Ein Schuh mit oder ohne Stütze, ein komplettes Lauf-Outfit und ein intelligentes Shirt: unser Test-Trio im April!
von Claudia Riedl, Christof Domenig und Klaus Molidor
Brooks macht Frühjahrsputz
Der Frühling ist die Zeit zum Ausmisten. Einmal alles durchräumen, Überflüssiges aussortieren, wieder Platz und Klarheit schaffen – fühlt sich fast an wie ein neues Leben. Das hatten vielleicht auch die Laufschuhexperten von BROOKS im Hinterkopf. Dort will man sein Sortiment ab diesem Frühling deutlich einfacher präsentieren. Läufer sollen in Zukunft einfach im ersten Schritt die Wahl haben zwischen den drei Kategorien: „Speed“, „Energy“ oder „Cushion“. Und dann noch „Neutral“ oder „Support“ auf der Wunschliste ankreuzen können.
Eines der ersten Brooks-Modelle, das in diesem neuen vereinfachten System einsortiert ist, ist der Glycerin 19. Er steht im „Cushion“-Regal. Und wer findet jetzt den Unterschied? Links die neutrale Variante Glycerin 19. Rechts der Support-Schuh Glycerin 19 GTS. Optisch sind beide nur an den dunkelblauen Streifen oberhalb der Zwischensohle unterscheidbar. Abgesehen vom „GTS“-Stützelement ist es auch der völlig gleiche Schuh und sie kosten auch gleich viel (UVP € 170,–). Die Küchenwaage zeigt vernachlässigbare 5 Gramm mehr für das gestützte Modell. Laut Brooks ist der Glycerin der am besten gedämpfte Laufschuh der Marke und er läuft sich dementsprechend. Stressfrei und soft. Sollen die anderen ihren Puls nur nach oben treiben und gestresst dahinhetzen. Ich und mein Brooks können die Frühlingslandschaft dafür länger genießen.
Gewöhnen muss man sich daran, dass Neutral- und Support-Schuhe von Brooks in Zukunft fast gleich ausschauen. Und auch fast gleich heißen. „Weniger Schuhnamen, mehr Auswahl für Läufer“ lautet das Versprechen, dessen Umsetzung mit dem Glycerin 19 gestartet wurde.
Federleicht Laufen
Gleich 4 Teile der Schweizer Laufmarke ON, die das erste Mal komplett aufeinander abgestimmte Laufoutfit-Sets auf den Markt bringt, treten zum Test an: das Laufshirt Performance-T, die Laufhose Lightweight Pants und die zwei Laufshorts Running Shorts & Sprinter Shorts. Was alle Pieces gemeinsam haben: Sie sind federleicht! Das fällt schon auf, wenn man sie in der Hand hält – spätestens aber beim Laufen. Das Laufshirt (UVP: € 79,95) finde ich nicht nur optisch ansprechend (mein Modell: vorne ceruleanblau/hinten schwarz), sondern auch sehr angenehm zu tragen.
Beim Laufen hat man fast das Gefühl, als hätte man obenrum nichts an – #skandalös ;). Laut Hersteller ist das dem reduzierten Design und dem atmungsaktiven Funktionsstoffmix geschuldet. Die Lightweight Pants (UVP: € 129,95) haben für gemischte Gefühle gesorgt: Toll sind z. B. die Außentaschen mit Reißverschluss, das geringe Gewicht und der lange Reißverschluss am Knöchel zum leichteren An- & Ausziehen. Gewöhnungsbedürftig war für mich aber das „Gummiband“ im breiten Taillenbund, das mir nach dem Festziehen & Loslassen immer in die Ausgangsposition zurückgehüpft ist – eine Fixierung des Bandes wäre hier schön gewesen. Mein Lieblingsteil des Quartetts sind die Sprinter Shorts (UVP: € 69,95)!
Highlight: Es gibt 5 Taschen, außen am abermals breiten Taillenbund und links/rechts am Bein. Applaus verdient auch die „Beinlänge“. Das Hosenbein reicht nämlich länger nach unten und hört nicht knapp unterm Po auf – #alsonichtskandalös. Zum Schluss: die Running Shorts (€ 79,95) – wieder mit Gummiband im Bund. Zwischen dem Gummiband & mir wird’s zwar keine Lovestory mehr geben, aber sonst gibt’s nichts zu meckern. Optisch ist die leichte Laufhose mit den glacierweißen Außen- & den schwarzen Innenshorts (mein Modell) ein Hingucker. Fazit: eine empfehlenswerte Laufkleidung, für die man gerne ein paar Euros mehr ausgibt.
Shirt statt Uhr
Alles wird smart. Das Telefon, der Fernseher, die Uhr, das ganze Zuhause oft gar und jetzt auch die Leiberln. Und mittendrin in der smarten Dauervernetzung – der analoge Tester. Sprichwörtlich, denn unser neuestes Testutensil ist das QUS BODYSHIRT. Die steirische Firma stellt Sportbekleidung her, in die der Brustgurt schon integriert ist. In der neuesten Generation wird der Sensor aber nicht mehr per Druckknöpfen vorne auf der Brust platziert, sondern sitzt einem im Genick. Von dort verdrängt er den Schalk, weil Spaß versteht der Sensor keinen.
Neben der Herzfrequenz liefert er die schonungslose Wahrheit über Lauftempo, Herzratenvariabilität, Kalorienverbrauch, Beschleunigung, Trainingsdauer, Geo-Daten und Atemfrequenz. Wohin? Aufs Smartphone und die dazugehörige QUS-App natürlich. Sehr praktisch das alles, weil sich das hochwertige Shirt auch auf der Haut gut anfühlt. Eng um die Brust muss es halt sitzen und damit sitzt es auch am restlichen Oberkörper ziemlich knackig. Muss man mögen, denn konturenverwischend ist es damit nicht. Im Profifußball gehören die Shirts schon zum Trainingsalltag. Für Hobbyläufer, die das Handy immer dabei haben, ist es eine coole Alternative zur Sportuhr. Mit einem Preis von 398 € (UVP) bewegt es sich auch im selben Preissegment.