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Das haben nicht viele am Schirm: In Slowenien mausert sich gerade ein Traditionsbetrieb zu einem wichtigen Partner der Radsport-Branche. SPORTaktiv auf Besuch bei Unior in der Zentrale in Zrece.

Sicherheitsschleuse, Gehörschutz, Schutzbrillen, Signalwesten. Das alles gibt es in Zrece, wenn man bei Unior die Hallen von innen zu sehen bekommt. In diesem 6000-EinwohnerOrt inmitten einer sanften Hügellandschaft und ein bisschen abseits vom Schuss steht für Nicht-Insider ein überraschend großer Industriebetrieb. Das erstaunt sogar manche Landsleute, wie wir erfahren, denn selbst in Slowenien ist nicht hinlänglich bekannt, welche Rolle Unior-Produkte haben. Beispiel: In fast allen europäischen Autos stecken Unior-Teile im Motorbereich und Lenksystem. 
Zurück nach Zrece. Kleine Flammen züngeln unten aus dem siedend heißen Ölbad, in das die Werkzeuge gerade getaucht werden. So werden sie gehärtet und haltbar gemacht. Wir machen mit Unior-Urgestein Franz Hribernik eine Runde. In den Hallen ist es laut und warm, es raucht und funkt. Ein Schmiedehammer donnert mit Tausenden Tonnen Druck auf einen kleines Metallteil.

Handarbeit, hohe Qualität & Leidenschaft
Worauf man bei Unior besonders stolz ist: 1800 Mitarbeiter hat der Betrieb, man ist wichtiger Arbeitgeber, setzt viel auf Handarbeit, höchste Qualität und Leidenschaft – und das seit 1919. „Auch was den Bikesektor betrifft, werden alle Teile ausschließlich hier produziert“, erzählt Produktmanager Jernej Muzga, den sie hier „Jerry“ nennen. Damit ist Unior europaweit einer der letzten Hersteller. Während die Konkurrenz meist in Asien produziert, kommt hier in Zrece stolz „Made in Slovenia“ auf die Verpackung. Acht Millionen Produkte verlassen die Fabrik pro Jahr.
 

Die Sparte für Fahrradwerkzeug ist im Traditionsbetrieb eine sehr junge, aber rasant im Aufwind befindliche. Tine Mahkovec klopfte als junger Mountainbiker einst vor zwölf Jahren bei Unior an, weil er auf der Suche nach Sponsoren für sein Mountainbike-Team war. Zu diesem Zeitpunkt hatte Unior Handwerkzeug wie Hammer, Zange und Schlüssel am Markt, kaum spezifische Bikeprodukte. Mit diesen im Gepäck reiste das Team zu den Downhill-Weltcuprennen. Die blauen Unior-Tools erregten in der Rennszene viel Aufmerksamkeit und wurden teilweise vom Fleck weg verkauft. Mahkovec berichtete dem Sponsor vom regen Interesse, woraufhin die Bike-Tools als eigene Abteilung aus der Taufe gehoben wurden und Mahkovec gleich die Leitung übernahm, die er bis heute innehat. 

Viele Kunden, viele Partner
Er führt uns in den Showroom im Dachgeschoss, wo sich Kunden aus der ganzen Welt die Klinke in die Hand geben. „Wir waren auch schon in Indien, ein riesiger Markt für uns, dort habe ich eine Schulung für 500 Radmechaniker gehalten“, schmunzelt Mahkovec. Stolz ist der Chef der Unior-Radabteilung auch auf die neuen Sponsorpartner­schaften mit den Profiteams der World-Tour. Signierte Trikots von Trek Segafredo, Team Sky, Quickstep und Co. hängen in den Gängen.

Unior sponsert den slowenischen Downhill-Cup und hat ein Unior Tools-Rennteam. „Es ist pure Leidenschaft“, sagt Mahkovec, „aber es ist einfach, wenn man so ein gutes Produkt hat.“ Jetzt reicht die Palette von Kleinstteilen wie Torx-, Inbus-Sets, Kurbelabziehern und Multi-Tools bis zu Zentrierständern, Montageständern, kompletten Werkbänken und Werkstatt­einrichtungen. Unior-Qualität ist über den Großhändler Funbike in immer mehr österreichischen Sport- und Fahrradgeschäften erhältlich.

Eine nette Anekdote: Für den nordamerikanischen Markt werden die Unior-Bikeprodukte wegen eines (ebenfalls blauen) US-Konkurrenten in Rot hergestellt. Und auch dort gehen sie weg wie die warmen Semmeln. 

Fakten zum Unternehmen

  • Gegründet 1919
  • Firmensitz: Zrece (SLO)
  • Produktion ausschließlich in Slowenien
  • Firmenname „UNIOR“ seit 1970 aus „UNIverzalno ORodje“ (zu deutsch: Universalwerkzeuge)
  • ab den 80er-Jahren wichtiger Partner der europäischen Automobilindustrie mit Leichtmetall-Schmiedeteilen und Beginn der Produktion von Sondermaschinenbau
  • seit 2007 Produktion von Werkzeug für den Zweiradsektor
  • vertreten auf allen 5 Kontinenten
  • Sortiment von Kleinstteilen bis zur kompletten Unior-Werkstattausrüstung