Ob Trailcenter oder Bikepark – so groß ist das Angebot rund um die Spaß-Eldorados der Mountainbiker. Ein Angebot für Jung bis Junggeblieben, das nicht nur Profis eine tolle Unterlage, sondern besonders Einsteigern ein tolles Komplettpaket bietet.

Lara Wulz
Lara Wulz

Nur wenige Sportarten sind so vielseitig und aktuell so beliebt wie das Biken. Und in kaum einem Bereich hat sich in den letzten Jahren so viel getan wie in der Königsdisziplin sommerlicher Outdoorfans, dem Mountainbiken. Das Angebot rund ums Mountainbike wächst beständig und Bikeparks und Trailcenter sind wie die sprichwörtlichen Schwammerl aus der Erde geschossen. Was vor ein paar Jahren noch ein Nischenangebot für junge Wilde war, ist mit der Trendwende in Richtung Breitensport ein Angebot für die ganze Familie geworden.

Von Bikeparks und Trailcentern 
Bikeparks und Trailcenter werden nicht nur für die Downhillspezialisten unter den Adrenalinjunkies gebaut, sondern sollen mittlerweile Spaß und Action für die ganze Familie bringen. Doch was sind eigentlich Bikeparks oder Trailcenter und wie unterscheiden sie sich voneinander? Das weiß Bikepark-Mastermind Christian Zangerl aus Serfaus Fiss Ladis: Bikeparks, so seine Erklärung, werden als spezielle Areale definiert, die mit verschiedensten gebauten Strecken, Sprüngen und Elementen speziell für Mountainbiker entwickelt werden und über eine Aufstiegshilfe in Form einer Seilbahn oder ein Shuttleservice verfügen. Trailcenter hingegen sind in der Regel ein Netz aus markierten, meist natürlichen Trails, die in Loops angelegt sind, und verfügen über keine Fördermittel. Was sie gemeinsam haben? Vieles – und bei beiden steht vor allem eines im Vordergrund: Spaß für Jung bis Junggeblieben, Anfänger bis zum ­Pro. ­Die Areale sind dazu da, um zu begeistern und ein Maximum an Fahrspaß unter die Räder zu bringen. 
 

Je breiter, desto besser
Um diesen Rundumspaß für jedermann zu ermöglichen, optimieren Bikeparks und Trailcenter ihr Angebot seit einiger Zeit auf die breite Masse, die aus Familien und Anfängern besteht, weiß Ines Buchgeher von den Wexl Trails. Dieser Trend deckt sich mit dem, was man auch in Serfaus beobachtet, nämlich, dass viele Trails und Strecken einsteigergerechter gestaltet und gebaut wurden und der Einstieg in die Mountainbikewelt somit einfacher wird. Ziel sei es definitiv, jeden und jede anzusprechen. Das will mit verschiedenen Streckenvarianten und Schwierigkeitsgraden, aber darüber hinaus auch mit Übungsparcours, Pumptracks, Uphill Trails und einem erweiterten Angebot von Bikeschulen, Verleihstationen und mehr erreicht werden. 

Je nach Größe und Auslegung gelingt es, dieses breite Angebot abzudecken. So findet man im Bikepark Leogang ein breites Angebot an Lines und Trails für alle Schwierigkeitsstufen. Durch den 30.000 m² großen ­Rider’s Playground mit Förderbändern und Schlepplift können sowohl Anfänger als auch fortgeschrittene Biker ihrem Niveau entsprechend die Zeit am Berg genießen. Der Epic Bikepark Leogang verfügt über 26 Lines, Trails und Single Trails und 4 Special Areas. Ähnlich breit ist das Angebot in Serfaus-Fiss-Ladis. Mit einem Übungsgelände an der Talstation und den passenden grünen und blauen Trails ergibt sich ein tolles Umfeld, um in die MTB-Welt zu starten. 

