Crosscountry- und Downcountrybikes rühmen sich ihrer Effizienz im Antrieb und machen überall dort Laune, wo schnelle Beine zählen.

Lukas Schnitzer
Lukas Schnitzer

Ein großer Fokus deiner Touren liegt auf Höhenmetern und Kilometern, die Abfahrt darf ruhig Spaß machen, aber die Gewichtung von Uphill zu Downhill siehst du doch maximal im Bereich von 70/30? Dann bist du in der Welt der schnellen XC- und Marathonbikes – und mit etwas mehr Trail-Anspruch, vielleicht auch jener der Downcountrybikes (DC) zu Hause.

Hardtail vs. Fully
In dieser, nennen wir es „Bikefamilie“ finden sich neben den gängigen vollgefederten Bikes auch immer noch sehr viele Hardtails, also Räder mit Federgabel und starrem Heck. Klar, im Antritt kommt nichts an ein leichtes und steifes Hardtail heran. Doch die Fullys holen auf. „Im XC-Weltcup fahren mittlerweile so gut wie alle auf 120 mm Fullys, da die Strecken ruppiger geworden sind. Weil sich auch die Effizienz der Fullys enorm verbessert hat, sind Hardtails hier in Summe meist im Nachteil“, weiß Alexander Steurer von Hersteller Simplon. Dennoch ist sich der Branchen-Insider sicher, dass das klassische Hardtail immer seine Anhänger haben wird. Auch dann, wenn es künftig im klassischen Forststraßen-Revier vermehrt Konkurrenz durch das Gravelbike bekommen wird. Das Hardtail sieht er als puristischste Form des Bikens, auf dem Trail ist man gezwungen, die feine Linie zu finden, „man kann damit nicht einfach in der Falllinie über alle Hindernisse rollen“, offenbart Steurer seine Schwäche für Hardtails wie Simplons Razorblade.

XC trifft DC
Im Rennsport bieten viele Hersteller Athleten wie Kunden mittlerweile drei „Federwegsklassen“: Das klassische Hardtail und Fullys mit um die 100 mm Federweg eignen sich speziell für wenig technisch anspruchsvolle Kurse, auch relativ leichte Fahrerinnen und Fahrer sieht man vermehrt damit. Relativ jung sind sogenannte Downcountrys, Bikes mit adaptierten XC-Rahmen, etwas mehr Federweg und in Bereifung und Komponenten etwas mehr auf „Trail“ getrimmt. Räder, die eigentlich für effiziente Uphills und flowigen Trailspaß erdacht wurden, aber mit leichten Reifen aufgebaut rasch auch im XC und selbst Marathon-­Bereich ihre Fanbase fanden, weshalb viele Hersteller ihre XC-Bikes daran anpassen und diese ebenfalls mit 120 mm Fahrwerken anbieten. Ein Trend, der gekommen zu sein scheint, um zu bleiben, wie auch ein Blick in die Bike-­Auswahl rechts zeigt.

Klaus Felbermayr von der Intersport Austria, die unter anderem die Marke Polygon neu ins Sortiment aufgenommen hat, definiert XC-Bikes unabhängig vom Federweg vor allem über niedriges Gewicht, ein sehr effizientes Fahrwerk und möglichst wenig bewegte Masse. Er rät Interessenten beim Kauf daher, (auch) genau auf die Laufräder zu achten. Auch DC-Bikes dürfen, je nach Budget, sehr leicht ausfallen, achten sollte man dabei aber auf zumindest 120 mm Federweg (oft kombiniert mit 130 mm Gabeln), griffigere und schwerere, somit auch robustere Reifen für den Traileinsatz sowie gerne auch breitere Lenker mit kürzeren Vorbauten für eine entspanntere Sitzposition. Die Faustregel für die Kaufentscheidung: XC für Sportive, DC für vortriebshungrige Trailsurfer.