Die Hüfttasche ist am Mountainbike wieder am ­Vormarsch! Was es mit den neudeutschen Hipbags auf sich hat und worauf es beim klassischen ­Bike-Rucksack ankommt, lest ihr hier.

Lukas Schnitzer
Lukas Schnitzer


Auch wenn viele der modernen Mountainbikes mit „Kofferraum“ im Unterrohr an die Trails rollen und Hosen mit zusätzlichem Stauraum auf dem Vormarsch sind – für viele Biker gehört ein Rucksack einfach dazu. Dabei bieten die diversen Hersteller unterschiedlichste Modelle und Packvolumina und auch die angestaubte Hüfttasche ist als trendige Hipbag zurück im Spiel.

Wie groß das „Reisegepäck“ sein soll? Nikola Nekic, als Marketingmanager bei der Hermann Hartje KG auch für deren Exklusivmarke CamelBak zuständig, nennt eine Faustregel: „Je länger und abgelegener die Tour, desto größer der Rucksack“, so sein Tipp. Geht auf der Feierabendrunde über die Home­trails mal etwas zu Bruch, kann man notfalls auch schiebend nach Hause oder zum Auto kommen – besonders viel Werkzeug oder Verpflegung und Wechselkleidung muss hier nicht mitgeführt werden. Umgekehrt sollte auf Mehrtages­tour genügend Bekleidung für unterschiedlichste Wetterlagen, Proviant, Werkzeug und Reparaturmaterial in den Rucksack.
 

Für die schnelle Feierabendrunde empfiehlt Nekic kompakte Hipbags. Diese bieten gerade genug Platz für das Nötigste, Modelle wie die CamelBak-M.U.L.E 5-Hipbag oder Deuter Pulse 3 erlauben auch die Integration von Trinkflaschen oder -blase. Mit Rucksäcken um die 5 bis 15 Litern Volumen, so der Expertenrat, ist man für Tagestouren gut gerüstet. Auf Mehrtagestour sollte man sich vorab gut überlegen, was tatsächlich an Ausrüstung nötig ist. Man sollte sich nicht von großen Rucksäcken mit über 30 Litern verführen lassen – schleppt man den halben Hausrat mit, muss man auch das Mehrgewicht über Tage hinweg schultern. Smart gepackt, so Nekics Meinung, sind 20 bis 25 Liter vollkommen ausreichend.

Das A und O bleibt aber das Rückensystem, wie Daniel Bürkle von Deuter betont. Ein Rucksack sollte daher immer mit Gewicht beladen anprobiert werden. Leer, so sein Tipp, sind nämlich die meisten Rucksäcke angenehm. Wichtig ist dabei auch auf die individuelle Rückenlänge, die Trägerbreite und Ausformung sowie, wenn vorhanden, die Hüftflossen zu achten. Hersteller wie Deuter und CamelBak haben auch Modelle mit integriertem Rückenprotektor im Programm. „Wenn der Rucksack richtig am Körper sitzt, schützen diese Protektoren mitunter sehr, sehr gut bei einem Sturz“, so Bürkle.

Hippe Hipbag
Was den Hipbags in den letzten Jahren solchen Aufwind gibt? „Sie bieten bestmöglichen Stauraum auf kleinster Fläche und sind gerade dann, wenn man ohne zusätzlichen Ballast, aber dennoch mit allem, was nötig ist, unterwegs sein möchte, eine echte Option“, erklärt Nekic. Körpernah und fest an der Hüfte sitzend, wird das Gleichgewichtsgefühl kaum beeinflusst und der bei der Verwendung von Rucksäcken oft auftretende Hitzestau am Rücken bleibt aus. Nekic rät, auf breite Hüftgurte mit ausreichend Verstellmöglichkeiten, einen guten Sitz, ein belüftetes Rückenteil, stabile Reißverschlüsse und ein robustes, einfach zu reinigendes Außenmaterial Wert zu legen.