Im Kampf gegen den Heißhunger auf stark fett- und salzhaltige Lebensmittel wird eine zusätzliche Mütze Schlaf jetzt vielleicht deine schärfste Waffe. Eine Studie der Universität von Chicago hat nämlich aufgedeckt, dass Schlafmangel den „Gusto" auf Fast Food um 45 Prozent erhöht. Unterschätze also niemals die Bedeutung eines erholsamen Schlafes!
Nachtruhe im Check: Macht zu wenig Schlaf dick? / Bild: iStock / Ridofranz
1. SCHLAFEN ... HILFT, DEINEN APPETIT ZU KONTROLLIEREN
Schlafen hilft uns dabei, unsere Hormone zu steuern. Bereits ein paar Nächte ohne ausreichend Schlaf kann unseren Ghrelinspiegel in die Höhe treiben – und Ghrelin ist ein Hormon, das an der Steuerung unseres Sättigungs- und Hungergefühls beteiligt ist. Die „Wisconsin Sleep Cohort Study" hat etwa gezeigt, dass Teilnehmer, die fünf Stunden geschlafen haben, um 14,9 Prozent höhere Ghrelinwerte aufwiesen als Acht-Stunden-Schläfer.
Ein Mangel an Schlaf kann also die Ghrelinausschüttung begünstigen – wir bekommen in weiterer Folge mehr Hunger, essen „gezwungenermaßen" mehr und packen im schlechtesten Fall somit ein paar Kilos drauf.
Nachtruhe im Check: Macht zu wenig Schlaf dick? / Bild: iStock / megaflopp
2. SCHLAFEN ... SENDET EIN „SÄTTIGUNGS-SIGNAL"
Wie bei Punkt 1 bereits ausgeführt: Hormone beeinflussen unseren Appetit. Unter anderem helfen sie auch dabei, unsere Sättigung zu steuern. Bekommen wir ein paar Nächte lang zu wenig Schlaf ab, kann der Anteil an Leptin – unser „Abnehm"-Hormon, das als natürlicher Sattmacher den Appetit zügelt – sinken.
Wir kommen wieder auf die „Wisconsin Sleep Cohort Study" zurück: Bei Studien-Teilnehmer, die fünf Stunden schliefen, waren die Leptinwerte um 15,5 Prozent niedriger als bei Personen, die acht Stunden schliefen. Der Schlafmangel macht es also schwieriger für uns herauszufinden, wann wir satt sind und wann nicht – und das führt dazu, dass wir meist mehr Kalorien zu uns nehmen, als wir eigentlich brauchen.
Nachtruhe im Check: Macht zu wenig Schlaf dick? / Bild: iStock / Artfoliophoto
3. SCHLAFEN ... UNTERSTÜTZT UNSER URTEILSVERMÖGEN
Es ist für viele wahrscheinlich keine Überraschung, dass Schlafmangel unsere Gedächtnisleistung mindert, uns etwas benebelt fühlen und uns anfälliger für Krankheiten werden lässt. Der Mangel an Schlaf kann außerdem unser Urteil beeinträchtigen, wenn es darum geht, „gesunde" Entscheidungen zu treffen. Wenn wir müde sind, sind wir eher dazu geneigt, zu allem bequem Erreichbarem zu greifen (man denke etwa an den Süßigkeitenautomaten im Büro) anstatt etwas zu wählen, das gesund für uns ist.
Nachtruhe im Check: Macht zu wenig Schlaf dick? / Bild: iStock / JackF
4. SCHLAFEN ... VERHINDERT UNGESUNDES SNACKEN
Eine Studie im SLEEP Magazin hat gezeigt, dass Menschen mit Schlafmangel verstärkt zu süßem und besonders salz- und fetthaltigem Fast Food gegriffen haben. Insgesamt wurden zwei Vier-Tage-Sitzungen durchgeführt: Bei der ersten Vier-Tage-Sitzung verbrachten die Teilnehmer jede Nacht 8,5 Stunden im Bett (mit einer durchschnittlichen Schlafenszeit von 7,5 Stunden). Bei der zweiten Runde durften dieselben Probanden nur 4,5 Stunden das Bett hüten (bei einer durchschnittlichen Schlafenszeit von 4,2 Stunden).
Obwohl die Teilnehmer bei beiden Durchgängen zur gleichen Zeit die gleichen Mahlzeiten zur Auswahl hatten, haben sie mehr als 300 zusätzliche Kalorien aufgenommen, als ihnen der Schlaf vorenthalten wurde. Der Grund: Bei Schlafmangel bevorzugten die Probanden die fettreichen Lebensmittel.