Regeneration, Teil 2.: In Thermen lassen sich Stress und Verspannungen besonders gut abbauen. Mit warmem Wasser – und mit ein bisschen Schmerz an den Faszienrollen.
Der Speichel lügt nicht. Keine Angst, es geht hier nicht um Kommissar DNA oder Kriminaltechnik, sondern um Stress und vielmehr Regeneration. Wie sehr wir gestresst sind, lässt sich mit dem Spiegel des Hormons Cortisol zeigen und dieser Spiegel wiederum ist leicht über den Speichel feststellbar. Und hier kommt das Thermalwasser ins Spiel. „Eine Studie der Uni Graz hat gezeigt, dass der Stress deutlich sinkt, wenn man 20 Minuten im Thermalwasser badet“, sagt Sportwissenschafterin Miriam Rosenkranz von der Parktherme Bad Radkersburg.
81 Probanden haben an der Studie teilgenommen und gezeigt, dass das Bad im mineralisierten Wasser besser zum Stressabbau beiträgt, als 60 Minuten liegen im Ruheraum. Bei stark Gestressten ist die Kombination von Walking und Baden im Thermalwasser der optimale Stress-Killer, wie die Studie gezeigt hat. Der systolische Blutdruck sinkt nachweislich, wenn man sich vor einer Ruhephase moderat bewegt. 20 Minuten im Becken reichen da schon.
Neben dem bekannten entspannenden Effekt auf Muskeln, Bänder und Sehnen hilft das Wasser also nicht nur bei der körperlichen, sondern auch bei der mentalen Regeneration. Dem Körper tut das Radkersburger Wasser ohnehin besonders gut. „Weil es so stark mineralisiert ist“, erklärt Rosenkranz.
Schon 20 Minuten im Thermalwasser reduzieren den Stress deutlich.
Wir nehmen beim Schweben im Thermalbecken also über unsere Haut auch Mineralien auf, die der Körper benötigt.
Das Gute dabei: man kann es zwei, drei Mal pro Tag locker wiederholen. „Ich mache das nach harten Einheiten selbst sehr gerne“, sagt Hobby-Triathletin Rosenkranz. Auch das Dehnen nach dem Sport fällt im warmen Wasser angenehmer aus. Dazu kommen Sprudeldüsen im Wasser, die ebenfalls dazu beitragen Verspannungen und muskuläre Verhärtungen zu lösen.
Thermen bieten heutzutage aber nicht nur passive Regeneration wie Massagen, Moorbäder und eben das Thermalwasser an, sondern in den meisten Fällen auch aktive Erholung. Im Radkersburger Fall ist es das angeschlossene VitaMed-Zentrum. „Besonders gut kommt der Fasziengerätezirkel an“, sagt Rosenkranz. Der ersten Assoziation namens „Autsch“ nimmt sie sofort die Schärfe.
„Neben den klassischen Faszienrollen haben wir auch Geräte, bei denen die Rollen oder Doppelkugeln an Geräten montiert sind. So kann man die Intensität variieren, weil man nicht mit dem ganzen Körpergewicht draufliegt, sondern zum Beispiel ein Bein rauflegen kann oder bei den Kugeln per Haltegriff steuern kann, wie stark man sich anlehnt.“
Wer nicht weiß, wie er welche Geräte bedient oder wie er die Muskeln ausrollen soll, dem helfen Therapeuten beim Einstieg in die aktive Regeneration. Und wenn die Fasziengeräte doch zu sehr geschmerzt haben – ab ins warme Wasser.