Auf der Outdoor by ISPO in München gab es Ausblicke auf die Outdoor-­Produkte 2025. Streiflichter von unserem Messerundgang.

Christof Domenig
Christof Domenig

Rund 600 Ausstellende in drei Hallen, 5000 Quadratmeter Außenfläche, drei Hubs, drei Bühnen: Klingt fein. De facto wurden auf der Outdoor by ISPO 2024 leider auch etliche namhafte Player der Branche als Ausstellende vermisst. Aus Gründen, die hier auszubreiten den Rahmen sprengen würden – befassen wir uns lieber mit solchen, die gekommen waren, um ihre Produktneuheiten für 2025, aber auch ihre Visionen für darüber hinaus zu präsentieren.

Im Mittelpunkt stand bei vielen Ausstellenden einmal mehr das Bestreben, nachhaltige Produkte für eine „grüne“ Zukunft zu schaffen. Rücksicht auf die Umwelt gehört zur DNA des Allgäuer Herstellers Vaude, der in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag feiert und auf der Messe Partner des „Sustainability Hub“ sowie der „Green Stage“ war. Vaude-CEO Antje von Dewitz wies ebendort auf die Gemeinschaft als eine Besonderheit der Outdoor-Branche hin: „Wir haben es in den letzten drei Jahren geschafft, unsere Emissionen um 30 Prozent zu verringern. Zu einem großen Teil deshalb, weil wir mit unseren direkten Wettbewerbern in einem ­Dekarbonisierungsprojekt innerhalb unserer Lieferkette zusammengearbeitet haben.“ Mit seinem ReThink!-Konzept ist Vaude dabei, Produkte im Sinne der Kreislaufwirtschaft weiterzudenken und ressourcensparend, reparierbar und recycelbar zu machen. Konkret neu für 2025 ist das verbesserte Aeroflex-Rückensystem bei Rucksäcken, das auch hinsichtlich Reparierbarkeit optimiert wurde. 

Generell fiel auf, dass viele Rucksackhersteller ihre Tragesysteme optimieren und hinsichtlich Belüftung, Komfort und Schwerpunkt das „Beste aus den beiden Welten“ Netzrücken und Kontaktrücken suchen. Zu sehen etwa bei Osprey (mit dem Talon-/Tempest-Modell), Gregory (bei den Paragon/Maven) oder Tatonka (beim Modell Yukon). Zum Tragekomfort von Rucksäcken gehören auch Passform und Verstellbarkeit – auch an diesen Stellschrauben wird gedreht. Bei Deuter fiel der Guide-Ultra-Rucksack mit einem besonders leichten, langlebigen und voll abbaubaren Material auf.

Jacken? Mammut hat als eines seiner Highlights die Ducan Guide-Hardshell vorgestellt, bei der der Fokus auf Langlebigkeit durch Robustheit und Reparierbarkeit liegt. Die Wetterschutz-Jacke wurde dafür mit einem ISPO Award prämiert. Ebenfalls ausgezeichnet: die Komperdell-Stöcke der Zero ­Series – mit ressourcenschonender Produktion und „Zero-Waste“-Konzept, Reparatur-Service sowie „made in Austria“. 

Schlafsack- und Zelt-Hersteller Nemo rollt sein „Endless Promise“-Kreislaufkonzept mit voll recycelbaren Produkten weiter aus. Ein Kletterseil aus 100 % Recycling-Material präsentierte Edelrid, ebenso das Pinch-Sicherungsgerät, das ohne Karabiner verwendet werden kann. Schuhhersteller Garmont fiel nicht nur durch das aufwendige „Mission Geo“-Projekt auf, durch das sich Schuhe mit einem Drittel weniger Emissionen produzieren lassen, sondern auch durch den neuen „Cima WP“-Bergschuh, einen vollwertigen Bergschuh zum Einsteigerpreis: Um 160 Euro wird er 2025 erhältlich sein.