Die einen lieben Herausforderungen. Die anderen gehen es auch beim Skifahren lieber stressfrei an. 10 Tipps rund um den Genussskilauf – und 20 Pisten speziell für Genießer.
Während wir an anderer Stelle schon 20 herausfordernde schwarze Pisten vorgestellt haben, finden hier entspannte Genießer die für sie passenden Pendants. Und als Einstimmung darauf haben wir zehn Punkte als Inspiration zusammengetragen, um noch genussvoller durch den Skitag – oder eine ganze Urlaubswoche – zu kommen. Tipps geliefert haben uns dabei Expertinnen vom Snow Space Salzburg, aus der SkiWelt Wilder Kaiser – Brixental in Tirol und aus Gitschberg Jochtal in Südtirol.
1. Die Genusspiste
Breit, episch lang, möglichst gleichmäßig steil und von mäßiger Neigung – ideal zum gleichmäßigen Carven und Schwingen. So stellen wir uns eine ideale Genusspiste vor, und so auch die Kriterien, nach denen wir die anschließenden Top 20 zusammengestellt haben. „Eine Genusspiste soll für uns vor allem aber auch ein atemberaubendes Panorama bieten“, ergänzt Anita Baumgartner von der SkiWelt Wilder Kaiser – Brixental: In dem Skigebiet fällt der Blick auf bis zu 70 3000er-Gipfel rundum.
2. Früh dran sein
Die erste Spur in den weißen Teppich ziehen – mehr Fahrgenuss geht nicht. Für Frühaufsteher gibt es seit einigen Jahren in vielen Skiresorts „Early Morning“, „Early Bird“ und ähnlich genannte Angebote, um die frisch gewalzten Pisten richtig auszukosten und mit nur wenigen anderen zu teilen. Beispielsweise: In der SkiWelt zwischen 14.02. und 30.03 ohne Aufpreis immer freitags und samstags ab 7.30 Uhr (auf Wunsch mit anschließendem Frühstück an der Piste bei ausgewählten Hütten); im Südtiroler Gitschberg Jochtal im März und April ab 7.50 Uhr und im Snow Space Salzburg ab Mitte Jänner ab 8 Uhr.
3. Azyklisch mit den anderen
Viele lieben Skifahren und speziell in den Ferienzeiten ist in der Regel mehr los. Wobei die Skigebietsbetreiber Wartezeiten, wie man sie früher kannte, heute vielfach eliminiert haben. Etwa durch Online-Tickets: „Hat man einen Skipass vom letzten Winter zu Hause, kann dieser bei Bestellung im Online-Ticketshop ganz einfach wieder aufgeladen werden“, rät Anna Gschweitl den Skigästen vom Snow Space Salzburg, „da geht es einfach durchs Drehkreuz und das Anstellen an der Liftkasse entfällt.“ Desirée Plattner rät zu einem azyklischen Timing. „Am besten mit der ersten Bahn um 8.30 Uhr auf den Berg fahren. Für die Einkehr in die Hütte sind 11.30 Uhr und oder wieder ab 13 Uhr günstige Zeitpunkte, um die Pause in Ruhe zu genießen.“
4. Die schönste Tageszeit
Sonnig, aber kalt, morgens vielleicht Hochnebel, die Landschaft tief verschneit – so wie auf den Lust machenden Bildern. Apropos: Wann ziehen eigentlich die Profifotografen los, um die perfekten Stimmungsbilder einzufangen und was kann der Ski fahrende Genießer davon ableiten? „Die besten Fotos entstehen frühmorgens“, verrät Desirée Plattner, „manchmal hängt da noch eine beeindruckende Wolkendecke überm Pustertal. Ideal ist aber auch der späte Nachmittag gegen 16 Uhr, wenn die Abendsonne die verschneiten Gipfel in einem Rosa erscheinen lässt.“ Wer tolle Bilder von seinem Skitag festhalten will, für den hat Anita Baumgartner noch diesen Tipp: „Wer Glück hat, erwischt im Dezember und Jänner den sogenannten Halo-Effekt.“
5. Ski fürs lockere Schwingen
Statt Geschwindigkeit lieber genussvolles Schwingen bei moderatem Tempo gefragt – zwei gute Möglichkeiten, was den perfekten (Leih-)Ski betrifft: Entweder man greift zu einem gemäßigten Pistenski – solche lassen sich vor allem auf frisch präparierten Pisten einfach fahren, ohne großen Krafteinsatz von Kante zu Kante legen und verzeihen auch eine nicht perfekte Skitechnik. Nimmt die Pistenqualität im Lauf des Tages ab, schiebt sich der Schnee zusammen, dann schlägt die Stunde der All Mountain Ski.
