Sommer, Sonne, Sand ... Beachvolleyball. Die Sportart ist wieder in aller Munde. Wir haben ein paar Facts und Tipps rund um das Spiel zusammengefasst, mit denen du zum nächsten "King" bzw. zur nächsten "Queen of the Beach" wirst. Was die Fitness betrifft, sei schon mal so viel verraten: Am Ball zu bleiben, lohnt sich ...
Trendsport Beachvolleyball: Wie alles begann / Bild: iStock / TMSK
1. WIE ALLES BEGANN
Der Ursprung des Beachvolleyball liegt – wie soll es anders sein – in Amerika. 1915 spielte George David Center das erste Mal mit Freunden Volleyball auf Sand. Auf dem Waikiki Beach auf Hawaii baute er ein Netz auf und ermunterte seine Kollegen zu einer Partie sechs gegen sechs. Sieben Jahre später wurde der Santa Monica Beach Club gegründet, danach folgten in Kalifornien fünf weitere Clubs. Südkalifornien gilt daher als die Wiege des Beachvolleyball-Sports.
1927 kam die neue Sportart auch nach Europa. Der große Durchbruch gelang dem Beachvolleyball aber erst in den 90er-Jahren: 1996 wurde dieser Sport in das Programm der olympischen Spiele von Atlanta aufgenommen. Seitdem scheint der Hype ums „Beachen" immer größer zu werden.
Trendsport Beachvolleyball: So geht Beachvolleyball heute / Bild: iStock / Geribody
2. SO GEHT BEACHVOLLEYBALL HEUTE
Beim Beachvolleyball stehen sich laut offiziellen Regeln 2 Teams mit je 2 Spielern auf einem durch ein Netz geteiltes Sand-Spielfeld gegenüber, im Hobbybereich wird aber oft mit mehreren Spielern gespielt. Der Ball kann mit allen Körperteilen gespielt werden – in der Regel kommen aber fast nur die Hände zum Einsatz.
Ziel des Spieles für jedes Team: Den Ball regelkonform über das Netz auf den Boden der gegnerischen Spielfeldhälfte zu spielen und zu verhindern, dass er in der eigenen Spielfeldhälfte auf dem Boden landet. Ein Team darf den Ball dreimal berühren, um ihn in die gegnerische Spielfeldhälfte zurückzuspielen. Der Block zählt im Gegensatz zur Halle als erste Berührung.
Der Spielzug dauert so lange, bis der Ball auf den Boden fällt, ins „Aus" geht oder es einem Team nicht gelingt, ihn regelkonform auf die gegnerische Seite zu spielen.
Trendsport Beachvolleyball: Spielzug und Zählweise / Bild: iStock / kzenon
3. SPIELZUG UND ZÄHLWEISE
Mit dem Aufschlag, dem so genannten „Service", eines Teams beginnt der Ballwechsel. Das annehmende Team hat bis zu drei Ballkontakte, um den Ball zurückzuspielen. Das Aufschlagrecht wechselt erst, wenn das annehmende Team einen Punkt macht.
Beim Beachvolleyball wird im Running Score-System gespielt, das heißt, jeder Fehler ist automatisch ein Punkt für das gegnerische Team. Gespielt wird auf 2 Gewinnsätze („best of 3") bis 21 Punkte (Entscheidungssatz bis 15 Punkte) bei mind. 2 Punkten Unterschied.
Trendsport Beachvolleyball: Position im Sand / Bild: iStock / IPGGutenbergUKLtd
4. POSITION IM SAND
Beim „Beachen" gibt es keine festen Spielpositionen wie beim Hallenvolleyball. Jeder Spieler darf sich grundsätzlich auf jede Feldhäfte stellen. Eine Rotation gibt es nur beim Aufschlag. Solange aber ein Spieler erfolgreich aufschlägt und das gegnerische Team den Ballwechsel nicht gewinnen kann, schlägt immer der gleiche Spieler auf.
Trendsport Beachvolleyball: Spielfeldmaße und Netzhöhe / Bild: iStock / Willbrasil21
5. SPIELFELDMAßE UND NETZHÖHE
Das Spielfeld ist beim Beachvolleyball 8 x 8 (insg. 16 x 8) Meter groß – das Feld in der Halle hat hingegen die Maße 9 x 9 (insg. 18 x 9) Meter. Wenn die gegnerischen Spieler nicht gestört werden, darf auch in das Spielfeld oder die Freizone des Gegners eingedrungen werden.
Die Netzhöhe bei den Herren beträgt – bis zur oberen Kante gemessen – 2,43 Meter. Bei den Frauen hängt das Netz nicht ganz so hoch - sie haben nur 2,24 Meter zu bewältigen.
