Als ich mit dem Langlaufen begonnen habe, hat sich die Stilfrage „Skating oder klassisch“ für mich 1976 Geborenen nicht gestellt, Skating hat es nämlich noch gar nicht gegeben.
Ein gewisser Pauli Siitonen hat diesen Schritt mit einem Ski in der Spur und einem zum Abstoßen angewandt und so hat sich das Ganze entwickelt. Ab Mitte der 1980er-Jahre hat sich der Skatingstil als schnellere Fortbewegung etabliert und es ist fast über Nacht jeder geskatet, weil man als klassischer Läufer vom Tempo keine Chance mehr gehabt hat.
Zu Beginn ist man mit den Klassisch-Schuhen geskatet, ich erinnere mich an Schülermeisterschaften: Mein Trainer hatte den ersten Skatingschuh von Adidas, den habe ich mir ausgeborgt und bin damit österreichischer Meister geworden. Und ich war dann auch als Langläufer immer schon der bessere Skater, bevor ich mit 24 Jahren zum Biathlon umgestiegen bin, wo sie schon früh ausschließlich auf den Skatingstil umgestellt hatten.
Wenn du einen Ski hast, der hält, nicht rutscht, nicht aneist: Dann gibt es nichts Schöneres als den Diagonalschritt.
In der jüngsten Vergangenheit hat es so ausgeschaut, dass der klassische Diagonalschritt im Weltcup ganz verschwinden könnte. Ausgehend von den Long Distance Rennen wie Wasalauf oder Marcialonga hat es begonnen, dass nur mehr „doppelstockgeschoben“ wurde. Auch im Weltcup hat sich das abgezeichnet, vor allem auf den leichteren Strecken. Bestes Beispiel: Petter Northug. Gott sei Dank wurde dieser Entwicklung entgegengewirkt, mit schwierigen Strecken, steilen Anstiegen.
Der Diagonalschritt ist die Ursprungsbewegung des Skilanglaufs. Er schaut schön, ökonomisch aus. Wenn die Bedingungen passen und du einen Ski hast, der hält, nicht rutscht, nicht aneist, also wenn man das richtige Wachs für die richtigen Bedingungen erwischt, dann gibt es nichts Schöneres. Aber das richtige Steigwachs zu erwischen ist schwierig, das schreckt viele ab, auch mich. Seit einigen Jahren gibt es den Fellski: eine Supererfindung, die vieles erleichtert.
Zu meinem 50er 2026 will ich den Wasalauf bestreiten. Es gibt ihn auch im Skatingstil, aber der Originalwasa ist klassisch. 90 Kilometer, und ich werde sicher nicht durchschieben und meine Ski auch nicht selber wachsen, sondern von Profis wachsen lassen. Ich hoffe, dann einen genau zu den Bedingungen passenden Ski unter den Füßen zu haben. Ja, der Wasalauf 2026 ist fix in meinem Kalender eingetragen.