Im Trailbike-Segment findet sich die vermutlich breiteste Auswahl an Bikes. Wählt man „sein“ Modell mit Bedacht, werden hier sowohl klassische Tourenfahrer als auch Trail-Connaisseurs glücklich.

Lukas Schnitzer
Lukas Schnitzer

Typische Touren- und All Mountain-Modelle mit Federwegen um die 125 bis 150 mm am Heck finden sich heute beim Gros der Hersteller im „Trailbike“-Segment wieder. Nahezu so groß wie die Auswahl an Trails ist auch die Vielfalt der Trailbikes, trotz diverser Ausprägungen der einen oder anderen Stärke sind diese Räder aber die absoluten Alles­könner am Markt. „Von Tages­touren bis hin zum Alpencross, von der schnellen Feierabendrunde bis hin zu entspannten Bikepark-Besuchen schafft es ein Trailbike immer, dir ein Grinsen ins Gesicht zu zaubern“, steckt Florian Konietzko von Traditionshersteller Rocky Mountain den Einsatzbereich der Modelle breit ab. Berücksichtigt man die Gewichtung von Uphill zu Downhill, sind in dieser Kategorie je nach Auslegung Verteilungen von 40/60 bis 60/40 typisch.

Mehr als nur Federweg
Deutlich mehr als nur der Federweg sagt heute die Geometrie der Modelle über die bevorzugte Spielart des Bikes, sprich ob ein ausgeprägter Tourencharakter oder verspielter Abfahrtsspaß im Fokus stehen, aus. Räder mit viel Federweg bieten oft mehr Reserven im harten Gelände. Allerdings finden sich in den Katalogen der Hersteller auch Bikes mit reduziertem Federweg und stark ans Enduro-Segment angelehnten, besonders flachen (im Lenkwinkel) und langen (im Reach) Geometrien. Hier gilt es, sich nicht vom Marketing verrückt machen zu lassen, sich vielmehr ganz klar die Frage nach dem individuellen Einsatzbereich zu beantworten. 

Weniger versierte Fahrer profitieren immer von etwas mehr Feder­weg am Trail, moderate Geometrien (mit kürzerem Reach, steilerem Lenkwinkel) sorgen für Vielseitigkeit im Toureneinsatz und honorieren auch sehr entspannte, zurückhaltende Fahrweisen bergab mit vorhersehbarem Handling. Sehr progressiv gezeichnete Rahmengeometrien (mit flachem Lenkwinkel, langem Reach) sprechen hingegen eher Könner an. Bikes mit reduziertem Federweg sind je nach Konzept teils minimal vortriebseffizienter, fördern und fordern auf technischen Trails aber oft eine sehr aktive Fahrweise – was auch bergab einiges an Können und Körpereinsatz erfordert.

Die Geometrie ist es auch, die Florian Konietzko besonders hervorstreicht. Gerade dann, wenn man als Käufer den Fokus auf maximale Tourentauglichkeit legt. Auf Mehrtagestouren sieht er die Geometrie als größten Einflussfaktor: „Etwas aufrechter sitzen, dafür ein ausreichend flacher Lenkwinkel für die Abfahrt. Am Rocky Mountain Instinct lässt sich die Geometrie mit sogenannten Flip-Chips sogar anpassen“, erklärt Konietzko. Wer eher den Abfahrtsspaß priorisiert, dem legt der Rocky-Mann nahe, bei den Bremsen genau hinzusehen. Diese sollten bei Trailbikes zumindest vorne mit vier Kolben ausgestattet sein. Die Reifen sollten zudem einerseits gut rollen, vor allem aber Grip bieten. Hier sind ein paar Gramm mehr für begeisterte Abfahrer meist gut investiert.

Egal, ob entspannte Touren oder flowiger Trailspaß – die Bikes auf der nächsten Seite verstehen sich als Streifzug durch die Kataloge der Hersteller und bieten eine breite Auswahl für alle Geschmäcker.