6. Der Zeitpunkt für die Pause
Carven, bis die Oberschenkel brennen? Das hat schon was und gehört auch mal dazu! Lässt aber die Konzentration im Tagesverlauf nach, schleichen sich Fahrfehler ein, dann soll man sich eine Pause gönnen. Einfach auf den Körper hören – nicht jeden Tag ist man außerdem gleich gut drauf.
7. Die Lieblingshütte finden
Was gleich zum Einkehrschwung führt: Skihütten sind heute so unterschiedlich wie Vorlieben. Manche mögen es urig, gemütlich und regional, andere experimentell. Oder man liebt auch am Berg Kulinarik auf höchstem (Hauben-)Niveau. All das gibt es heute in den Skigebieten, Hütten sind generell von Qualität und Vielfalt geprägt. Aber wie findet man „seine“ liebste Hütte? „Bei uns sind im Guestnet alle Hütten detailliert beschrieben“, sagt Desirée Plattner. In der SkiWelt Wilder Kaiser – Brixental warten, im Schnitt alle 3,5 km, 80 familiengeführte Hütten, gelistet und beschrieben auf www.skiwelt.at/hütten. Auch Snow Space Salzburg hat einen Skihüttenguide online. Ortsunabhängig gilt dieser Tipp der Südtirolerin: „Man kann im Hotel Tipps einholen oder einfach mal Einheimische ansprechen: So lassen sich auch Geheimtipps von Locals entlocken.“
8. Feilen an der Skitechnik
Am Beginn der Urlaubswoche, nur für ein paar Stunden, mit Skilehrer an der Technik feilen – um lockerer, besser am Ski zu stehen, ohne eine Woche lang im Kursbetrieb zu stecken. Geht das? „Einen Skikurs kann man auch spontan buchen“, weiß Anita Baumgartner. Trotzdem die Empfehlung: Lieber frühzeitig als später anfragen. In ganz Ski amadé, dem großen Verbund, zu dem Snow Space Salzburg auch gehört, gibt es diesen Winter ein neues Angebot, so der Hinweis von Anna Gschweitl: „Best Lear2Ski amadé – die Suche nach der perfekten Skischule wird dadurch vereinfacht.“
9. Unterwegs mit Local Guide
Ein Guide, der einem die schönsten Plätze im Skigebiet zeigt oder dabei hilft, gezielt zu jeder Tageszeit die besten Sonnenhänge oder jene mit dem besten Schnee zu finden. „Bei uns gibt es einheimische Ski-Guides, die private Touren auf den Spuren der SkiWelt-Tour anbieten“, verrät Anita Baumgartner. Manchmal bieten auch Hoteliers Skitage für ihre Gäste an, zeigen die besten Plätze und geben Tipps.
10. Genießer-Events
Weil sportlicher Genuss und Kulinarik ein „Perfect match“ bilden, bieten etliche Skigebiete heute auch spezielle Wochen mit entsprechenden Schwerpunkten an, oft gegen Ende der Skisaison. In der SkiWelt gibt es zum Beispiel „Winzerwochen“ zum Saisonausklang. In Gitschberg Jochtal findet im März das „Speck-Aperitivo“ statt. Bei solchen Schwerpunktwochen lohnt es sich unbedingt, nochmals die Ski einzupacken, um neben Sonne und Pisten die lokale Küche und Hüttenatmosphäre auszukosten.
Blauer Himmel, staubender Schnee. Da geht dem Ski fahrenden Genießer das Herz auf.