Wie Skihandschuhe sitzen müssen, um optimal zu passen. Und worauf es bei der Wärmeleistung für den Pistensport ankommt.
Nur allzu gern geht uns im täglichen Sprachgebrauch die Floskel „passt wie ein Handschuh“ über die Lippen. Doch wie sollte ein Handschuh im Skigebrauch tatsächlich sitzen, damit er passt? Laura Stecher von Ziener hat hierfür ein Fünf-Punkte-Rezept: „Der Handschuh darf nicht zu eng anliegen, zwischen Stoff und Hand soll eine dünne Luftschicht sein. Er sollte aber auch nicht zu weit sitzen, die Hände dürfen nicht drin ,schwimmen‘. Sowohl Finger als auch Hand sollte man leicht bewegen können. Beim Durchstrecken der Finger berühren diese vorne leicht den Handschuh. Und zu guter Letzt sollten die Handschuhe breit genug sein, um problemlos hineinschlüpfen zu können.“
Hinsichtlich der Größenwahl weist Heidi Pürstinger von Handschuhspezialist Eska noch auf einen weiteren wichtigen Punkt hin. Ihr zufolge sollte man Größenangaben nicht „sklavisch folgen, sondern Handschuhe vor dem Kauf probieren und prüfen, ob die Größe wirklich gut passt. Denn passende Größen können ob der unterschiedlichen Schnitte je nach Hersteller um bis zu 1,5 Größen variieren“. Um für kurze oder lange Finger und breite oder schmale Hände jeweils ein passendes Modell anbieten zu können, hat Eska viele unterschiedliche Schnitte im Programm.
Der passende Wärmelevel
„Skihandschuhe müssen gleichzeitig warm, zumindest wasserabweisend, winddicht und atmungsaktiv sein – je nach individuellem Bedürfnis unterschiedlich ausgeprägt“, umreißt Laura Stechl das komplexe Aufgabenfeld von Skihandschuhen. Wichtige Punkte in der Wahl des passenden Modells sind das individuelle Kälteempfinden, der Anstrengungsgrad der Bewegung sowie die zu erwartenden Witterungsbedingungen. „Ziel ist es, eine Wohlfühltemperatur zu erreichen, ohne zu überhitzen“, so Heidi Pürstinger. Schweißnasse Hände gilt es in jedem Fall zu vermeiden, denn feuchte Handschuhe halten nicht mehr so warm. Wer zu kalten Händen neigt, dem empfiehlt sie, auf eine gute Isolation zu achten.
Primaloft-Material hat hier den Vorteil die Körperwärme zu reflektieren, es ist formstabil, leicht und schnelltrocknend. Wolle hingegen ist ein Naturprodukt, atmungsaktiver und bietet einen ausgezeichneten Feuchtigkeitstransport. Zusätzlich zur Isolation hat aber auch das Innenfutter, welches direkt auf der Haut aufliegt, einen Einfluss auf die Wärmeleistung und das Tragegefühl. Je hochfloriger und aufgerauter Synthetikfutter sind, desto kuscheliger und wärmer sind sie auch. Wollfutter wärmen nicht nur, sondern wirken auch geruchshemmend und bieten einen guten Feuchtigkeitstransport.
Heidi Pürstingers Tipp: Bei generell warmen Händen auf nicht zu dick aufgefütterte Handschuhe ohne Insert und mit dünnerem Futter achten. Bei sehr kalten Händen helfen Fäustlinge mit wärmendem Futter oder sogar beheizte Modelle. Auch Unterziehhandschuhe aus Seide oder Merinowolle spenden zusätzliche Wärme. Um gut durch die gesamte Saison zu kommen, empfiehlt Laura Stechl zumindest zwei unterschiedliche Modelle zu besitzen, um Schön- und Schlechtwettertage gut abdecken zu können.