E-MTBs gibt es in fast so großer Bandbreite wie die traditionellen Mountainbikes. Hier widmen wir uns den eher touren-orientierten Varianten.
Von gemütlich bis rasant haben moderne E-Mountainbikes alles drauf. Was ein gutes Touren-E-Bike ausmacht, haben wir uns jetzt einmal genauer angesehen.
RAHMEN
Cross Country, All Mountain, Tour – die Auswahl wird auch bei E-MTBs immer größer. Einsteiger greifen meist zu Hardtails, die eher als Allround-Bikes für Touren auf jedem Terrain zum Einsatz kommen: Wald- und Forstwege, Schotter, einfache Trails ohne große Hindernisse. Die Geometrien sind daher meist komfort-orientiert – mit eher aufrechter Sitzposition. Mit All-Mountain-Bikes ist man schon auf anspruchsvolleren Pfaden unterwegs, vielleicht auch mal bei einer Alpenüberquerung: Lange Anstiege und schnelle und technisch fordernde Trails benötigen ein zuverlässiges Fahrwerk, griffige Reifen und gute Bremsen. Fullys mit rund 130 mm Federweg sind hier die Regel.
MOTOR, AKKU
Der Trend geht unverändert in Richtung Integration: Der Rahmen wird um den Mittelmotor herum-, der Akku in den Rahmen eingebaut. Der Mittelmotor ist nicht ohne Grund unumstrittener Standard bei E-MTBs: Sein tiefer Schwerpunkt ergibt ein sicheres Fahrgefühl, das vor allem Einsteiger (und das sind nicht wenige) schätzen. Vereinzelt finden sich noch Heckantriebe; hier liegt jedoch der Schwerpunkt des Bikes weit hinten, was vor allem in steileren Passagen dazu führt, dass das Rad früh steigt.
Neben dem Marktführer Bosch haben neue Player wie Yamaha, Brose und Shimano die Entwicklung der Motoren vorangebracht: Verbreitet sind 250-Watt-Motoren, gelegentlich auch 350-Watt-Raketen. Die Leistung der Akkus liegt heute in der Regel bei 350 bis 500 Wattstunden (Wh). Damit kommt man schon ganz schön weit – im Idealfall über 120 Kilometer. Bei preiswerteren Rädern werden gelegentlich noch 250-Wh-Akkus verbaut; wer jedoch auch ernsthaft in die Berge möchte oder mehr Gewicht auf die Waage bringt, wird damit nicht wirklich glücklich.
RÄDER, REIFEN
Die Touren-Hardtails rollen meist auf 29 Zoll; bei den wirklich geländetauglichen E-Bergrädern sind 27,5 Zoll der Standard. Die Reifenbreite sollte durch das hohe Gesamtgewicht um 2,4 Zoll liegen. Für noch bessere Traktion setzen immer mehr Hersteller auf das B-Plus-Format, mit bis zu drei Zoll Breite.
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FEDERGABEL
Ein Federweg von 130 mm ist allein wegen des hohen Bikegewichts ratsam, wenn man auch ernsthaft ins Gelände will. Die bei Einsteiger-E-Rädern oft verbauten 120- oder gar 100-mm-Gabeln kommen vor allem bei schwereren Fahrern bald an ihre Grenzen. In den unteren Preiskategorien sind Stahlfedergabeln üblich – diese sind allerdings nur dann empfehlenswert, wenn man maximal auf Waldwegen oder in ganz leichtem Gelände unterwegs ist. Wer mehr will, sollte auf jeden Fall eine Luftfedergabel nehmen, allein schon wegen der präzisen Einstellmöglichkeit aufs Körpergewicht.
BREMSEN
Die üblichen Scheibengrößen sind 180 mm vorn und 160 mm hinten. Größere und/oder schwerere Biker sind mit 200 mm/180 mm gut beraten – vor allem, wenn's bergab auch mal flotter werden soll.
ANTRIEB
Aus Gründen der Belastbarkeit haben E-Bikes, solange sie einen Mittelmotor haben, traditionell nur Einfach-Antriebe – mit je nach Preisklasse Neun- bis Elffach-Zahnkränzen. Lediglich Yamaha und Brose verbauen seit vergangener Saison auch Zweifach-Kettenblätter für ihre Mittelmotoren, allerdings nur für die 250-Watt-Version. Gerade für weniger trainierte E-Biker ist „Zweifach" jedoch eine Option: Mit nur einem Blatt saugt man bei längeren, steileren Anstiegen (und bei höherem Fahrergewicht) den Akku recht schnell leer. Die Belastung für Kette und Umwerfer ist allerdings vor allem bei vollem Schub schon recht hoch. Sanftes Schalten ist hier gefragt – noch mehr als sonst.
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