Trendsport Beachvolleyball: Techniken beim Beachvolleyball / Bild: iStock / IPGGutenbergUKLtd
6. TECHNIKEN BEIM BEACHVOLLEYBALL
Zuallererst gilt: Der Ball muss geschlagen werden, ihn zu halten oder zu werfen ist nicht erlaubt. Beim Beachvolleyball gibt es grundsätzlich 3 Grundtechniken, mit denen ein Ball gespielt werden kann:
- Baggern (unteres Zuspiel): Die Hände werden beim Bagger so ineinander gelegt, dass die Unterarme anschließend parallel bzw. auf gleicher Höhe sind. Tipp für Einsteiger: Nimm die Arme weg vom Körper, streck die Schultern vor und halte Abstand vom Ball. Streck dich beim Spielen des Balles mit ruhigen Armen und bei breiter Schrittstellung dem Ball entgegen.
- Pritschen (oberes Zuspiel): Beim Pritschen bilden die Hände eine Schüsselform, gespielt wird der Ball vor der Stirn. Die Handgelenke geben dabei etwas nach und nur die vorderen Fingerglieder berühren den Ball.
- Schlag (Angriff/Aufschlag): Neben dem Aufschlag gibt es auch den Angriffsschlag, der durch den so genannten Stemmschritt eingeleitet wird. Dieser sorgt dafür, dass du nach oben springst und nicht nach vorne. Tipp für Rechtshänder: Mach beim Stemmschritt einen längeren Schritt mit rechts und einen kurzen Anstellschritt links.
Trendsport Beachvolleyball: Die Blockzeichen der Beacher / Bild: iStock / TinkabellsBitch
7. DIE BLOCKZEICHEN DER BEACHER
Du hast sie schon oft gesehen, aber noch nicht enträtselt? Hier die Auflösung der Beach-Handzeichen: Mit ihnen kann der Blockspieler dem Abwehrspieler seine taktische Blockstrategie wortlos mitteilen. Beim Anzeigen hinter dem Rücken steht die linke Hand für den linken Gegenspieler und die rechte für den rechten Spieler – immer aus Sicht des aufschlagenden Teams. Diese Blockzeichen solltest du dir merken:
- Ein Finger gestreckt: Der gegnerische Angreifen wird „longline" geblock, der Abwehrspieler muss somit vorwiegend auf diagonale Angriffe achten.
- Zwei Finger gestreckt: Der gegnerische Angreifen wird diagonal geblock, der Abwehrspieler ist also für parallel zur Linie geschlagene Bälle zuständig.
- Ganze Hand: Bedeutet bei vielen Teams, dass der Blockspieler voll auf den Ball geht.
- Faust: Der Block wird nur angetäuscht.
- Kleiner Finger und Zeigefinder gestreckt: Mit weit geöffneten Armen wird versucht, beide Angriffsrichtungen zu blocken.
Trendsport Beachvolleyball: Baggere dich fit / Bild: iStock / IPGGutenbergUKLtd
8. BAGGERE DICH FIT
Die Ballspiele im heißen Sand machen nicht nur Spaß, sondern sind auch ein effektives Training für Körper und Geist. Hier ein paar Vorteile, die dir das Beachen hoffentlich schmackhaft machen:
- Das macht Beine: Auf dem weichen Untergrund das Gleichgewicht zu bewahren, ist gar nicht so einfach – hier sind vor allem Rumpf- und Beinmuskulatur gefordert. Durch die Bewegung im Sand wird auch die Kraftausdauer verbessert.
- Geistige Höchstleistungen: Besondere Geschicklichkeit ist im Sand natürlich auch gefragt – um präzise Bälle zu spielen, sind Konzentration und Koordination gefragt.
- Herz-Kreislauf-Training: Das Herz hat beim Beachvolleyball besonders viel zu tun, denn es muss kurzfristig viel Blut für schnelle Aktionen in die Muskeln pumpen – ein wahrer Herz-Kreislauf-Booster!
Last but not least sorgt das Spielen in der Sonne für gute Laune. Im Idealfall wirst du dabei auch noch schön braun.
Trendsport Beachvolleyball: Darauf ist zu achten / Bild: iStock / Vesna Andjic
9. DARAUF IST ZU ACHTEN
Auf dem weichen, unebenen Boden werden die Gelenke oft sehr stark strapaziert. Du kannst das Verletzungsrisiko aber minimieren, indem du das Spielfeld vor Spielbeginn nach Vertiefungen absuchst und dich gut aufwärmst und dehnst.
Achte beim Spielen in der Hitze auch auf ausreichenden Sonnenschutz. Eine Kopfbedeckung und Sonnenbrillen mit UV-Filter sind hier ein heißer Tipp.
Der Körper muss genügend Flüssigkeit bekommen. Wer erst bei Durst trinkt, hat schon ein Flüssigkeitsdefizit!
Wer alle Tipps und Regeln befolgt, macht am Beachplatz auch ohne Waschbrettbauch eine gute Figur. Also bleib am Ball!