Daune oder Synthetik – was lässt sich kompakter packen? Und wo spielen die beiden Isolations­materialien ihre jeweiligen Stärken aus?

Lukas Schnitzer
Lukas Schnitzer

Synthetik oder natürliche Daune, maximal warm oder leicht, kompakt und auch unter Anstrengung tragbar. Isolationsjacken haben vielfältige Gesichter. Sie alle schließen Luft ein, isolieren dadurch und halten warm. Damit enden aber die Gemeinsamkeiten auch schon wieder. Welche Jacke man nun am besten wählt, hängt vom geplanten Einsatz ab. Besonders praktisch für aktive Outdoorsportler mit in der Regel begrenztem „Stauraum“ sind kompakt komprimierbare Isolationsjacken. Worauf es bei der leichtgewichtigen Spezies ankommt, darüber haben wir uns mit Salewa Produkt Manager Matteo Rolando und Haglöfs Head of Design Eva Weiss unterhalten.

Materialwahl 
„Plant man ein Abenteuer in den Bergen, ist die Isolation eine der wichtigsten Schichten, und das unabhängig von der Jahreszeit, ob man nun im Winter über schneebedeckte Gipfel wandert oder im Sommer hochalpine Pfade erkundet. Isolation spendet nicht nur Wärme, sondern bietet auch Schutz bei einer Vielzahl unvorhersehbarer Bedingungen am Berg“, unterstreicht Matteo Rolando die Wichtigkeit des mitunter lebensrettenden Ausrüstungsteils, das zu jeder Saison Platz im Rucksack finden sollte. Bei der Wahl des gut packbaren ständigen Begleiters gibt es zwei Varianten zu unterscheiden: Daunen-Isolierung und synthetische Isolierung. „Patentrezept“, so Rolando, gibt es allerdings keines. Die Entscheidung hängt von der Art der geplanten Aktivitäten und der Umgebung bzw. Witterung ab, schließlich haben beide Varianten ihre Vor- und Nachteile.

„Daune bietet ein hervorragendes Wärme-Gewichts-Verhältnis und ist sehr klein komprimierbar. Bei Feuchtigkeit verliert sie jedoch ihre Isolierfähigkeit und trocknet langsam. Eine Synthetik-Isolation hingegen ist schnelltrocknend und wärmt auch bei Nässe, ist jedoch schwerer und weniger komprimierbar“, fasst Eva Weiss grob zusammen, „die Wahl hängt von den Einsatzbedingungen und persönlichen Vorlieben ab.“ Stehen minimales Gewicht und Packmaß im Fokus, ist Daune, da sind sich beide Experten einig, das Mittel der Wahl. Moderne DWR-Behandlungen der Daune lösen zum Teil auch das Problem der Feuchtigkeitsempfindlichkeit. Sind sehr widrige Wetterbedingungen zu erwarten, sollte man aber dennoch Synthetik in Betracht ziehen. Zusätzlich, so Rolando, ist Synthetik oft pflegeleichter und in der Regel erschwinglicher als hochwertige Daune, was die Produkte für viele zugänglicher macht.

Smarte Details
Für Weiss spielt auch die Passform der Jacke eine entscheidende Rolle. Eine gut sitzende Jacke mit verstellbarer Kapuze, Bündchen und Saum kann einen besseren Windschutz bieten, zusätzliche Funktionen wie ein „storm flap“ hinter dem Reißverschluss können den Windschutz weiter verbessern. Weiter, so Rolando, sollte man auf funktionelle, auch mit Rucksack zugängliche Taschen, hochwertige Reißverschlüsse und an der Vorderseite auf Zwei-Wege-Reißverschlüsse zur besseren Belüftung achten. Ob eine Kapuze notwendig ist oder nicht, das hänge wieder einmal von den persönlichen Vorlieben und vom Einsatzzweck (Haube, kombinierte Hard­shell mit Kapuze etc.) ab.