Alex und Sabine Payer sind weltspitze im Snowboarden und abseits der Slopes ein echt starkes Team. In unserem Sport Talk gibt das schnelle ­Ehepaar Einblicke.

Ihr seid beide auf höchstem ­Niveau aktiv und kommt somit viel herum. Was war der ungewöhnlichste Ort, an dem ihr ­jemals euren Sport ausgeübt habt?
Sabine: Definitiv im Iran. Ich war dort die erste Frau aus Europa, die an FIS-Wettkämpfen teilgenommen hat und somit war schon das generelle Setting ein Erlebnis. Die Tatsache, dass wir dort wie gute Freunde aufgenommen und komplett in die Snowboardszene integriert wurden, trug auch dazu bei, dass diese Reise einen besonderen Stellenwert in meiner Erinnerung hat.

Welcher Sporttyp seid ihr privat? Genießt ihr auch mal gemütliche Bewegung oder muss es immer Vollgas sein? 
Alex: Also ich bin schon eher der Vollgastyp. Ich hab meinem Körper und mir selbst über Jahre hinweg wenig geschenkt und erst mit meinem Kreuzbandriss 2023 gelernt, dass man auch mal Pause machen muss. Sabine ist seit Kindertagen auch Wasser- und Windsportlerin. Wenn die Voraussetzungen passen, gibt sie 100 Prozent. Wenn mal kein Wind weht, dann darf's auch das Buch im Schatten sein. 

Gibt es ein Ritual, das ihr vor Wettkämpfen habt?
Sabine: Ich höre seit ungefähr 100 Jahren den selben Song am Start.
Alex: Ich habe meine Routine beim Aufwärmritual und rufe, sofern möglich, vor jedem Start meinen Dad an.

Ernährung ist ja oft ein großes Thema im Leistungssport. Habt ihr einen persönlichen Lieblings-Snack?
Alex: Gott sein Dank ist Snowboarden nicht so ernährungsabhängig wie andere Sportarten. Sabine ist schwer anfällig für Vanille-Tartes und ich habe einen gewissen Faible für Salzbrezen entwickelt.

Was ist der beste Tipp, den ihr von einem Trainer ­jemals bekommen habt – und der vielleicht auch für ­unsere Leser passt?
Alex: Der beste Tipp kam von meiner ehemaligen Teamkollegin Ina Meschik: „Scheiß da nix, dann fahlt da nix.“ Übersetzt: Lieber etwas mehr Risiko eingehen, als danach bereuen, es nicht versucht zu haben. 
Sabine: Mein Tipp kommt aus meiner Kindheit und ist „Andere kochen auch nur mit heißem Wasser“. Sehr oft glaubt man, andere machen alles besser – das stimmt aber nicht. 

Was macht für euch den perfekten Lauf aus?
Alex: Ich suche immer nach einem bestimmten Gefühl – das ist schwer zu beschreiben, aber wenn ich es finde, geht's meistens aufs Podium. Erzwingen kann ich es leider nicht.
Sabine: Für eine gute Technik kann man sich wenig kaufen, es geht jedoch darum, am Schluss vorne zu sein. Ich verlasse mich bei meinen perfekten Läufen meistens auf meinen Instinkt.

Zur Person

Name: Alex Payer
Geb.: 12. Sep. 1989
Sportart: Snowboard (Parallel-­Riesenslalom & Parallelslalom) ­
Top-Erfolge: Teilnahme an den Olympischen Winterspielen 2018 (Platz 9), 2 Weltcupsiege im Einzel, 3 Weltcupsiege im Team

Name: Sabine Payer
Geb.: 28. Juli 1992
Sportart: Snowboard (Parallel-­Riesenslalom & Parallelslalom) ­
Top-Erfolge: 10 Weltcupsiege im Einzel, 6 Weltcupsiege im Team, Snowboard WM-Bronze im Parallelslalom und Silber im Mixed-Team 2023