Hardshell, Softshell, Isolation oder Hybrid: Wer eine Skitourenjacke sucht, stößt auf mehrere Optionen. Welche ist nun die richtige? Und: Was gibt’s in Sachen Skitourenhose zu beachten?
Die „richtige“ Skitourenjacke? Eine pauschale Antwort, man ahnt es schon, gibt es auf die Frage nicht, hängt doch die Wahl unter anderem vom Einsatzgebiet, der Wetterlage oder vom persönlichen Temperaturempfinden ab – wie Ludwig Moz von Martini Sportswear zu bedenken gibt. Wertvolle Anhaltspunkte gibt es aber schon. Einen ersten liefert Robin Schwalbach, „Product Manager Outdoor Technical“ bei Jack Wolfskin: „Vorneweg kann man sagen, dass wie bei allen Outdoorsportarten auch im Skitourengehen das Zwiebelprinzip wichtig ist. Je nach Wetter, Steigung und Tempo werden die Schichten angepasst. Die richtigen Materialien leiten Feuchtigkeit vom Körper weg und schützen vor Kälte und Nässe.“
In Summe gibt es vier Optionen bei der Jacke und alle haben klare Stärken, die der Martini-Experte hier zusammenfasst. Im hochalpinen Gelände oder wenn es regnet oder schneit – da ist die Hardshell die beste Option. Softshell- bzw. Stretchjacken sind optimal, um bei trockenem Wetter Schweiß vom Körper abzuleiten. Isolationsjacken haben die Aufgabe, den Körper zu wärmen. Hybridjacken kombinieren Isolations- und Stretchmaterialien in einem Produkt und vereinen damit die Vorteile der beiden zuvor Genannten: Sie wärmen, sind hoch atmungsaktiv und geben Bewegungsfreiheit.
In der Praxis wird man mit drei Jacken perfekt durch die Skitourensaison kommen, die sich einzeln tragen, aber bei Kälte auch im „Schichtbetrieb“ kombinieren lassen. Eine Softshell bzw. Stretch für den Aufstieg (wer leicht friert, sollte vielleicht stattdessen eine Hybridjacke wählen); eine Isolationsjacke für den Gipfel und die Abfahrt. Sowie die Hardshell für „Härtefälle“, also Schnee und Nässe, so fasst es Ludwig Moz sinngemäß zusammen. An milden Tagen können auch einmal alle Jacken im Rucksack bleiben (kleine Packmaße machen das möglich) – dann reicht auch ein Funktions-Longsleeve, eventuell mit einem dünnen Midlayer wie einer Fleece-Jacke drüber, ergänzt der Jack Wolfskin-Experte.
Sonstige Kaufkriterien? Auf jeden Fall die Passform – das gute Gefühl beim Tragen ist entscheidend, wozu ein stretchendes Material beiträgt. „Belüftungsmöglichkeiten wie Unterarmreißverschlüsse; hochgesetzte Hüfttaschen, damit man auch mit Rucksack gut an die Taschen kommt; eine Kapuze mit einstellbarem Gesichtsfeld, die gegebenenfalls auch helmtauglich ist. Ein Schneefang und einstellbare Säume und Bündchen“, nennt Robin Schwalbach wichtige Ausstattungsdetails. Optik, da sind sich beide Experten einig, spielt eine Rolle, sollte aber nicht das alleinige Auswahlkriterium sein. Auf jeden Fall werden auch im Skitouren-Bekleidungssegment fast alle Mode-Geschmäcker bedient.
Einfacher ist die Wahl bei der Skitourenhose: Softshell oder Hardshell sind hier die üblichen Varianten. Im Gegensatz zu Skihosen für den Alpinskieinsatz sind Skitourenhosen ungefüttert. „Da Bewegungsfreiheit im Skitourengehen sehr wichtig ist, sind Softshellhosen mit ihren Stretchanteilen im Vorteil“, sagt Ludwig Moz. Auch in Sachen Atmungsaktivität und Feuchtigkeitsabtransport ist Softshell erste Wahl. Ist dagegen Schutz vor eindringender Nässe im Fokus, kommt die Hardshell ins Spiel – „im tiefen Powder oder bei extremen Wetterbedingungen führt kein Weg daran vorbei“, so Robin Schwalbach.
Entwickler sind ständig auf der Suche nach dem perfekten Fit und erproben die Produkte unter realen Umständen.
Details, auf die man achten sollte? Wind- und wasserdichte Besätze sind an der Front von Softshellhosen beliebt, verrät der Martini-Experte, Belüftungszips sind fein, ebenso eine verstellbare Taillenweite zur Größen-Feinjustierung. Verstärkugngen als Schutz vor den Skikanten sind sinnvoll.
Bei der Skitourenhose geht es „um den perfekten und ausgetüftelten Mix von Passform, einem bewegungsfreundlichen Schnitt sowie der Wahl eines leichten, atmungsaktiven Materials“, resümiert Schwalbach, „Entwickler und Tester begeben sich ständig auf die Suche nach dem perfekten Fit und erproben die Produkte unter realen Umständen.“ Für Ludwig Moz ist letztlich auch die Qualität der verarbeiteten Materialien entscheidend, bei der Jacke wie bei der Hose: „Egal ob Softshell, Hardshell oder Isolation: Je funktionaler das Material, desto mehr Freude hat man beim Skitourengehen.“