Ein gepflegter Ski, der regelmäßig einem Service unterzogen wird, macht nicht nur viel mehr Spaß auf der Piste. Er ist auch ein wesentlicher Sicherheitsfaktor. Und der Ski lebt auch länger.

Christof Domenig
Christof Domenig


Sich einen neuen Ski zuzulegen und den passenden Kandidaten für die eigenen Bedürfnisse im Shop auszusuchen: Das ist für begeisterte Skifahrer fast wie Weihnachten in der Kindheit. Hat man ihn dann, will man logischerweise auch, dass er möglichst lange gut seinen Dienst verrichtet. Ein regelmäßiges Servicieren des Skis sollten daher selbstverständlich sein – und doch wird es oft unterschätzt.

Es sprechen aber auch ganz rationale Argumente für einen gepflegten und regelmäßig gewarteten Ski. Dass ein Gerät, das perfekt in Schuss ist, in Gleitpassagen wie Ziehwegen besser läuft, und auf eisigen Pisten für mehr Halt sorgt, leuchtet sofort ein. Dass sich der Ski aber auch leichter drehen lässt, das Handling also viel einfacher und der Spaßfaktor schlicht höher ist – diese Tatsachen kommen noch dazu. Es geht aber auch um den Faktor Sicherheit. Da ist es ähnlich wie beim Auto: Wird beim Reifen die Profiltiefe geringer, kann man das Auto noch fahren, aber in kritischen Situationen wird der Bremsweg schon länger. Auf die Bretter umgelegt: Was bei guten Schneeverhältnissen noch gar nicht auffällt, verschlechtert das Verhalten auf schwieriger, eisiger Piste schon spürbar.

Wie häufig soll man nun einen Ski servicieren lassen – oder als geschickter Handwerker selbst Hand anlegen? Das hängt zwar auch von den Verhältnissen ab, unter denen gefahren wird – auf Kunstschnee zum Beispiel ist der Verschleiß höher. Die meistausgesprochene Empfehlung hierzu lautet aber: ein Service vor der ersten Abfahrt im Winter und danach als ­Faustregel jeweils eines nach fünf bis sieben Pistentagen. Es gibt zudem auch Hinweise darauf, dass der Ski Zuwendung braucht: Wird es auf eisigen Pisten schwieriger, einen Carving-Schwung durchzuziehen, benötigen die Kanten neuen Schliff. Fehlt augenscheinlich der Speed in flachen Passagen, braucht der Belag eine Wachs-Kur. Flattern die Ski in Gleitpassagen, fehlt es am Belagsprofil. Und natürlich erkennt man es auch optisch am Ski selbst – siehe bei Punkt eins der folgenden Arbeitsschritte, der Sichtprüfung.

Die Arbeitsschritte
Ein Skiservice lässt sich grob in fünf Arbeitsschritte aufteilen, mit denen die gewünschten Eigenschaften wieder herstellt werden. Ob man dafür den Ski beim Händler abgibt und ein Service durchführen lässt (Kostenpunkt je nach gewünschtem Umfang in der Regel zwischen 20 und 50 Euro) oder aber bei entsprechender Ausstattung, einer Werkstatt im Keller und etwas handwerklichem Geschick selber Hand anlegt: Das ist letztlich eine Entscheidung die jeder selbst für sich treffen muss. Für Selbermacher gibt es jede Menge YouTube-Tutorials, die etwa das Wachsen, die Belagsreparatur oder das Kantenschleifen im Detail zeigen. Das professionelle Skiservice wiederum wird schon lange nicht mehr händisch, sondern maschinell durchgeführt – mit sehr guter Qualität.

Und sonst noch?
Sollte man die Kanten am besten nach jedem Skitag trocknen und gut reinigen. Auch die Bindung nach dem Skifahren mit einem Tuch kurz trockenwischen. Alle Arten von Schäden, die man bemerkt, sollte man möglichst rasch reparieren lassen. Letztlich gilt es noch, die Ski an einem kühlen und trockenen Ort zu lagern – ein wesentlicher Punkt, der zum langen Skileben beiträgt.