Leichter rauf, mit Spaß wieder runter. Die Tourenski der Saison 2014/15 sparen im Vergleich zu den Vorgängern vor allem beim Gewicht ein. Was aber sicher nicht zulasten der Abfahrtsperformance geht.
Eines fällt gleich auf, wenn man einen Blick auf die Datenblätter der Tourenski 2014/15 sowie auf die Infotexte der Hersteller richtet: Der Trend geht zum (noch) leichteren Gewicht. Selbstverständlich nur unter der Prämisse, dass damit nicht auch beim Fahrverhalten eingespart wird. Im Vergleich zu früheren Zeiten werden moderne Skitourensportler heute geradezu verwöhnt; gute Allround-Eigenschaften bergauf und bergab werden im Freizeit-Skitourensport praktisch vorausgesetzt – egal, in welchem Untersegment man seinen Tourenski sucht. Lediglich in der Skibergsteiger-Rennszene werden mäßigere Abfahrtsqualitäten heute noch in Kauf genommen.
Im Prinzip setzt sich also der Trend der letzten Jahre zum universell gut funktionierenden Material heuer fort, wobei für diesen Winter eben in erster Linie an der Gewichtsschraube gedreht wurde. Fischer unterschreitet zum Beispiel mit seinem „Transalp“ bei 80 Millimeter Mittelbreite und 163 cm Länge die 1-Kilo-Marke! Auch bei den breiten Freeride-Tourenskiern liegt der Fokus heuer vielfach auf dem Gewicht: Der Dynafit Denali wiegt zum Beispiel unter 1.300 Gramm bei annähernd 100 mm Breite (und 176 cm Länge).
Wer nicht über die Fläche Gewicht spart, muss es übers Material tun: Extraleichte Holzkerne, Carbon (wird zum Beispiel von Black Diamond eingesetzt), diverse andere leichte Verbundmaterialien sind im Trend – alles in Verbindung mit modernen Bauweisen, die (bei guter Aufstiegsfähigkeit) ebenfalls dem Fahrverhalten zugutekommen.
WELCHER DARF’S SEIN?
Alle freizeitorientierten Tourenski (die ultraleichten Rennski für die Spezialisten lassen wir einmal außer Acht) in zwei Kategorien zu packen, wie wir es in unserer folgenden Übersicht über die wichtigsten Neuen 2014/15 machen, ist natürlich eine gewisse Vereinfachung; Übergänge sind fließend, alle Hersteller verfolgen ein wenig andere Philosophien. Trotzdem, auch für alle Neueinsteiger, hier in aller Kürze die Info, welcher Ski für welche Zielgruppe passt:
KLASSISCHE TOURENSKI
Zielgruppe sind in erster Linie ausdauerorientierte Genusstourengeher, die Freude am Aufstieg haben und bei denen die Abfahrt nicht unbedingt im Mittelpunkt steht. Wenngleich der Trend auch in dieser Gruppe zu mehr Breite und zu guten Abfahrtseigenschaften geht. 80 Millimeter und mehr Breite sind heute auch bei den Aufstiegsorientierten gefragt. Hier findest du 10 klassische Modelle im Vergleich ...
FREERIDE-TOURENSKI
Diese Ski sprechen umgekehrt alle an, für die die Würze eben in der Abfahrt liegt – ohne allerdings, wie die echten Freerider, den Aufstieg bloß „in Kauf zu nehmen“. Spaß und Genuss sind auch bergauf durchaus drin und längere Touren problemlos möglich.
DAS PAKET ZÄHLT
Natürlich gilt auch 2014/15: Der Ski ist nur so gut wie das Gesamtpaket – Bindung und Schuhe müssen unbedingt zum Ski dazupassen. Was gleichzeitig nicht bedeutet, dass stets der leichteste Ski mit der leichtesten Bindung kombiniert werden muss: Viele trauen sich auch deshalb nun zu breiteren und abfahrtsorientierteren Skiern als früher zu greifen, weil auch die Bindungen entsprechend abgespeckt haben bzw. bei kleinem Gewicht bessere Stabilität und Kraftübertragung bieten. Damit hat man also ein modernes Paket, das in Summe gleich viel wiegt wie gewohnt, den Aufstieg nicht erschwert, aber den Abfahrtsspaß immens steigert. Also: Vorm Kauf gut überlegen, worauf man wirklich Wert legt, im Fachhandel gut beraten lassen – und dann das ideale Paket für sich zusammenstellen!
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