Warum Österreichs Skiberge die besten der Welt sind und welchen Beitrag die Seilbahnen dafür leisten: Franz Hörl, Obmann des Fachverbandes der Seilbahnen, erklärt es im Interview.
Herr Hörl, ist Österreich 2015/16 eigentlich noch das „Land der Skifahrer" und des Skitourismus?
Den immer wiederkehrenden Unkenrufen, wonach Skifahren nicht mehr „in" sei, kann ich wenig abgewinnen. Das mag an Orten und in Regionen der Fall sein, in denen man sich auf den Lorbeeren vergangener Tage ausgeruht hat. Österreich ist mehr denn je ein Vorzeigebeispiel, wie man es richtig macht, um an der Weltspitze zu bleiben.
Was bedeutet das konkret?
Seit dem Jahr 2000 haben die österreichischen Seilbahnen 8 Milliarden Euro investiert. In die Modernisierung und den Komfort der Anlagen und in die Beschneiungstechnik. 65 Prozent der Skiflächen in unserem Land sind beschneibar. Das gibt uns die Möglichkeit, auch bei ungünstigen Verhältnissen beste Pistenqualität zu bieten. Mit Blick auf die große Bedeutung der Pistenqualität, die bei Gästebefragungen immer wieder zum Ausdruck kommt, ist die perfekte Ausstattung mit ressourcenschonender und umweltfreundlicher Beschneiungstechnik ein echter Standortvorteil.
Video: Seilbahnen Österreich – Wir bringen die Welt nach oben!
Kann man diesen Vorteil auch messen?
Im Winter 2014/15 gab es 51,6 Millionen „Skierdays" im Land – 4,6 Prozent mehr als in der Saison davor. Inzwischen ist jeder sechste Skitag weltweit österreichisch. Stabil hohe Umsatzzahlen sprechen eine deutliche Sprache und zwei Drittel der Winterurlauber kommen immer noch wegen des Skifahrens zu uns.
Wie haben sich die heimischen Seilbahnbetreiber für die Wintersaison 2015/16 gerüstet?
Insgesamt wurden rund 570 Millionen Euro investiert, davon 230 Mio. in Bahnen und Lifte und 154 Mio. in die Beschneiung. Im Wissen, dass laut MANOVA-Gästebefragung der Zustand der Pisten (46 Prozent) sowie Schneesicherheit bzw. -verhältnisse (36 Prozent) zu den wichtigsten Kriterien für die Destinationsentscheidung zählen, zeigen sich diese Investitionen besonders wirkungsvoll.
Wie sieht es dabei in Sachen Umweltverträglichkeit aus?
Wir wissen, dass wir behutsam mit dem kostbaren natürlichen Schatz umgehen müssen. Daher steigen besonders im Bereich Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz die Investitionen von Jahr zu Jahr. Ein Beispiel dafür ist Europas höchstgelegenes Photovoltaik-Kraftwerk am Pitztaler Gletscher.
Ist bei all den Investitionen der Skiurlaub auch für Durchschnittsverdiener, Junge und Familien noch leistbar?
Auf jeden Fall. Der Altersdurchschnitt der Skifahrer liegt seit Jahren konstant bei rund 39 Jahren, ein Drittel der alpinen Wintersportler ist unter 30 und 23 Prozent der Gäste sind Familien. Unser Preis-Leistungs-Verhältnis ist weltweit das beste. Österreich ist ein hochwertiger Wintersportstandort und bietet für jeden Geschmack und jede Brieftasche das richtige Angebot – vom kleinen Skigebiet bis zu den weltweiten Toplocations wie Arlberg & Co.
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