Ob sich Sex in der Nacht vor einem Wettkampf negativ auf die Leistungsfähigkeit auswirkt, war unter Sportwissenschaftern lange umstritten. Eines ist aber klar: Regelmäßiger Sport befeuert auch die Performance im Schlafzimmer.
Wieso Sport uns zu besseren Liebhabern macht / Bild: iStock / Antonio_Diaz
AGILITÄT UND BEWEGLICHKEIT
Dass sich Ausdauerfähigkeit, Flexibilität etc. auch auf das Treiben im Schlafzimmer (oder anderswo) übersetzen, ist eine banale Erkenntnis. Fakt ist aber auch, dass für ein erfülltes Sexualleben zwar etwas Kondition aber keine Weltrekordleistungen vonnöten sind. Inzwischen konzentriert man sich in der Forschung immer mehr auf die mentalen Auswirkungen von regelmäßigem Training. So haben aktive Menschen nicht per se qualitativ "besseren Sex" - was wissenschaftlich ohnehin nicht zu beweisen ist - jedoch quantitativ öfter Lust ...
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KÖRPERBILD UND SELBSTVERTRAUEN
Neben den zahlreichen physiologischen bzw. gesundheitlichen Vorteilen, die Sport mit sich bringt, sind auch psychologische Aspekte von besonderer Bedeutung. Eine 2004 im Electronic Journal of Human Sexuality veröffentlichten Studie kam zu dem Ergebnis, dass Menschen, die regelmäßig trainieren, mehr Selbstvertrauen im Bezug auf ihren Körper besitzen und sich selbst meist als sexuell begehrenswert einstufen.
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SEX IM ALTER
Dass sich Sport positiv auf die Sexualität auswirkt, ändert sich im Alter übrigens nicht. Eine Studie der Harvard University, an der 160 Schwimmerinnen und Schwimmer im Alter zwischen 40 und 69 Jahren teilnahmen, bescheinigt einen positiven Zusammenhang zwischen regelmäßigem Training, sexueller Befriedigung und Frequenz.
Eine weitere Studie, die in der Fachzeitschrift Archives of Sexual Behavior veröffentlicht wurde, kam zu dem Ergebnis, dass zuvor inaktive Männer bereits mit drei einstündigen Work-outs pro Woche ihr Sexleben signifikant verbessern konnten.
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NICHT STÖREN LASSEN
Neben dem guten Gefühl, das regelmäßige Aktivität mit sich bringt, sorgt sie auch dafür, dass unsere Körperfunktionen arbeiten, wie sie sollen. Zwei voneinander unabhängige Studien fanden heraus, dass sportlich aktive Männer mittleren Alters deutlich seltener an Potenzstörungen leiden als ihre inaktiven Pendants (Urology, 2000; Annals of Internal Medicine, 2004).
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UND VOR DEM SPORT?
Wie eingangs erwähnt, wurde lange Zeit angenommen, dass Sex (in der Nacht) vor einem Wettkampf die Leistungsfähigkeit drastisch senke. Berüchtigt ist auch diese Aussage aus dem Filmklassiker Rocky. Heute gilt dies als widerlegt - es sei denn man verzichtet zugunsten der Bettgymnastik auf das notwendige Maß an Schlaf. Bewiesen ist, dass Sex bei Männern den Testosteron-Level heben und bei Frauen schmerzlindernd wirken kann.
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NICHT ZU VIELE GEDANKEN MACHEN ...
Zweierlei Dinge zum Abschluss: Sport ist nicht die Lösung aller Sexprobleme, so wie Sex nicht zu explosionsartigen Leistungssteigerungen führt. Wer zu viel grübelt, verliert die Lockerheit. Schließlich lässt sich ein erotisches Erlebnis nicht wie ein Work-out planen. Erlaubt ist, was den Beteiligten Spaß macht. Am besten also einfach genießen, denn Weltrekord-Mentalität hat im Bett (oder wo auch immer) nichts verloren!