Da dürfen sich Herr und Frau Österreicher jetzt aber mal auf die Schulter klopfen. Denn eine aktuelle Auswertung der europäischen Statistikbehörde Eurostat hat offenbart, dass wir im europäischen Vergleich besonders sportlich sind. Nur von den nordischen Ländern können wir uns noch eine Scheibe abschneiden, wenn es um Fitness geht.


Wer ist hier der Sportlichste? Das hat sich die Statistikbehörde Eurostat auch gefragt und bereits im Jahr 2014 durchgeführte nationale Gesundheitsumfragen genauer unter die Lupe genommen – Anfang März 2017 wurde die Teilauswertung veröffentlicht, die Verblüffendes aufdeckt: Die EU-Bürgerinnen und EU-Bürger sind echte Couch-Potatoes. Denn jeder Zweite ab 18 Jahren macht laut Eurostat gar keinen Sport. Jeder Dritte aber rafft sich zumindest für zweieinhalb Stunden pro Woche zu einem Workout auf, so die Auswertung. Körperliche Aktivitäten während der Arbeit zählen übrigens nicht – wer allerdings zum Büro radelt, wird in die Statistik miteingerechnet.

KNAPP VORBEI AM STOCKERL
Bleiben immer noch die Fragen, welches EU-Land die Freizeitsport-Liste anführt und wie gut die Österreicher und Österreicherinnen dabei abschneiden. Am meisten auf ihre Fitness achten eindeutig die nordischen Länder. Ganze 54,1 Prozent der Finninnen und Finnen schnüren sich die Sportschuhe, in Dänemark sind es 53,4 Prozent, auf Platz drei liegt Schweden mit 53,1 Prozent.

Und Österreich? Wir folgen schon auf Platz vier – zwar mit etwas Abstand, aber trotzdem respektabel: 49,8 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher entsprechen den „sportlichen" EU-Kriterien. Das Schlusslicht bilden Rumänien mit 7,5 Prozent und Bulgarien mit 9,0 Prozent. Die Statistik zeigt übrigens, dass sich auch mediterrane Länder wie Griechenland, Italien und Portugal keinen einen Orden für Sportlichkeit verdienen.

GESCHLECHTERUNTERSCHIED?
Geht man bei der Eurostat-Auswertung etwas mehr ins Detail, zeigt sich, dass Frauen weniger Zeit in ihre Fitness investieren (25,6 Prozent) als Männer (34,5 Prozent). Unsere sportlichen Ambitionen sind aber auch von Alter und Bildung abhängig: Mit zunehmendem Alter betreiben wir im Durchschnitt auch weniger Sport.

In Hinblick auf den Bildungsgrad ist es so, dass sich 40,5 Prozent der höher Gebildeten mindestens zweieinhalb Stunden in der Woche Zeit zum „Schwitzen" nehmen – bei jenen Personen mit einem niedrigeren Bildungsabschluss treibt nicht einmal jeder Fünfte Sport. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind zweieinhalb Stunden pro Woche die empfohlene Mindestzeit fürs Sporteln, daher wurde bei den Umfragen auch diese Zeit als Richtwert eingesetzt.

Apropos Umfrage: Die Daten der Eurostat beruhen auf bereits erwähnten nationalen Gesundheitsbefragungen, die zwischen 2013 und 2015 auf Beschluss der EU durchgeführt werden mussten. In Österreich wurden insgesamt 15.771 Personen ab 15 Jahren per Telefon und schriftlichem Fragebogen befragt.

Zum Nachlesen: Eurostat-Mitteilung und Österr. Gesundheitsbefragung 2014 (Statistik Austria)


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