Fitnessarmband, Mittelklasse-Sportuhr oder High-End-Gerät: Wer braucht was? Unser Redakteur hat aktuelle Geräte aus drei Preiskategorien getestet – und gibt Orientierungshilfe im Angebotsdschungel der Wearables und Sportuhren.
Von Wolfgang Kühnelt
Wer hilft dir eigentlich beim Training? Die Pulsuhr? Ein Wearable? APP und Smartphone? Die boomenden Hightech-Geräte sind für die einen primär ein stylishes Accessoire, für andere eine wesentliche Unterstützung in der Trainingsplanung. Für Profis ist Puls- und GPS-Messung samt Kontrollmöglichkeit für den Coach heute ohnehin das Minimalprogramm.
Um uns einen Überblick über das aktuelle Angebot zu machen, haben wir drei sehr unterschiedliche Geräte unter die Lupe genommen – und zwar im Training, bei einem Viertelmarathon (Römerlauf in der Steiermark) und beim entspannten Wandern. Medizinische und geografische Wunder gab es beim Test inklusive.
DIE EINSTEIGERKLASSE
Das fitbit flex 2 ist ein Armband, das mit Hilfe einer APP Daten über die sportliche Aktivität generiert, über Anrufe informiert und Erkenntnisse über die Schlafqualität liefert. Sogar schwimmen kann man damit. Als Zielgruppe lassen sich designorientierte Minimalisten festmachen. Das Ganze gibt es schon ab € 80,–; je nach Ausstattung kann sich dieser Preis deutlich erhöhen.
Das Handling ohne Display ist etwas umständlich, auch die Handhabung der APP will geübt sein. So dauert es einige Zeit, ehe man die Daten von vergangenen Trainingseinheiten wiederfindet. Interessanterweise bewährte sich das Band mit der fitbit-App im Rennen aber eindeutig. Die Daten sind exakt und gut aufbereitet und das GPS funktioniert reibungslos.
DIE MITTELKLASSE
Die Polar M430 ist um rund € 230,– zu haben. Der Start ist etwas zäh: Der erste Kopplungsversuch von iPhone und Uhr scheitert, nach gut 30 Minuten bin ich mit Downloads, Upgrades und Syncs fertig. Bei Polar gibt es gleich zwei Apps, wobei Polar Beat das bietet, was man auch von Runtastic & Co. kennt.
Die Pulsmessung ohne Brustgurt ist angenehm, das GPS deutlich besser als bei Vorgängermodellen. Die Anzeigen – Pace, Puls und Kilometer auf einen Blick – sind klar zu sehen. Beim Wandern werden App und Uhr zur selben Zeit gestartet – am Ende hat die Polar-App 14,8 km gemessen, die Uhr hingegen 13,9. Trotz solcher kleiner Schönheitsfehler setzen nicht nur Amateure auf die Polar, sondern auch Profis.
DIE OBERKLASSE
Der Garmin Forerunner 935 (ab € 550,–) zeigt durch seine Größe, dass er das Maß aller Dinge darstellt. Für das Ausmaß an integrierter Technik (Schwimmfunktion für Triathleten, Navi z. B. für Trailrunner) ist er trotzdem noch handlich.
Positiver Nebeneffekt: Der Akku hält länger als bei günstigeren Geräten. Kleines Problem: Die Pulsmessung weicht beim Wandern teilweise stark von der Polar ab. Die linke Hand hat um 20 Schläge mehr als die rechte. Wer hat Recht? Die Garmin ist insgesamt etwas komplizierter zu handhaben und gerade wegen der Fülle an Funktionen recht unübersichtlich. Fazit: Für Ultrasportler und Technikfreaks sicher eine gute Investition – für reine Hobbyathleten wohl etwas zu viel des Guten.
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