Smartphones beim Lauftraining sind mit Vorsicht zu genießen – sind sie doch Freund und Feind gleichzeitig. Denn während das Handy im Notfall zum Helfer werden oder deine Lieblings-Playlist deine Stimmung beim Laufen in ungeahnte Höhen katapultieren kann, lenkt dich anderes (nicht unbedingt notwendiges) Herumhantieren mit dem mobilen Trainingspartner vom Workout ab.
Warum Smartphones und Laufsport nicht zusammenpassen / Bild: iStock / RyanKing999
1. AUSSER FORM
Eine aktuelle Studie im Journal „Performance Enhancement & Health" hat gezeigt, dass sich sowohl das Schreiben von Textnachrichten als auch das Sprechen am Smartphone (wenn du dir das Telefon direkt an dein Ohr hältst) während Cardio-Trainingseinheiten erheblich auf die Stabilität und die Form ausgewirkt hat – die Studie hat sich speziell auf das Laufen konzentriert. Erfreulicherweise hat das Musikhören aber keine negativen Auswirkungen auf deine Form. Und wenn du unbedingt mal mit jemandem während deines Trainings telefonieren musst, benutze deine Kopfhörer, um Anrufe entgegenzunehmen oder diktiere deine Textnachrichten mithilfe der Spracheingabe.
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2. ZU LANGE PAUSEN
Wer eine laaange Laufrunde vor sich hat, macht zwischendurch vielleicht auch mal kurz Pause. Wenn du dann dein Smartphone auspackst, kann sich deine Ruhepause schon mal weit länger als ideal ausdehnen. Zu lange Pausen sind suboptimal und können deiner weiteren Laufleistung einen Dämpfer versetzen.
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3. VERRINGERTE INTENSITÄT
Wenn man während des Workouts sein Handy benutzt, trainiert man weniger intensiv, als man es ohne Mobiltelefon tun würde. Diesen Konnex zwischen Handy-Nutzung und Trainingsintensität hat nun ein Forscher am Hiram College in Ohio (USA) festgestellt. In seiner Studie wurden 33 Frauen auf Laufbändern beobachtet, die alle ihre eigenen Geschwindigkeiten beim Laufen wählen durften (die Displays auf den Geräten wurden abgedeckt, sodass die Damen ihre tatsächlichen Geschwindigkeiten nicht wussten). In der Zeit, in der die Frauen Textnachrichten schrieben und miteinander sprachen, sind sie in etwa um 10 Prozent langsamer gelaufen, als in der Zeit ohne Handy-Kontakt.
Die gute Nachricht: In der Studie hat sich auch gezeigt, dass das Hören von Musik die Trainingsintensität erhöhen kann – solange man nicht die ganze Zeit in seiner Handy-Musikbibliothek wühlt.
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4. ERHÖHTE VERLETZUNGSGEFAHR
Das Smartphone bedienen und gleichzeitig laufen kann zu einer Interferenz führen – mit anderen Worten: Wenn wir zwei Dinge auf einmal tun, leidet unsere Leistung bei beiden Aktivitäten. Das passiert, weil dein Gehirn zwischen den beiden Aufgaben hin- und herswitcht, anstatt sie gleichzeitig zu „verarbeiten".
Während du am Smartphone textest, die Uhrzeit überprüfst oder dich mit deiner Lauf-App befasst, verändert sich auch deine Haltung beim Laufen – muskuloskelettale Verletzungen (Verletzungen am Bewegungsapparat) können die Folge sein. Durch das ständige Abwenden des Blickes von der Laufstrecke kann es auch leicht zu Stürzen und Kollisionen – etwa mit anderen Personen oder gar Fahrzeugen – kommen. Übrigens: Bei Läufen im Freien kann das (zu laute) Musikhören Verkehrs- und andere umliegende Geräusche übertönen. Also die Lautstärke lieber etwas runterdrehen.
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5. FLOW-KILLER
Eines ist sicher: Das Lauschen deiner Lieblingsmusik während des Lauftrainings hebt deine Stimmung sicherlich mehr als das Checken deiner E-Mails von der Arbeit. Ein ständig bimmelndes Smartphone stört den mentalen „Flow", der sich beim Laufen einstellt. Wenn du dich „im Fluss" befindest, fühlt sich jede Bewegung schon fast wie „automatisiert" an und die Zeit scheint nur so dahinzufliegen. Viele Experten glauben sogar, dass dieser mentale Flow erforderlich ist, um das begehrte „Runner's High" zu erreichen.