Was Salomon bietet, klingt nach einer Material-Revolution: Schuhe, die für jeden individuell angefertigt werden und doch erschwinglich sind.
Von Klaus Molidor
Füße sind wie Fingerabdrücke – jeder ist anders. Und für Laufschuhe von Salomon gilt das ab sofort auch. Die Franzosen produzieren in ihrem Hauptquartier in Annecy seit 1. Juni Laufschuhe nach Maß, komplett individuell an den Fuß angepasst. Ausgelöst hat die Entwicklung Trailrunning-Ikone Kilian Jornet. Er wollte von seinem Ausrüster erst einen Schuh genau nach seinen Bedürfnissen haben – den hat er auch bekommen. Dann wünschte er sich, dass Salomon diesen Service allen Kunden bietet. Sieben Jahre der Entwicklung später ist es nun soweit – und SPORTaktiv durfte in Annecy erstmals hinter die Kulissen dieser Technologie-Revolution blicken.
SO FUNKTIONIERT'S
Wie funktioniert es? Im „ME:sh-Lab" stricken Roboter aus drei Spezialgarnen das Obermaterial, das dann doppelt über ein Kunststoff-Skelett gezogen wird. Der Zwischenraum wird verklebt und erhitzt. Dadurch kann der Schuh an verschiedenen Stellen unterschiedlich fest oder weit gemacht werden. Außensohle, Zwischensohle, Sprengung und Design sucht der Kunde aus. „Um diese Schuhe zu ermöglichen, mussten wir den Produktionsprozess stark vereinfachen", sagt Salomon-Chef Jean-Marc Pambet: Statt aus 50 bestehen die Modelle nur noch aus 12 Einzelteilen, statt 180 Arbeitsschritte sind es nur noch 30.
Die Auswirkungen der Neuerungen reichen aber noch weiter. Schuhe werden erst nach Auftrag produziert und binnen drei Wochen geliefert. Und sie werden nicht mehr in Asien hergestellt, sondern in dem Land, wo sie verkauft werden. Kleiner Haken: Es gibt die Schuhe vorerst nur in Frankreich und Belgien – für rund € 300,–. Ab 2018 folgen weitere Länder wie Deutschland, die Schweiz und Österreich.
Der Salomon-Chef | JEAN-MARC PAMBET. Der Salomon-Chef ist überzeugt: „An Individualisierung wird künftig kein Weg vorbeiführen." |
Mehr Infos: www.salomon.com/de-at/slab
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