Etwas anders gestaltet sich das Angebot im Trailcenter Wexl Trails. Hier kann man zwar auch mit einem Lift oder Shuttle nach oben fahren, im Fokus steht aber auch, sich den Weg nach oben selbst zu erarbeiten. Auf einem speziell konzipierten Uphill-Flowtrail macht das Bergauftreten gleich noch mehr Spaß. Neben einem breiten Spektrum an Lines kommen hier auch alle, die gerne Touren fahren und lieber auf Forststraßen unterwegs sind, auf über 100 km in der Region auf ihre Kosten.
 

Was Bikeparks und Trailcenter bieten sollten

  • Eine große Auswahl an Strecken und Streckenvarianten
  • Gut gewartete und gepflegte Trails
  • Angebot für Anfänger/Wiedereinsteiger sowie Fortgeschrittene und Pros
  • Übungsflächen & Pumptracks
  • Bikeshop/Verleih
  • Bikeschule & Guiding-Angebot

Alles an einem Platz
Ein so breites und spezielles Angebot wie in Bikeparks und Trailcentern, verlangt nach einem speziellen Bike und auch einer etwas spezielleren Ausrüstung als beim klassischen Mountainbiken. Ein besonderer Vorteil in diesen „Vergnügungsparks für Zweiräder“ ist, dass sie in  den allermeisten Fällen über einen oder mehrere Bike-Shops und Verleihmöglichkeiten verfügen, wie es beispielsweise in Leogang der Fall ist: „Daraus ergibt sich der Vorteil, dass sicher jeder, der Interesse am Biken hat, erst mal nicht die gesamte Ausrüstung dafür kaufen muss. Auch fortgeschrittene Biker können davon profitieren, wenn sie neue Modelle testen möchten.“ 

Ein weiterer Vorteil ist, dass die Profis vor Ort dann auch wissen, was derjenige je nach Können und Vorliebe benötigt, denn auch die Anforderungen an Bikes und Ausrüstung variieren in Trailcentern und Bikeparks ein wenig. „In Trailcentern werden hauptsächlich Endurobikes benutzt, teilweise natürlich auch mit E-Antrieb, da man ohne Aufstiegshilfe selbst zum Start der Abfahrts-Trails pedalieren muss“, weiß Bikepark-Experte Peter Fernbach. „Im klassischen Bikepark erfolgt dies über die Aufstiegshilfe, somit kommen dort neben Endurobikes hauptsächlich Downhillbikes zum Einsatz.“ Doch ein gutes Bike ist nur die halbe Miete. Die richtige Ausrüstung ist genauso wichtig, denn je geschützter man ist, desto unbeschwerter kann man den Fahrspaß genießen. 

Peter Fernbach weiß, was zur Standardausrüstung in den einzelnen Bereichen gehört und unbedingt mit dabei sein sollte: „In ­Trailcentern geht es auch über anspruchsvolle Trails, wo Biker meist Endurohelme, Handschuhe mit langen Fingern und zumeist Knie- und Ellbogenprotektoren tragen. Hier verwenden die meisten auch einen Rucksack mit integriertem Rückenprotektor, worin man bei längeren Auffahrten die Knie- und Ellbogenprotektoren verstauen kann. Auch eine Regenjacke, eine Trinkflasche, ein Reserveschlauch und Werkzeug sowie ein Notfall-Kit finden darin Platz. Eine Sonnenbrille schützt vor Zug, Staub und Insekten. Derartig gut ausgerüstet kann man auch einen Bikepark besuchen, will man hier jedoch die schwarzen Downhillstrecken befahren, sind ein Fullface-Helm und weitere Protektoren Pflicht.“ 

Wie gut, dass in diesen Arealen all das zur Verfügung steht, um auch als Einsteiger bestens gerüstet auf die Piste zu kommen. Somit steht dem Einstieg ins Mountain­bike-Abenteuer nichts im Weg. 

Ines Buchgeher

Wexl Trails, Niederösterreich.

WEB: www.wexltrails.at

Peter Fernbach

Bikeparks Schladming, Steiermark, und Wurbauerkogel, Oberösterreich.

WEB: www.schladming-dachstein.at; www.alpreif.at

Alice Messner

Bikepark Leogang, Salzburg.

WEB: bikepark.saalfelden-leogang.com

Christian Zangerl

Bikepark Serfaus Fiss Ladis, Tirol.

WEB: www.bike-sfl.at