Von Slalom bis Riesentorlauf. Racecarver zaubern Kurvenkünstlern und Speed-Freaks auf präparierten Pisten ein breites Grinsen ins Gesicht.

Die Kunst des perfekten Schwungs – nach ihm zu jagen, wird zur Sucht, ihn jemals zu erreichen, bleibt wohl einer Handvoll Auserwählter vorbehalten. Die frisch präparierte Piste am frühen Morgen, das einzigartige Gefühl von Geschwindigkeit, das Spiel mit den Kräften im Turn, die Beschleunigung am Ausgang der Kurve. Wer danach sucht, der findet in den hochsportlichen Pistenskiern, den sogenannten Racecarvern, sein Glück.

Radien von kurz bis lang
Was die schnellen Ski auszeichnet, ist eine in der Regel sehr stabile, laufruhige und torsionssteife Konstruktion. Je nach Vorlieben und Anspruch kann jeder Skifahrer und jede Skifahrerin zwischen Ski mit kurzen, mittleren oder langen Radien wählen, so Thorsten Steiner von Blizzard. Daraus ergibt sich beim Kauf auch gleichzeitig die erste Frage, die ich mir ehrlich beantworten muss: Suche ich nach einem Riesentorlaufski (lange Radien), einem Slalomski (kurze Radien) oder einem Allrounder, der sich am Spagat zwischen den Welten versucht?

Dazu bieten die Hersteller unterschiedliche Serien für individuelle Performance-Ansprüche. Die High-End-Modelle, so erklärt es Atomics Joachim Dullnig, stecken voller Weltcup Technologie, sind voll und ganz auf Kantengriff und Laufruhe ausgelegt. „Darunter“ finden sich etwas vielseitigere, fehlerverzeihende Modelle, die dem Fahrer viel Fahrspaß geben, aber nicht alles abverlangen. Perfekt für die erste Gondel bis zur letzten Talfahrt.

„Bei Blizzard werden je nach Einsatzgebiet verschiedene Konstruktionen und Materialien verwendet“, weist Thorsten Steiner auf die spezifischen Eigenheiten der unterschiedlichen Modelle hin. „Beim Rennski kommt Titanal zum Einsatz, während bei leichteren Konstruktionen wie Tourenskiern auf Carbon gesetzt wird.“ Auch bei Atomic tickt man hier ähnlich: „Bei Topmodellen im On-Piste-Bereich wird generell mit Sandwich-Sidewall-Konstruktionen gearbeitet, um die Stabilität und Torsionssteifigkeit zu garantieren, kommen hier Titanium-Laminate zum Einsatz. Auf Carbon-Laminate setzen wir speziell im Off-Piste-Bereich und auch bei einer Kategorie unter unseren Topmodellen. Diese Laminate sind etwas weicher und dadurch im Einsatz auf der Piste und im Gelände leichter handlebar“, lässt Joachim Dullnig hinter die Kulissen blicken.

Längenwahl
Ski mit kürzeren Radien können tendenziell etwas kürzer gefahren werden, um somit wendiger zu sein, während Ski mit längeren Radien auch länger ausfallen können, um mehr Stabilität zu bieten, fasst Thorsten Steiner grob zusammen. Für den Riesentorlaufbereich ­empfiehlt es sich, Ski in Körpergröße respektive Körpergröße –5 bis –8 cm zu wählen, geht Joachim Dullnig ins Detail. Bei slalomorientierten Skiern geht seine Empfehlung zu Längen rund um die Nasenspitze. Soll der Ski die Welten von Riesentorlauf und Slalom vereinen, sind Längen von Körpergröße –8 bis –10 cm ideal.