Tourenskistöcke sind ein wichtiger und sicherheitsrelevanter Bestandteil jeder Skitourenausrüstung. Worauf es bei der Neuanschaffung ankommt, hat uns Fachmann Jörg Tichy von Komperdell verraten.
Die Längenverstellung ist ein typisches Unterscheidungsmerkmal von Tourenskistöcken im Vergleich zu „normalen“ Skistöcken. Auch innerhalb des Segments lassen sich deutliche Unterschiede feststellen: „Vom unverwüstlichen Aluminiumstock bis zum extraleichten, mehrfach faltbaren Carbonstock mit minimalem Packmaß gibt es zahlreiche Varianten, die unterschiedlichste Spektren des Skitourensports abdecken“, weiß Fachmann Jörg Tichy von Komperdell. Beim neuen „Stiletto“ etwa erfolgt die Längenverstellung (bis zu 25 cm) per Knopfdruck am Griff. „Dieses Konzept ermöglicht es im Gehen, den Stock rasch an die jeweiligen Gegebenheiten anzupassen. Was neben dem Komfort auch Kraftersparnis und somit zusätzliche Sicherheit bei Spitzkehren, Hangquerungen und langen Schiebepassagen mit sich bringt“, sagt Tichy.
Das Gewicht ist ein nicht unwesentliches Anschaffungskriterium. In der Regel gilt: Je länger die Tour, desto wichtiger ist es, auf unnötigen Ballast zu verzichten. Echte „Schwergewichte“ sind bei namhaften Herstellern aber ohnehin nicht zu finden. Zu berücksichtigen gilt es außerdem, dass Stöcke ohne Faltfunktion gegenüber faltbaren Modellen aufgrund des Wegfalls der jeweiligen Komponenten oft einen kleinen Gewichtsvorteil haben. Die Leichtbauweise des Stiletto (Titanal oben, Carbon unten) sorgt jedenfalls dafür, dass ein einzelner Stock trotz seines komplexen, patentierten Verstellmechanismus nur 295 Gramm auf die Waage bringt.
Bei den Griffen ist neben einer anatomisch günstigen Form, die einen flüssigen Bewegungsablauf erlaubt, auch das Material von Bedeutung. Hochwertige Modelle verfügen in der Regel über einen kälteisolierenden Gummi-, Kunststoff- oder Korkgriff, der auch langfristig extremen Wettereinflüssen trotzt. Eine verlängerte Griffzone, wie beim Stiletto gut zu sehen, ermöglicht beispielsweise bei Hangquerungen unkompliziertes Umgreifen. Die Handschlaufe sollte verstellbar und trotzdem stabil sein. Für zusätzlichen Tragekomfort ist die Schlaufe beim Stiletto gepolstert.
Die Stockspitze sollte bei Tourenstöcken einerseits stabil genug sein, um Felsen und Eisplatten ohne gröbere Abnützungserscheinungen widerstehen zu können, andererseits sollte mit ihr die Bedienung der Bindung möglichst einfach funktionieren. Vom Material her setzt Komperdell beim Stiletto in diesem Bereich auf eine Mischung aus Wolfram und Carbid.
Die Teller lassen sich bei Tourenstöcken in der Regel auswechseln. Für die Tourenplanung gilt: je tiefer der Schnee, desto größer der Teller. „Unsere Eisflankenteller sind beweglich und passen sich für bestmöglichen Halt automatisch der Hangneigung an – so auch beim Stiletto", verrät der Komperdell-Experte.
Sicherheitsrelevant ist der Tourenstock allemal. „Wenn beispielsweise das Verschlusssystem während einer Tour plötzlich nicht mehr funktioniert, ist es nicht nur mit dem lustvollen Tourenerlebnis ganz schnell vorbei, sondern auch der Punkt, an dem es kritisch werden kann, erreicht", erklärt Jörg Tichy. „Wer schon einmal versucht hat, im Tiefschnee mit einem oder überhaupt ohne Stöcke vorwärts zu kommen oder abzufahren, der weiß, dass sich in solch einer Situation das Gefahrenpotenzial extrem erhöht. Bei Komperdell legen wir deshalb besonderen Wert auf die Qualität aller Komponenten sowie deren hochwertige Verarbeitung, um solche Situationen zu verhindern."
Der Experte | JÖRG TICHY ist Marketingleiter beim österreichischen Outdoor-Equipment-Hersteller Komperdell mit Sitz in Mondsee, Oberösterreich. Web: komperdell.com |