Aktuell wird eine sportliche Hochzeit gefeiert: Das E-Bike, das etwas frech formuliert für die ältere oder untrainierte Generation reserviert war, tritt mit dem Mountainbike vor den Traualter des Sports.


Das Resultat dieser Verbindung: die sogenannten E-Mountainbikes, die künftig einen festen Platz in der Fahrrad-Landschaft haben werden. Grund genug, diesen Trendsport einmal genauer zu beleuchten. Grundsätzlich, so lautet die Expertenmeinung von Paco Wrolich, ist das Hardtail die praktische Weiterentwicklung des klassischen, aber starren Mountainbikes, welches vor allem für Einsteiger geeignet ist. Auf Forstwegen oder Routen ohne große Hindernisse ist diese Bike-Variante ein treuer Gefährte für diejenigen, die nach einem unkomplizierten Zweirad suchen. Das Fully hingegen ist etwas für die Fans des Komforts. Durch die Vollfederung ist das Zweirad sogar für den Downhill-Einsatz tauglich. Einziger Nachteil: Das Fully ist teurer, schwerer und braucht mehr Pflege und Wartung.

Wer nun verdutzt dreinschaut, weil der Motor, der das Mountainbike erst zum E-Mountainbike macht, gänzlich unerwähnt blieb, dem sei gesagt: Selbst beim E-Mountainbike gibt es die Unterscheidung zwischen Hardtail- und Fully-E-Bikes, die auch unter diesen Kategorien gelistet werden. Neben dieser Unterscheidung steht der Nachwuchs von E-Bike und Mountainbike seinem Elternteil ohne Motor in nichts nach. Die Experten klären über die Details auf:

  • Die Federn stammen von namhaften Markenherstellern.
  • Die Bike-Kategorien liegen zwischen der Range des 120-Millimeter-Touren-E-Fully bis zur 180-Millimeter-Enduro.
  • Preislich sind E-Mountainbikes tendenziell teurer, doch es gibt auch Mountainbikes ohne Antrieb, die durch Sonderausstattung auf dasselbe Preisniveau kommen.

DAS GROSSE "E" IST EIN TREND AM MARKTWer diese atemberaubende Kulisse nicht missen möchte, kann die Bergwelt auch mit einem E-Mountainbike erklimmen und so sportliche Defizite kompensieren. / Bild: pixabay.com / Simon (CC0 Public Domain)
Das Ergebnis einer Studie bestätigt, dass das große „E" heute nicht mehr als Kennzeichnung für Rentner und Faule gelten kann, denn mittlerweile sucht auch immer häufiger die jüngere Generation nach Bike-Modellen mit dem „E", das für „Elektro" steht und damit auch für einen eben solchen Antrieb. Und dieser wird immer häufiger auch im Gelände genutzt – und nicht etwa nur im Straßenverkehr wie lange Zeit angenommen. Mit Bezug auf die Studie heißt es: „Auch in den Bergen hat der Trend 2015 Einzug gehalten. Immer bessere und leistungsfähigere Motoren ermöglichen auch weniger trainierten Fahrern anspruchsvolle Touren. Das zeigt sich auch beim Suchverhalten der E-Bike-Interessenten: 45 Prozent der BikeExchange-Nutzer suchten in der Kategorie E-Bike nach einem E-MTB. Über E-Trekking-Bikes informierte sich 2015 fast jeder dritte E-Bike-Interessent in Deutschland. Und nach City-Rädern mit E-Motor suchten rund 18 Prozent."

SO VIEL SPORT STECKT IM E-MOUNTAINBIKE
Grundsätzlich muss unterschieden werden zwischen E-Mountainbikes und Pedelecs, die häufig über den sprichwörtlichen gemeinsamen Kamm geschert werden. Bei E-Mountainbikes arbeitet der Motor, während sich der Fahrer auf die Wegstrecke konzentriert. Bei Pedelecs wird die Muskelkraft des Fahrers durch den Motor nur unterstützt. Ganz grundsätzlich steckt natürlich auch in einem E-Mountainbike gehörig viel Sport, denn es wird nicht etwa die Wegstrecke zum Shopping-Center zurückgelegt (einige Modelle sind nicht einmal für den Straßenverkehr zugelassen), sondern es geht auf die Offroad-Strecke, bei der es um viel mehr geht, als nur um in die Pedale zu treten.

Spannenderweise wird beim E-Mountainbiken der richtige Bremszeitpunkt zur Herausforderung – denn um Wurzeln zu überfahren, muss nicht etwa kräftig in die Eisen gestiegen werden, sondern im Zweifelsfall massiv gebremst werden, um keinen Absturz zu riskieren. Beim E-Mountainbike-Fahren müssen die Bikes buchstäblich beherrscht werden, was im Übrigen nicht weniger anstrengend ist, um sie mittels Muskelkraft voranzutreiben.

Auf ebener Strecke kann der Motor ausgeschaltet werden. So kommen auch E-Mountainbiker zu einem sportlichen Workout. / Bild: pixabay.com / renategranade0 (CC0 Public Domain)

Anstrengend wird es auch allein aufgrund der Angst mancher Biker, dass der Akku nicht ausreichen könnte. Dann würde der Motor auf „off" geschaltet – und die Beine haben's doppelt schwer: Sie müssen nicht nur Bike und Mensch befördern, sondern dazu noch den Motor. Eine Alternative zum „off" sind hingegen verschieden Modi – wie etwa die Einstellung „Eco", die das Gewicht des Motors aufwiegt. Wer auf „Tour" geht und auch diesen Modus einstellt, spürt die meiste Motorkraft und wer im „Sport"-Modus radelt, wird von der motorisierten Maschine auch ganz schön gefordert.

DREI GUTE GRÜNDE FÜR EIN E-MOUNTAINBIKE
Allen Gegner, die E-Mountainbikes liebend gerne den Bewohnern von Altersheimen in ihren Fuhrpark stellen möchten, seien nun noch drei Gründe für die motorisiere Variante des Mountainbikes genannt:

  1. Ein E-Mountainbike kann wahrlich zum cleveren Trainingspartner werden, denn: Es gibt vor, ein motorisierter Partner zu sein, mit dem die Natur erkundet werden kann. Im Grunde jedoch ist ein E-Mountainbike ein waschechter Trainingspartner. Denn erst einmal auf der malerischen Waldstrecke angekommen, motiviert es dazu, den Motor und die Technik zu besiegen.
  2. Selbst wenn dies nicht der Fall ist und der Motor an bleibt, trainiert ein E-Mountainbike in jedem Fall die Koordinationsfähigkeit und das Konzentrationsvermögen, denn auch wenn nicht selbst in die Pedale gestiegen wird, muss auf unebener Strecke doch stark auf die Bodenverhältnisse geachtet werden.
  3. Und last but not least motiviert es ganz grundsätzlich zur Aktion an der frischen Luft.



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