Das Tiroler Wipptal zwischen Innsbruck und dem Brennerpass mit seinen fünf unberührten Seitentälern ist ein absoluter Geheimtipp für alle Skitourenfreunde.


Das Haupttal liegt genau zwischen den Gebirgszügen der Stubaier- und Zillertaler Alpen, womit von einem Ausgangspunkt aus eine unbeschreibliche Vielfalt an Schwierigkeitsgraden und landschaftlich reizvollen Zielen gegeben ist. Nicht nur das Gelände, auch die Schneebeschaffenheit variiert oft von einem Tal zum anderen, zudem lässt die Nähe zum Brenner auch ein Ausweichen ins nahe Südtirol zu, falls die Wetter- und/oder Schneebedingungen einmal nicht ganz passen sollten – der Brenner ist ja bekanntlich eine Wetterscheide. Dieser Tatsache verdanken die Täler des Wipptales auch ihre Schneesicherheit, denn die Niederschläge können sowohl von Norden als auch von Süden kommen.

Touren für jeden Geschmack
Die Seitentäler Navis-, Schmirn- und Valsertal sowie Gschnitztal und Obernbergtal bieten eine Fülle an Tourenmöglichkeiten mit unverspurten Hängen und traumhafter Bergkulisse. Bereits nach den ersten Schneefällen im November oder Dezember kann man mit der Skitourensaison beginnen – und auch im Frühsommer gibt es noch Rinnen und Flanken, die prädestiniert sind für Firn- und Figltouren. Von der leichten, fast immer sicheren Tour (z.B. Vennspitze im Valsertal, Leiten bei St. Jodok, Eggerberg im Obernbergtal) mit ca. 500 – 800 m im Aufstieg bis zur extremen Gletschertour (Olperer 3.476 m) gibt es hier ein Angebot für jedes Niveau.

St. Jodok mit dem Schmirn- und Valsertal zählt seit 2013 zum elitären Kreis der österreichischen Bergsteigerdörfer. 20 Orte in Österreich, die sich dem naturnahen und nachhaltigen Tourismus verschrieben haben, wurden nach strengen Kriterien ausgewählt und bieten dem Gast ein breites Angebot an Bergsport abseits der Massen. Die Unterkünfte haben sich auf eine Gästeschicht mit speziellen Bergsport-Bedürfnissen eingestellt. So gibt es z.B. in allen Partnerbetrieben Alpin-Literatur, von Wanderkarten über Skitourenführern bis hin zu Alpingeschichte. Auch Früh-Frühstücker, die zu längeren Touren aufbrechen, erhalten zu ungewohnt frühen Zeiten eine Morgen-Mahlzeit. Leih-Thermoskannen und Tourentee sind eine Selbstverständlichkeit, auf Wunsch werden gerne auch Jausenpakete hergerichtet. Zudem erhalten Mitglieder von Alpenvereinen aus allen Ländern 10 % Ermäßigung auf den Übernachtungspreis in den Bergsteigerdorf-Partnerbetrieben.

Die präparierte Variante
Für alle, die sich auf präparieren Pisten wohler fühlen als im freien Gelände, jedoch den Aufstieg aus eigener Kraft einer Auffahrt mit Gondel oder Sessellift vorziehen, ist der Sattelberg die beste Adresse. Ein gemütlicher, nicht allzu steiler Aufstieg von ca. 500 Hm führt von Gries am Eingang des Obernbergtales zur Sattelalm, einer urigen Hütte mit Übernachtungsmöglichkeit und traumhaften Almschmankerln, zubereitet aus Produkten aus der eigenen Landwirtschaft. Die Abfahrt erfolgt auf einer eigens für Skitourengeher präparierten Piste. Wer dann doch noch mehr Höhenluft schnuppern möchte, kann sich auf mehreren Routen zum Gipfel des Sattelbergs aufmachen (weitere 500 Hm) – dann allerdings im freien Gelände.

Stützpunkt für alle Skitourengeher ist das Bergführerbüro Wipptal-Alpin. Hier werden neben geführten Tagestouren auch Wochenkurse angeboten, die Sicherheitsschulungen mit Lawinenkunde sowie Fahren im freien Gelände für „Umsteiger“, die von der Piste kommen, beinhalten.

Das Wipptal ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln leicht erreichbar: halbstündlich verkehren Regionalzüge von Innsbruck nach Steinach, stündlich nach St. Jodok, Gries und zum Brenner. In alle Seitentäler gibt es öffentliche Busverbindungen, die es auch Skitourengehern ohne Auto ermöglichen, zu den Ausgangspunkten der Touren zu gelangen – das gesamte Busnetz in alle Seitentäler ist für Wintersportler kostenlos. Im Bergsteigerdorf St. Jodok wird vom TVB Wipptal zusätzlich täglich ein Tourentransfer zu den beliebtesten Ausgangpunkten für Skitourengeher und Schneeschuhwanderer angeboten.

Alternativen zum Skitourengehen
Und was bietet das Wipptal dem sportlichen Gast neben dem Skitourengehen?

  • Skigebiet Bergeralm mit 29 km Pisten in allen Schwierigkeitsgraden: „Klein, aber fein“, lautet hier die Devise. Jede Saison wird das Skigebiet mit Preisen für die perfekte Pistenpflege ausgezeichnet. Dank der hohen Anzahl an Schneekanonen kann von Anfang Dezember bis Mitte März Schneesicherheit gewährt werden. Ab Winter 2017/18 gibt es eine neue, hochmoderne Kombibahn (Sessellifte/Gondeln) von der Mittelstation zum Nösslachjoch.
  • Ca. 70 km bestens präparierte Langlaufloipen in allen Schwierigkeitsgraden ohne Loipengebühr: Vor allem das Gschnitztal mit seinen 38 km Loipen ist ein Eldorado für Langläufer – ausgezeichnet mit dem Loipengütesiegel der Tiroler Landesregierung.
  • Schneeschuhwandern und Winterwandern: Im Wipptal und seinen Seitentälern gibt es zahlreiche Möglichkeiten dazu. Schneeschuhe können kostenlos im TVB-Büro ausgeliehen werden. 2 x wöchentlich findet eine geführte Tour zu verschiedenen Zielen statt.
  • Rodeln auf 6 Naturrodelbahnen, 3 davon sind nachts beleuchtet: Bei den meisten Rodelbahnen befindet sich am Ende des Aufstiegs eine urige Einkehrmöglichkeit.