Viele ambitionierte Läufer bevorzugen das Training im Freien und lehnen Einheiten am Laufband gänzlich ab. Die Gründe mögen auf der Hand liegen: scheinbare Monotonie, keine äußeren Eindrücke, man bewegt sich trotz Anstrengung nicht vom Fleck etc. Richtig gestaltet, macht das Training am Laufband aber durchaus Sinn, und fungiert als zweckmäßige Ergänzung zu Outdoor-Einheiten.


Nicht falsch verstehen: Nichts liegt uns ferner, als Sportlern davon abzuraten, draußen zu trainieren. Allerdings bietet das Laufband gerade in der kalten Jahreszeit hervorragende Möglichkeiten, das Lauftraining bzw. die Wettkampfvorbereitung zu ergänzen.

TRAINING NICHT AUSFALLEN LASSEN
Wer sich bei Minusgraden bzw. starkem Regen nicht zum Laufen ins Freie begeben möchte, hat mit dem Laufband keinen Grund, das Training ausfallen zu lassen. Sicher, das Feeling ist zweifellos ein anderes, aber nicht zwangsweise schlechter. Während bei unwirtlichen Verhältnissen der Körper mehr Energie aufwendet, um seine Temperatur u. a. aufrechtzuerhalten, wird beim Indoor-Training die Energie hauptsächlich für die Laufleistung eingesetzt. Der Nachteil: Das Immunsystem wird auf diese Weise nicht gefordert.
 


Wird der Fokus richtig gelegt, kann am Laufband gar die Effizienz verbessert werden. Denn Gerade die oft genannte Monotonie des Indoor-Trainings kann helfen, sich auf den eigenen Laufstil zu konzentrieren. Auch das Platzieren von Kameras rund ums Laufband kann mitunter aufschlussreich sein - die gravierendsten Fehler können auf diese Art selbst entdeckt werden, mit einer professionellen Analyse vom Fachmann ist dies allerdings nicht zu vergleichen.

Wichtig ist dabei freilich, dass man stets ein Mindestmaß an Konzentration beibehält (nicht wie im Video unten) - dies wird umso logischerweise schwieriger, je länger man eintönig, sprich: immer im gleichen Tempo, unterwegs ist.

WETTKAMPF-SIMULATION
Natürlich ist Lauftraining drinnen aus vielerlei Gründen (z. B. fehlender Widerstand durch Wind) mit dem auf der Straße oder Trails nicht vergleichbar, allerdings lassen sich Anstiege, die im Wettkampf warten, gut simulieren. Wer sich über das Höhenprofil des zu bestreitenden Rennens informiert und dies ins Training einbaut (z. B. 800 m Steigung nach 5 km), bereitet sich nicht nur körperlich sondern auch mental auf das kommende Ereignis vor. Das Problem hierbei: Nur wenige (tendenziell teurere) Laufbänder lassen sich an der Rückseite erhöhen - d. h., dass zwar Bergauf- aber keine Bergab-Passagen trainiert werden können.

Wer Angst davor hat, dass das Training am Laufband mit den gewohnten Umfängen zu sehr die Gelenke belastet, sei beruhigt. Aus medizinischer Sicht gibt es keinen Grund, warum Lauftraining am Band schädlicher sein sollte als jenes auf Asphalt. Gerade übergewichtige Sportler sollten aber - das gilt auch fürs Training im Freien - auf die richtige Schuhwahl achten. Aktuelle Laufschuhmodelle verfügen über gute Stütz- und Dämpfungssysteme, die Schäden vorbeugen. Hierbei sollte man sich wiederum vom Fachhändler beraten lassen - die vereinfachte Formel "je mehr Dämpfung desto besser" ist schlichtweg falsch.