Hunde müssen mehrmals am Tag an die frische Luft – und das bei jedem Wetter. Wer sich vom Bewegungsdrang seines vierbeinigen Freundes anstecken lässt, findet im Folgenden einige Tipps fürs Laufen mit dem Hund.


Gemeinsame sportliche Aktivitäten verbessern nicht nur die allgemeine Fitness, sondern stärken auch die Bindung zwischen Hund und Halter. Ein Klassiker ist das sogenannte „Dogging", das gemeinsame Jogging von beiden. Obwohl die Tage in den Herbst- und Wintermonaten kürzer und ungemütlicher werden, sollten sowohl Mensch als auch Tier auf ausreichend Bewegung im Freien nicht verzichten. Die schönen Naturlandschaften Österreichs ermöglichen ganzjährig das Ausüben sportlicher Aktivitäten, wie auf dieser Webseite näher erläutert ist.

Durch das Einbauen von sportlichen Aktivitäten und Konzentrationsübungen in den üblichen Tagesablauf eines Hundes soll das Tier in seinen Möglichkeiten gefordert und gefördert werden. Welche einfachen Übungen mit einem Erziehungseffekt in die täglichen Spaziergänge eingebaut werden können, darüber ist an dieser Stelle mehr zu erfahren. Das Verstecken und Weglaufen soll die Aufmerksamkeit des Hundes während des Spaziergehens steigern. Andere Übungen, z.B. das Balancieren über Baumstämme oder andere Hindernisse, sollen den Gleichgewichtssinn des Vierbeiners schulen. Weitere Trainingsmethoden, die von den Gegebenheiten vor Ort abhängen, sind ebenfalls unter dem aufgeführten Link erklärt.

Wichtig ist, dass der Hund vor Beginn des Trainings gesund ist. / Bild: pixabay.com / tpsdaveGESUNDHEITSCHECK FÜR MENSCH UND TIER
Ausreichende Bewegung fördert die Gesundheit nicht nur bei uns Menschen, auch für Hunde kann man das behaupten und dabei noch gemeinsam Spaß haben. Vor dem Beginn einer sportlichen Aktivität ist es ratsam, eine umfassende Untersuchung beim Tierarzt durchführen zu lassen: „Hunde benötigen wie wir Menschen Bewegung. Hat man also die Gesundheit des Tieres vom Tierarzt untersuchen lassen, steht dem gemeinsamen Laufvergnügen, wenn es die Temperaturen erlauben, nichts im Weg", erklärt Sascha Sautner gegenüber dem Kurier. Sautner ist Sprecher der Pfotenhilfe, einem Tierheim in Lochen.

JOGGEN: NUR FÜR GESUNDE HUNDE
Beim gemeinsamen Laufen ist die Größe des Vierbeiners nicht so entscheidend, obwohl Hunde mit kurzen Beinen beim Laufen häufig schneller müde werden. Das Alter der Tiere spielt eine wesentlich wichtigere Rolle. Hierbei gilt: Welpen sollten behutsam an die körperliche Belastung herangeführt werden. Hunde sind etwa mit einem Jahr ausgewachsen, ab diesem Zeitpunkt kann das Training beginnen und die Intensität langsam erhöht werden. Vierbeiner im fortgeschrittenen Alter werden ihrem Halter signalisieren, ab wann eine sportliche Aktivität zu viel Kraft abverlangt. Der Halter sollte dies dann unbedingt berücksichtigen und nicht auf ein Weitermachen drängen.

Beim Hundesport ist grundsätzlich darauf zu achten, dass die jeweiligen Aktivitäten den Fähigkeiten des Vierbeiners entsprechend angepasst sind. Generell sollte vom vierbeinigen Spielgefährten von Beginn an nicht zu viel verlangt werden. Es gilt stets die Devise: Fordern, aber nicht überfordern.

Grafik: Joggen mit Hund / Bild: privat

LANGSAM EINSTEIGEN, SPÄTER INTENSITÄT ERHÖHEN
Einsteiger in den Laufsport sollten locker und langsam beginnen, dies gilt sowohl für Mensch als auch für das Tier. Nach den ersten Einheiten kann das Lauftempo nach und nach gesteigert werden. Häufig ist zu beobachten, dass die Hunde sich dem Tempo und dem Bewegungsrhythmus ihres Halters anpassen.

LAUFEN BEI KÄLTE – AUF DEN LAUFSTIL KOMMT ES AN
Beim Joggen auf Schnee gibt es für den Läufer zusätzlich eine wichtige Regel: Je kürzer der Bodenkontakt, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit auszurutschen. Abhängig vom individuellen Laufstil bedeutet dies ein kurzes Abrollen, um den Fuß schnell wieder in der Luft zu haben. Komplett vereiste Wege sollten gemieden werden, hier ist die Verletzungsgefahr für Mensch und Tier zu groß.

LAUFTEMPO DEN WITTERUNGSBEDINGUNGEN ANPASSEN
Während des Laufens tief einzuatmen ist auch bei Temperaturen unter null Grad möglich. Beim Menschen sind Mund und Nase, der Rachenraum und die Lunge in der Lage, die kalte Luft so vorzuwärmen, dass die Bronchien nicht zu stark belastet werden. Das Lauftempo sollte grundsätzlich den Witterungsbedingungen angepasst werden, bis zu einer Temperatur von minus 10 – 15 Grad ist es indes möglich, im Freien zu trainieren. Bei eisiger Luft binden sich Läufer gerne einen Schal oder ein Tuch als Kälteschutz um das Gesicht. Stoffprodukte werden jedoch durch das Ausatmen schnell feucht und können anfrieren. Eine mögliche Alternative sind Tücher aus Neopren.

