Kehren der neuen Straße abschneidet. Wer es etwas flacher liebt, kann natürlich auch die Straße benützen. Wir empfehlen aber den Fußweg, der uns einen Eindruck von den Mühen des einstigen Bergbauernlebens gibt. Auf etwa 1.400 Metern Höhe neigt sich das Gelände etwas zurück und der bisher ziemlich dirket verlaufende Fußweg quert den Waldhang nach rechts und erreicht schließlich die ehemalige Volksschule Steinwand, in der die Kinder noch bis ins 21. Jahrhundert hinein in einer Klasse unterrichtet wurden! Hier genießen wir auch erstmals auf dieser Etappe den Ausblick ins "Untere Mölltal" und können markante Punkte unserer nächsten Etappe wie Staneralm und Himmelbauer bereits gut erkennen.

Unterwegs am Alpe-Adria-Trail - Etappe 5: Stall - Innerfragant / Bild: www.alpe-adria-trail.comGleich oberhalb der Schule erreichen wir das Gehöft Zraunig, den höchsten Bauern am Sonnberg. Wir folgen nun dem hier beginnenden Forstweg. Nach ca. 30 min könnten wir mit einem kleinen Umweg die bewirtschaftete Bodenhütte erreichen (jeweils ca. 15 min und retour). Unser Weg führt aber mit geringer Steigung, kurz sogar etwas abwärts, zur privaten Bergerhütte nahe des Klenitzenbaches. Hier endet der Forstweg, dem wir seit dem Gehöft Zraunig gefolgt sind, und wir wandern für wenige Minuten auf einem kleinen Steig weiter, bevor wir abermals einen Forstweg erreichen, dem wir zu den Sagaser Almen und folgen. Wir genießen hier herrliche Ausblicke zur Reißeckgruppe und zur alles überragenden "Tauernkönigin" Hochalmspitze (3.360m). Auch nach den Sagaser Almhütten bleiben wir weiterhin am Forstweg, bis bei mehreren Almhütten im Bereich der "Auerzen" ein kleiner Fußweg abzweigt. Der Weg ist stellenweise etwas schmal, jedoch gut markiert und führt uns direkt zur bewirtschafteten Goldberghütte. Die einfache, aber von der rüstigen Sennerin sehr liebevoll betreute Hütte ist einen Besuch wert!

Der Weiterweg von der Goldberghütte führt zunächst kurz etwas steil nach oben, erreicht aber bald einen mehr oder weniger eben verlaufenden Almweg, dem wir nun folgen, bis wir eine Kreuzung mit einer größeren Forststraße erreichen. Hier weisen Schilder bereits zur Fraganter Hütte. Wir folgen jedoch nicht diesen Schildern, sondern steigen ein wenig ab, schneiden die nächsten beiden Serpentinn der Fahrstraße auf Fußwegen ab und erreichen so in Kürze den Parkplatz am Beginn der "Rollbahn" errreichen. Die Rollbahn ist sicher ein absolutes Highlight am Weg und führt uns eindrucksvoll, aber völlig eben, ins Almtal der Großfragant. Nach ca. 45 min kreuzt der Rollbahn-Wanderweg eine Forststraße. Wer den kleinen, aber lohnenden Umweg zum Fraganter Schutzhaus machen möchte, bleibt am Wanderweg. Wer nach Innerfragant absteigt, nützt besser die Forststraße bis zur Brücke über den Fraganter Bach. Gleich nach der Bachüberquerung biegen wir nach rechts ab und folgen den Fußwegen, zweimal den Bach überquerend, bis in die Ortschaft Innerfragant.

Weitere Infos findest du unter www.alpe-adria-trail.com.


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