Was kann ich ganz einfach daheim machen? Wofür brauche ich einen Fachmann? Welche Eingriffe sich auszahlen und wovon man lieber die Finger lässt - In einer knackigen Zusammenfassung beleuchtet SPORTaktiv die wichtigsten Aspekte bei der Ski-Wartung.

Heimwerker aufgepasst! Was eure Ski betrifft, könnt ihr einiges selbst machen. Aber Vorsicht, wie auf der Piste ist auch hier die richtige Selbsteinschätzung gefragt: Bevor man sein Material beschädigt, unbedingt den Fachmann fragen.

IN HEIMARBEIT
Damit es auch diesen Winter wunschgemäß abwärts geht, ist grundsätzlich zu entscheiden: Braucht mein Ski ein großes Service vom Fachmann oder reicht doch noch ein selbst durchgeführtes Heimservice? Fällt die Entscheidung auf Punkt zwei, so sollte diese Pflege so aussehen:

BELAG AUSBESSERN
Der Belag sollte nur in geringem Maß selbst ausgebessert werden. So füllt man mit einem Belagsausbesserungsstäbchen (mit Feuerzeug oder Kerze verflüssigen) kleinere Risse und Lücken. Anschließend mit einer Raspel fein abziehen.

WACHSEN
Das Wachsen ist auch von weniger geübten Heimwerkern ohne große Probleme zu bewerkstelligen. Der zu erwartenden Schneebeschaffenheit und den Wetterbedingungen entsprechendes Wachs wählen und aufbügeln. Danach mit einer Klinge fein abziehen.

KANTEN SCHLEIFEN
Hier ist absolut Vorsicht geboten: Im Handel erhältliche Handschleifer sind zwar durchaus geeignet, jedoch sollte man damit bestenfalls nachschleifen und nicht den Hauptschliff bewerkstelligen. Ein falscher Schliff birgt nicht nur ein enormes Sicherheitsrisiko - er kann den Ski auch schlicht unbrauchbar machen! Achtung: Auch Roststellen auf der Kante sollten nicht selbst entfernt werden.

SKILAGERUNG
Die Wahl des Lagerraumes beeinflusst die Lebensdauer und die Funktionstüchtigkeit des Skis entscheidend. Wer die Ski in einem feuchten Raum und ohne Schutzspray oder Wachsimprägnierung lagert, darf sich über Roststellen etc. nicht wundern. Sowohl für trockene als auch feuchte Räume sind adäquate Schutzsprays und Wachse erhältlich. Belag und Kanten einsprühen, einen etwa vier Zentimeter langen Keil im mittleren Bindungsbereich zwischen den beiden Skiern anbringen und mit einem Skifix zusammenbinden. Dann in einen Skissack geben.

SERVICE VOM PROFI
Das Service beim Profi empfiehlt sich bei gröberen Schäden am Ski oder wenn der Ski länger nicht behandelt wurde. Die Vorgehensweise ist dabei ähnlich wie für den Heimwerker, wobei der Profi auf teure Servicecomputer zurückgreifen kann.

BELAG SCHLEIFEN
Zu Beginn wird der Belag vorgeschliffen, anschließend von einer computergesteuerten Maschine mit der richtigen Struktur versehen. Sechs verschiedene Typen Kreuz, gerade, Kreuz schräg links oder nach rechts, S-Form und Pfeilschliff - sind hier möglich, wobei der Schliff über die Verdrängung des Wassers (ähnlich wie das Profil beim Autoreifen auf Nässe) entscheidet. Bei trockenem Schnee werden eher enge Strukturen benützt, bei Firn möglichst breite.

PERFEKTE KANTE
Beim Kantenschliff werden drei Varianten verwendet: Der grobe Schliff, der oszillierende Schliff (ideal für Hobbyfahrer) und der messerscharfe Discschliff, wie ihn nur Profis verwenden.

FEINTUNING
Im Anschluss wird feingetunt, aus der Unterseite der Kante wird die Struktur wieder herausgeholt. Der Ski wird dann mit Kaltwachs am Polierband gesäubert, bei 110 Grad das Wachsvlies eingebügelt und anschließend die Struktur wieder freigebürstet.
Den Abschluss bildet der Feinschliff. Die Kante wird im Schaufel- und Endbereich entschärft, damit der Ski drehbar wird. Noch das richtige Wachs drauf und fertig sind die Bretter für den Pistenspaß!