SICHTBARKEIT IM WINTER BESONDERS WICHTIG
Wer im Dunkeln mit dem Hund joggt oder einen Spaziergang unternimmt, sollte gut sichtbar sein. Dabei kommt es nicht nur darauf an, selbst ausreichend zu sehen, sondern auch gut gesehen zu werden. Helle Kleidung ist Pflicht, Reflektorstreifen sorgen für eine noch bessere Sichtbarkeit. Hunde werden häufig von anderen Verkehrsteilnehmern übersehen. Mit der folgenden Ausrüstung kann die Sichtbarkeit des tierischen Begleiters erhöht werden:

  • Hell leuchtende Hundeleine, zusätzlich eventuell eine reflektierende Sicherheitsschlaufe
  • Blinkendes Hundehalsband
  • LED-Leuchte zum Befestigen am Hundehalsband

Für den Läufer ist eine Stirnlampe als Unterstützung nicht immer die optimale Lösung, da diese einerseits lediglich einen begrenzten Lichtkegel wirft, die restliche Umgebung dabei nicht wahrgenommen wird. Andererseits sorgt die Stirnlampe dafür, dass der Läufer gesehen wird. Es empfiehlt sich, die Lampe in der Hand zu halten oder auf Bauchhöhe zu tragen.

AUFWÄRMEN UND RICHTIGE KLEIDUNGBeim Laufen bei kalten Temperaturen kommt es auf die richtige Kleidung an. / Bild: pixabay.com / Ben_Kerckx
Vor dem Loslaufen sollte sich fünf bis zehn Minuten warmgemacht werden, um den Körper auf die kommende Belastung einzustellen. In der Sportwissenschaft ist man sich darüber einig, dass Aufwärmen generell wichtig ist, insbesondere bei kalten Temperaturen. Bei der Frage, ob Dehnen vor dem Sport sinnvoll ist, gehen die Meinungen jedoch auseinander.

Hinsichtlich der Bekleidung ist es sinnvoll, hochwertige Funktionskleidung in mehreren Schichten übereinander zu tragen. Dabei saugt eine Schicht die Feuchtigkeit von innen auf, die andere Schicht schützt vor Kälte von außen. Tipp: Vor dem Loslaufen sollte der Läufer eher das Gefühl haben, leicht zu frösteln, als zu warm angezogen zu sein. So kann zu viel Schweißbildung verhindert werden.

TIPPS: BEWEGEN MIT HUND IM WINTER
Während der Mensch auf die richtige Kleidung im Winter angewiesen ist, sind die meisten Hunde mit ihrem Fell bestens gegen die Kälte geschützt. Lediglich für kranke oder geschwächte Tiere sowie für Hunde mit extrem wenig oder kurzem Fell empfiehlt sich laut der Österreichischen Hundezeitung ein Hundemantel. Der Hund sollte jedoch permanent in Bewegung bleiben, dabei liegt die Betonung auf permanent. Während eventueller Laufpausen sollte dem Vierbeiner die Möglichkeit gegeben werden, die Umgebung selbstständig zu erkunden. Es sollte unbedingt vermieden werden, den Hund auf dem gefrorenen Boden sitzen zu lassen, da es diesem Beitrag zufolge zu einer Blasen- und Nierenentzündung kommen kann.

Die richtige Pfotenpflege ist im Winter besonders wichtig. / Bild: pixabay.com / Al0eVera WICHTIG: AUSREICHENDE PFLEGE DER HUNDEPFOTEN
Beim Laufen durch eine winterliche Landschaft bleibt häufig Schnee am Fell zwischen den Pfoten des Hundes hängen. Aus diesem Grund sind die Haare im diesem Bereich zu kürzen. Des Weiteren ist die Pflege der Fußballen wichtig. Insbesondere in den Wintermonaten sollten diese regelmäßig mit Melkfett oder einer speziellen Creme eingerieben werden. Dies sorgt zum einen für die nötige Geschmeidigkeit, zum anderen dient es als Schutz gegen Streusalz. Ist auf der Laufstrecke gestreut worden, sind die Hundepfoten anschließend sofort mit Wasser abzuwaschen. Zudem ist darauf zu achten, dass sowohl Mensch als auch Tier nach der sportlichen Aktivität trocken sind und sich aufwärmen können. Beim Menschen ist die Gefahr krank zu werden nach dem Laufen dann am größten, wenn man sich geschwitzt und nass länger in der Kälte aufhält. Ein wichtiger Tipp: Direkt nach dem Sport duschen und sich warm einpacken. Dies beugt Erkältungen und grippalen Infekten vor.

LAUFUMGEBUNG: FREIE NATUR VOR STADT
Ein Hund verhält sich in freier Natur häufig anders als innerhalb der eigenen vier Wände oder im Garten. Während die Vierbeiner in der vertrauten Umgebung nach einer gewissen Eingewöhnungsphase meistens anstandslos gehorchen, sieht die Sache außerhalb des Heims mitunter anders aus.

Wenn der Hund auf die üblichen Kommando „Sitz", „Platz" und „Komm" gut hört, kann auch in städtischer Umgebung eine Trainingseinheit absolviert werden. Die freie Natur ist der Stadt beim Laufen oder Wandern mit Hund immer vorzuziehen. Zum einen sind die Tiere in Wäldern und auf Wiesen nicht so stark abgelenkt, wie durch die Geräuschkulisse in einer Stadt. Zum anderen kann in der freien Natur einfacher gewährleistet werden, dass der Hund keine Fußgänger oder Radfahrer stört oder von ihnen gestört wird. Des Weiteren ist in einer urbanen Umgebung die Gefahr größer, dass sich das Tier durch Glasscherben oder spitze Gegenstände auf der Straße oder auf dem Gehweg verletzt.


Zum Weiterlesen: