In, aber auch abseits der Bikini- und Badehosen-Saison fassen viele Menschen den Entschluss, endlich etwas gegen ihre vorgelagerte Problemzone zu tun. Sprich: Sie wollen Bauchfett abnehmen. Oft ist nur die Optik die treibende Motivation, doch auch aus gesundheitlichen Gründen macht es durchaus Sinn, den ungeliebten Pölsterchen mit Sport zu Leibe zu rücken.
Bauchfett abnehmen: Warum Sit-ups nichts bringen / Bild: iStock / Anna Pustynnikova
DICK TROTZ TRAINING
Warum viele sportliche Menschen trotz Trainingsfleiß mit einem Überschuss oberhalb der Gürtellinie zu kämpfen haben, ist schnell erklärt. Es kann nur abgenommen werden, wenn die Kalorienbilanz negativ ausfällt, sprich mehr Energie verbrannt als zu sich genommen wird.
Das Problem: Hochkalorische Lebensmittel (meist Süßigkeiten) werden oft unterschätzt, während die durch den Sport verbrannten Kalorien überschätzt werden. So muss man um die Kalorien eines herkömmlichen Schokoriegels, wie man ihn an jeder Supermarkt-Kassa findet, zu verbrennen, rund eine Stunde in moderatem Tempo joggen - und herkömmliche Schokoriegel haben bloß ein Nettogewicht von rund 55 Gramm. Zudem führt der übertriebene Zuckergehalt dazu, dass der Blutzuckerspiegel schnell ansteigt und genauso schnell wieder absinkt, was in der Regel wiederum zu Heißhunger-Attacken führt.
Bauchfett abnehmen: Warum Sit-ups nichts bringen / Bild: iStock / lofilolo
DAS SIXPACK
... gilt gerade unter jungen Sportlern zunehmend als Statussymbol. Schön anzusehen ist das allemal, unbedingt notwendig ist es aber nicht. So ist ein extrem niedriger Körperfett-Anteil zwar Voraussetzung in Bereichen wie dem professionellen Skispringen, kann bei Hobbysportlern (ohne entsprechendem Betreuerteam) aber rasch zu Leistungsverlusten führen.
Das ist allerdings keine Freibrief zum Zunehmen. Ein Zuviel an Bauchfett erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen enorm. Das Gegenmittel: Sport in Kombination mit gesunder Ernährung.
Bauchfett abnehmen: Warum Sit-ups nichts bringen / Bild: iStock / MarianVejcik
ABNEHMEN IN DER KÜCHE
"Das Sixpack entsteht in der Küche", lautet eine alte Bodybuilder-Weisheit, und auch wenn die allerwenigsten Hobbysportler das Bedürfnis haben, in Schwarzenegger'sche Gefilde vorzustoßen, sollten auch sie sich diesen Spruch zu Herzen nehmen. Das bedeutet nicht, dass man zwangsweise Kalorien zählen muss, um beim Bauchfett abzunehmen. Allerdings sollte man sich bewusst sein, dass gesunde, selbst zubereitete Speisen mit einer massiven Kalorienreduktion gegenüber Convenience Food einhergehen und auch die Leistungsfähigkeit mithilfe des richtigen "Treibstoffs" auf natürliche Weise gesteigert werden kann - vom alltäglichen Wohlbefinden ganz zu schweigen.
Der entsprechende Diätplan kann je nach Körpertyp, betriebener Sportart, Alter und Geschlecht individuell sehr verschieden ausfallen und sollte entweder von einem Experten erstellt oder zumindest kontrolliert werden.
Bauchfett abnehmen: Warum Sit-ups nichts bringen / Bild: iStock / gpointstudio
SINNLOSE SIT-UPS?
Kaum ein Trainingsymythos hält sich so hartnäckig wie der Glaube, durch Bauchmuskelübungen auch Bauchfett zu verlieren. Natürlich verbrennt jede Form von Bewegung Kalorien und Übungen für die Körpermitte sind per se nichts Schlechtes. So etwas wie "lokale Fettverbrennung" existiert allerdings nicht. Das bedeutet, dass man eben nicht durch das Training einer speziellen Problemzone wie dem Bauch auch automatisch an dieser Stelle abnimmt.
Natürlich werden durch spezielles Training Bauchmuskeln ausgebildet, wenn darüber aber ensprechend viel Bauchfett angelagert wurde, werden sie trotzdem niemals zum Vorschein kommen. Da die Bauchmuskeln zu den kleineren Muskelpartien des Körpers zählen, verbraucht ihr gezieltes Training verhältnismäßig wenig Kalorien. Sinnvoller ist da schon, große Muskelgruppen wie z. B. Oberschenkel und Rücken zu trainieren, da auf diese Weise mehr Energie verbrannt wird als durch Sit-Ups und Co. Zudem wird der Bauch bei richtiger Ausführung auch bei Übungen wie Liegestütz (Brustübung) gefordert. Eine stabile Mitte ermöglicht im Umkehrschluss, dass die Körperspannung länger gehalten und so auch härter, verletzungsfrei trainiert werden kann.