Marcel Hirscher ist ein Multisport-Genie und Bewegungstalent – das ist hinlänglich bekannt. Doch kommenden Samstag stellt er sich einer ganz neuen Herausforderung: Er tauscht seine Heimat, das gefrorene Wasser, erstmals in einem Wettkampf gegen die reißenden Fluten der Drau und der Isel und wird als Teammitglied beim Wings for Life-Team Andreas Goldberger, Wendelin Ortner und Benjamin Karl bei der 28. Auflage des Red Bull Dolomitenmannes unterstützen.


Für sein Debüt als Kanute bei einem Kajakbewerb hat sich der mehrmalige Weltmeister und Gesamtweltcupsieger Marcel Hirscher in gewohnter Manier nicht irgendeinen Bewerb ausgesucht, denn die Herausforderung ist sein Antrieb. Beim „härtesten Teambewerb der Welt" auf einer der längsten und selektivsten Kajakstrecken im Alpenraum wurde am Samstag, den 5.9.2015, mit dem siebenmaligen Dolomitenmann-Kajaksieger Harald Hudetz trainiert, um die Tücken der Strecke kennenzulernen. Harald Hudetz war dabei von den Kajakkünsten des Skifahrers begeistert: „Er fährt eine saubere Linie, hat das Boot stets unter Kontrolle und ein unglaublich gutes Gleichgewichtsgefühl."

HERAUSFORDERNDE STRECKE
Die Kajakstrecke ist wirklich unglaublich selektiv: Zuerst startet der Kanute nach Übergabe vom Mountainbiker am Leisacher Sportplatz, muss die Drau durchschwimmen und dann über einen 7 Meter-Sprung mit seinem Boot in der Drau landen. Danach kommen Slalom, Aufwärtspassagen und 7 Kilometer anstrengende Regatta, bevor die Drau verlassen und in die Isel gefahren wird. Ausbooten, Tragen und mit dem Puls am Anschlag ist der berüchtigte Iselkatarakt zu bewältigen, der schon den weltweit besten Paddlern alles abverlangt hat. Danach nochmals ausbooten, den Katarakt umtragen und 500 Meter gegen die Strömung der Isel ankämpfen, bevor es das letzte Mal aus dem Boot geht. Doch hier haben die Gemeinheiten noch kein Ende, der Kanute muss mit der ganzen Ausrüstung bis zum Hauptplatz in Lienz laufen, vorbei an tausenden Zusehern, bevor er seinen Teammitgliedern in die Arme fallen kann. „Für mich wird das eine der größten Herausforderungen, der ich mich neben dem Skisport jemals gestellt habe. Und JA, ich bin aufgeregt!", so Marcel Hirscher lachend nach dem Training auf der Wettkampfstrecke.

ORGANISATOR ZIEHT DEN HUT VOR HIRSCHER
Aber nicht nur für Marcel Hirscher ist diese Teilnahme etwas Besonderes, sondern auch für Werner Grissmann, Organisator und Erfinder des Dolomitenmannes: „Für uns ist es eine große Ehre, dass Marcel beim Red Bull Dolomitenmann startet und das Team von Wings for Life unterstützt. Wir hatten schon viele prominente Teilnehmer, gerade in den Disziplinen Berglauf und Mountainbike, Paragleiten und Wildwasserkajak waren bisher aber noch jungfräulich. Umso mehr ziehe ich den Hut vor Marcel, dass er sich dieser Herausforderung stellt. Auf dieser selektiven Strecke ist nicht nur Ausdauer und Kraft, sondern auch verdammt viel Technik gefragt, und die hat er bereits am Samstag unter Beweis gestellt."

DOLOMITENMANN-ROUTINIER
Neben Marcel Hirscher müssen aber auch die anderen Teammitglieder am Samstag, den 12.09.2015, viel leisten und an ihre Grenzen gehen. So beginnt auch der ehemalige Weltklasse-Skispringer Andreas Goldberger, der mit seiner bereits siebenten Teilnahme mittlerweile als Dolomitenmann-Routinier gilt, mit dem Berglauf. Auf 12 km sind 2.000 Höhenmeter zu bewältigen – und wer Goldis Ansprüche kennt, der weiß, er gibt sich nicht mit einer durchschnittlichen Leistung zufrieden. Nicht mehr als seine Bestzeit von 1:47:35, die er vor zwei Jahren aufgestellt hat, als er nur 27 Minuten hinter dem Berglaufsieger ins Ziel gekommen war, gilt es zu unterbieten.

URGESTEIN AM START
Sobald Goldberger das Kühbodenthörl erreicht hat, übergibt er an ein echtes Red Bull Dolomitenmann-Urgestein - Wendelin Ortner. Er ist einer von zwei Athleten, die bei allen Dolomitenmann-Veranstaltungen dabei waren, und ist heuer das 28. Mal am Start. Den Paragleitbewerb konnte er dabei sechsmal gewinnen und sein Anspruch ist klar: Den „Jungen" zu zeigen, dass er lange noch nicht zum alten Eisen gehört. „Mein Dolomitenmann-Anspruch hat sich nicht verändert, ich liebe den Bewerb, will mein Bestes geben und habe auch ordentlich trainiert. Dabei auch noch etwas für die gute Sache zu machen, ist natürlich doppelt schön." Als Dritter geht das österreichische Snowboard-Aushängeschild Benjamin Karl ins Rennen. Der passionierte Mountainbikefahrer mit heuriger Topplatzierung bei der Transalp brennt auf das Rennen. „Natürlich habe ich gegen die echten Profis einen Gewichtsnachteil, aber der 'Wildsaumodus' ist angeschaltet und ich werde für mein Team alles geben – und hoffentlich in einer guten Zeit an Marcel übergeben." Man darf gespannt sein, vor allem erneut auf Karls Downhillzeit – denn immerhin konnte er vor zwei Jahren mit der zweitbesten Zeit viele der echten Profis hinter sich lassen.

Weitere Informationen zum Red Bull Dolomitenmann findest du unter www.dolomitenmann.com.


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