Sie spalten die Mountainbike-Clique in zwei gegnerische Lager, bei Neuzugängen in der Bikerszene sorgen sie anfangs für ziemliche Verwirrung: Hardtail oder Fully – SPORTaktiv-Radexperte Paco Wrolich über die Unterschiede und die Vor- und Nachteile dieser zwei Biketypen.


Hardtail oder Fully? Wer sich ein neues Mountainbike anschaffen will, steht nicht selten vor dieser Glaubensfrage. Wir wollen dir die Entscheidungsfindung vereinfachen und haben die wichtigsten Fakten zusammengetragen:


Video: Der Unterschied zwischen Hardtail und Fully

DAS HARDTAIL

Im Gegensatz zum Fully ist beim Hardtail die einzige Federung in der Gabel eingebaut. / Bild: Nakita / Udo Feyerl Das Hardtail ist praktisch die Weiterentwicklung des klassischen starren Mountainbikes. Der große Unterschied: Die einzige Federung ist in der Gabel eingebaut. Auch interessant: Hardtail MTB: Das ideale Bike für Einsteiger.

  • Einsatzbereich: für Mountainbiker, die sich überwiegend auf Forstwegen und anderen Routen aufhalten, die keine großen Hindernisse bzw. Unebenheiten aufweisen.
  • Fahrertyp: Alle eher „puristischen“ Typen, die ein unkompliziertes, verlässliches Bike und dessen direkte Kraftübertragung nutzen wollen. Und die auch körperlich keine Probleme durch die fehlende Dämpfung haben. Auf unebenem Terrain ist ausgereiftes Fahrkönnen notwendig.
  • Vorteile: Das Hardtail wird in der gleichen Preisklasse meist mit etwas besseren Komponenten ausgestattet sein als das Fully. Es ist leichter, braucht weniger Wartung und Pflege, ist steifer und direkter in der Kraftübertragung.
  • Nachteile: Durch die fehlende Dämpfung werden Stöße direkt auf den Körper übertragen; im Gelände dadurch auch begrenzter Einsatzbereich.


Das Fully verfügt im Gegensatz zum Hardtail über Vollfederung. / Bild: Specialized

DAS FULLY

Das Full Suspension Mountainbike (so der eigentliche Name des Fullys) wurde ebenfalls aus dem klassischen Mountainbike entwickelt, wobei durch Vollfederung (Federgabel vorn und zusätzliche Dämpfung am Rahmen) mehr auf Komfort und Fahrqualität gesetzt wurde.

  • Einsatzbereich: für Biker, die gern auch abseits von befestigten Wegen unterwegs sind, auch Downhill in ihrem Repertoire haben. Bei gesperrter Dämpfung hat das Fully aber auch auf „glatten“ Wegen perfekte Rolleigenschaften.
  • Fahrertyp: Alle, die einerseits auch im Gelände nicht auf den „gefederten“ Komfort verzichten wollen – die aber andererseits auch die bessere Fahrdynamik (durch längeren Bodenkontakt des Hinterrades zu schätzen wissen. Um allerdings die Vorzüge eines Fullys voll ausnützen zu können, ist auch eine fundierte Fahrtechnik erforderlich.
  • Vorteile: Die Überwindung von größeren Hindernissen und Höhenunterschieden fällt (natürlich bei richtig eingestellten Dämpfern!) viel leichter. Stöße durch Unebenheiten werden von der Dämpfung großteils abgefangen – dadurch nicht nur körperschonender, sondern (durch die ruhigeren Fahreigenschaften) auch sicherer zu steuern.
  • Nachteile: Das Fully ist etwas schwerer als das Hardtail, bei gleicher Ausstattung wie das Hardtail preislich etwas teurer. Die Dämpfungselemente brauchen mehr technisches Verständnis zur richtigen Einstellung. Das Fully ist auch wesentlich wartungsintensiver.

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