Bei der Wahl der richtigen Langlaufski für seine ­persönlichen Bedürfnisse kommt es auf einiges mehr als nur die richtige Skilänge an.

Lukas Schnitzer
Lukas Schnitzer

Zwar etwas sperrige, dafür federleichte Ski, im Komfort normalen Sportschuhen verwandte Schuhe, dann noch Stöcke und passende Bekleidung. Dazu, je nach Region, ein Loipenticket oder eine kleine Spende für den Loipenbetreiber. Verglichen zu anderen Wintersportarten bleibt der Aufwand beim Langlaufen finanziell wie logistisch überschaubar. Obendrein macht das sanfte Gleiten durch verschneite Winterlandschaften nicht nur Spaß, es fordert wie kaum eine andere Sportart Ausdauer, Kraft und Koordination. Rund 600 Muskeln sind am flotten Tanz, ob klassisch oder skatend, auf der Loipe beteiligt.

Egal ob für langjährige Kenner und Genießer oder für interessierte ­„Newcomer“: Es gelten zwei Regeln, die Lukas Meingast von Fischer so zusammenfasst: „Man sieht auf der Loipe oft Personen, die sich mit der Technik schwertun, weil beispielsweise die Ski nicht zum Lang­läufer passen. Der Gang zum Fachhändler hilft, Fehlkäufe zu vermeiden. Darüber hinaus ist ein Langlaufkurs bei einer Langlaufschule immer hilfreich beim Erlernen und Festigen der richtigen Technik“. Mit Lukas Meingast und Janik Werner von ­Salomon wollen wir hier einen Blick auf das Thema Ski werfen.

Die richtige Wahl treffen
Sowohl bei Fischer als auch bei Salomon unterscheidet man seine Ski nicht nur nach der Technik (Klassik und Skating), sondern auch im Können und Anspruch des Nutzers. „Commited Athlete“ nennt man bei Salomon den aktiven Rennsportler, „Active Performer“ den vom Rennsport inspirierten Freizeit­sportler und „Enthusiast“ den genussvollen Outdoorsportler. Bei Fischer kategorisiert man ebenfalls dreistufig in „Race“ (Profis und Läufer, die die Technik perfekt beherrschen), „Performance“ sowie ­„Active“ (Einsteiger). Im Vergleich zu noch vor einigen Jahren, so Janik Werner, hat „das Angebot an verschiedenen Ski-Typen und -Modellen zugenommen, was es den Läufern erleichtert, das richtige Produkt für ihren Stil und ihr Erfahrungsniveau zu finden“. Abgesehen von der Kategorie ist laut Lukas Meingast das Körpergewicht das wichtigste Kaufkriterium. Aus persönlichem Können bzw. Anspruch und Gewicht ergibt sich dann die richtige Skilänge und Steifigkeit.

Fakten, die es für Janik Werner abzuwägen gilt, sind bei Klassik-Ski die Bauweise und Gleiteigenschaften (Schuppen-, Fell- oder Steigwachsski, schmal und schnell oder breit und stabil). Hinzu kommt die Länge (etwa Körpergröße plus 20 bis 30 cm), wobei gilt: Mehr Länge gleitet besser, kürzere Ski bieten mehr Kontrolle. Zusätzlich eignen sich flexiblere Ski besser für leichtere Läufer, schwerere oder sehr sportliche, kraftvolle Läufer benötigen steifere Modelle.

Bei Skating Ski rät Janik Werner auf sehr gute Gleiteigenschaften zu achten. In Kurven und bei höheren Geschwindigkeiten spielt die Stabilität eine entscheidende Rolle, guter Kantengrip sei für die Kraftübertragung und somit den Vortrieb wichtig. In der Regel werden Skating-Ski 10 bis 15 cm über Körpergröße gelaufen – ein meist guter Kompromiss aus Gleiteigenschaften und Kontrolle. Im Vergleich fallen sie steifer aus als Klassik-Ski, die tatsächliche Steifigkeit sollte, einmal mehr, auf Gewicht und Können abgestimmt sein.