Klar, ein Restrisiko bleibt immer. Aber mit der richtigen Ausrüstung bist du bestens gewappnet fürs Skifahren.


Die positiven Seiten des alpinen Wintersports wird man regelmäßigen SPORTaktiv-Lesern wohl kaum näher erklären müssen. Und auch die zu beherzigenden Risikofaktoren sind alles andere als ein Geheimnis. Rückgängige Zahlen bei wintersportbedingten Verletzungen geben Anlass zur Freude, mahnen aber weiterhin zur Vorsicht. Gerade beim Sicherheitsequipment hat sich in den vergangenen Jahren einiges getan – Grund genug für einen Auffrischungskurs in Sachen Materialkunde ...

HELM UND SKIBRILLE
„Wer Köpfchen hat, der schützt es". Dieser altgediente Slogan gilt nicht nur, aber ganz besonders im Skisport. Experten sehen in der zunehmenden Verwendung von Sturzhelmen bei Hobby-Skifahrern die Ursache für den auffallenden Rückgang an Kopfverletzungen in den letzten Jahren. „Prinzipiell ist das Tragen eines Helms für alle Wintersportler zu empfehlen, zumal nachgewiesen werden konnte, dass damit das Kopfverletzungsrisiko signifikant reduziert wird", erklärt auch Ski-Sicherheitsexperte Markus Posch von der Universität Innsbruck. Damit der Helm aber optimal schützt, muss er zum einen mit der Prüfnorm EN 1077 ausgezeichnet sein und zum anderen perfekt sitzen.

Auch auf den Faktor „Materialermüdung" sollte Rücksicht genommen werden: Alte Helme, die von Wind und Wetter oder gar durch Fallenlassen auf den Boden offensichtlich in Mitleidenschaft gezogen wurden, bilden ein gleich hohes Sicherheitsrisiko wie ein Modell ohne entsprechendes Qualitätssiegel oder ein verrutschender Helm. Oft vernachlässigt, doch ebenso wichtig ist die passende Skibrille: Sie ermöglicht erst die notwendige Sicht bei schwierigen Verhältnissen – und sie schützt die Augen vor der starken UV-Strahlung am Berg. Wie auch beim Helm gilt: Alte, verschlissene Brillen rechtzeitig austauschen!

SKIBINDUNG
Können Helm und Protektoren auch die Auswirkungen von Stürzen mildern, so vermag nur eine richtig eingestellte Bindung einen Unfall von vornherein zu verhindern. „Wir alle wissen, dass bei einer nicht auslösenden Bindung der Ski als Hebelarm fungiert und somit Drehbewegungen und einwirkende Kräfte verstärkt, was wiederum zum größten Teil der Knieverletzungen führt", sagt Markus Posch. Zwar ist allgemein bekannt, dass die Skibindung mindestens einmal pro Saison kontrolliert werden sollte, viele Sportler aber ignorieren etwaige „Gewichtsschwankungen", die ganz entscheidenden Einfluss auf die Bindungseinstellung (Z-Zahl) haben.

RÜCKENPROTEKTOR
Nicht nur im Freeride-Bereich, auch bei „normalen" Pistenskifahrern wird der Rückenschutz immer beliebter. Kein Wunder, haben die stylishen und hochfunktionellen Sicherheitsaccessoires ihren vormals schlechten Ruf, dicke und unbewegliche Panzer zu sein, doch längst abgelegt. So muss man bei den aktuellen Modellen auch keine Angst haben, sinnloses Mehrgewicht mitzuschleppen. Sportliche Passform und moderne Materialien machen es möglich, dass sich der Protektor niemals während der Fahrt, dafür aber im Falle eines Sturzes doppelt bemerkbar macht. Fakt ist: Aufgrund modernster Materialien wird schon bei einer Materialstärke von wenigen Millimetern die Wirbelsäule bei Stürzen vor harten Schlägen oder auch vor Verletzungen durch Steine etc. geschützt.

HANDSCHUHE UND GELENKSPROTEKTOREN
Bereits das Tragen von Handschuhen selbst ohne zusätzliche Stützelemente kann bei Stürzen böse Abschürfungen verhindern. Noch besser schützt natürlich eine Kombination aus Handgelenksprotektor und Handschuh. „Untersuchungen haben ergeben, dass das Tragen von Handgelenksschützern die Wahrscheinlichkeit einer Verletzung an dieser Stelle um mehr als drei Viertel reduziert", verrät der Experte Markus Posch. Gerade für Snowboarder, die oft ihre Hände und Arme zum Abfangen eines Sturzes verwenden, sollte der entsprechende Schutz eine Selbstverständlichkeit darstellen. Doch auch für Skifahrer liegen die Vorteile angesichts der vom Experten genannten Zahl wortwörtlich auf der Hand.


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