Der Plan mit dem Wasalauf steht unverrückbar: 2026 wird es passieren, da will ich den größten Skilanglaufevent der Welt mit seinen 90 Kilometern im klassischen Stil unbedingt einmal erleben. Das habe ich mir für meinen 50. Geburtstag fest vorgenommen und als Geschenkwunsch vorsorglich schon deponiert.
Bis dahin behelfe ich mir mit dem einen oder anderen heimischen Volkslanglauf. Aber ich brauch da gar nicht unbedingt einen Event als Ansporn. Das Langlaufen ist einfach mein Sport. Wobei ich heute Wert auf Qualität lege: Früher, während meiner aktiven Biathlon-Karriere, konnte ich mir solche Ansprüche nicht leisten: Mit Schrecken erinnere ich mich an einen 10-Tages-Lehrgang in Skandinavien mit einer 500-m-Schleife. Vormittags mit dem Uhrzeigersinn und nachmittags gegen den Uhrzeigersinn, stundenlang. Na servus!
Ich rüste mich jetzt auch gerade mit Material aus, das ist mir auch nicht ganz unwichtig. Ich weiß ja, wie es ist, mit einem schnellen Ski zu laufen, da muss ich mir keinen langsamen antun.
Die Langlaufski sind dann im Winter überall mit im Gepäck. Egal ob beim privaten Wochenende oder beim Weltcup, wenn ich als TV-Experte dabei bin. Dort verbinde ich das Nützliche mit dem Angenehmen, schaue mir die Loipen natürlich gründlich an und diese Besichtigungstouren sind dann Beruf, Training und Hochgenuss.
Ich weiß, wie es ist, mit einem schnellen Ski zu laufen, da muss ich mir keinen langsamen antun.
Allen Langlaufbegeisterten (und solchen, die es noch werden wollen) kann ich nur drei Punkte mitgeben: Erstens: Lasst euch zum Material im Fachhandel kompetent beraten. Es gibt beim Langlaufen nichts Öderes als Material, das nicht zu einem passt. Passt es aber – Skilänge und Spannung, der Schuh, die Stocklänge –, dann geht mit der richtigen Technik die Post ab. Zweitens: investiert in ein Techniktraining. Denn was im Fernsehen und bei Könnern einfach ausschaut, ist in Wahrheit eine komplexe Angelegenheit. Mit einem guten Trainer geht so schnell so viel weiter. Drittens: Geht raus und genießt das Erlebnis auf den Loipen. Ja, es ist anstrengend. Aber am Abend spürst du in jeder Muskelfaser, was du getan hast. Das Essen schmeckt so gut und du kannst gescheit reinschaufeln, ganz ohne schlechtes Gewissen!