Zum 10. Mal bei der 10. Austragung gewann ein Kenianer den Marathon der Herren in Salzburg, damit untermauert das ostafrikanische Land seine Vormachtstellung in der Mozartstadt. Mit seiner Endzeit von 2:14:16 Stunden unterbot Eliud Kiplagat den zwei Jahre alten Streckenrekord seines Landsmanns Chelokoi um 34 Sekunden und sorgte dadurch beim Jubiläum für das sportliche Highlight des Tages. Den kenianischen Doppelerfolg machte John Kipkemoi Kirui perfekt, der knapp eineinhalb Minuten nach dem Sieger als Zweitschnellster über die Ziellinie lief. Auf Rang drei platzierte sich Mitfavorit Lemawork Ketema Weldearegaye aus Äthiopien, der zehn Kilometer vor dem Ende einbrach und gut neun Minuten nach dem Sieger ins Ziel kam.
Bei Kilometer 30 war es zunächst Kirui, der sich mit einer Tempoverschärfung von der Spitze löste. „Ich habe es vorgezogen, mein eigenes Tempo weiterzulaufen und habe gesehen, dass ich ihm langsam näher komme", beschrieb Sieger Eliud Kiplagat die entscheidende Phase des Rennens. Zwei Kilometer vor dem Ziel zog Kiplagat an seinem Landsmann vorbei und stürmte unter tosendem Applaus als Sieger ins Ziel. „Das ist mein größter Sieg bisher", jubelte der neue Streckenrekordhalter, der sich begeistert vom Salzburg Marathon zeigte: „Es war ein super Rennen, es war ein großartiger Zieleinlauf. Ich wurde vom Publikum toll angefeuert."
Joan Rotich wiederholt Vorjahressieg
Als erste Läuferin in der Geschichte des Salzburg Marathon konnte die Kenianerin Joan Rotich als Titelverteidigerin triumphieren. Mit ihrer Endzeit von 2:36:10 Stunden lag sie gerade einmal zwei Sekunden über ihrer Vorjahreszeit, welche gleichbedeutend mit ihrer persönlichen Bestzeit ist. „Es ist immer sehr schön in Salzburg zu sein und den Marathon zu laufen. Ich freue mich sehr über meinen zweiten Sieg bei meinem zweiten Antreten hier", war Rotich mit ihrem Rennen zufrieden. Lange Zeit sah es sogar danach aus, als könnte die Kenianerin den zwei Jahre alten Streckenrekord ihrer Landsfrau Risper Kimayo gefährden, am Ende fehlten aber etwas mehr als eine Minute. „Eine schnellere Zeit war bei diesen hohen Temperaturen nicht möglich", sagte die Siegerin nach dem Zieleinlauf.
Bernd Kriechhammer und Claudia Kaiser Salzburger Landesmeister
Bernd Kriechhammer und Claudia Kaiser holten sich im Rahmen des Salzburg Marathon den Titel bei der Salzburger Landesmeisterschaft. Der für den Laufclub Mattsee an den Start gehende Kriechhammer kam als Viertschnellster noch vor dem Brasilianer Paulo dos Santos mit einer Zeit von 2:43:20 Stunden ins Ziel. „Es war heute mein letzter Marathon auf diesem Niveau. Wahnsinn dass ich als bester Österreicher ins Ziel gelaufen bin", freute sich der neue Salzburger Landesmeister, der auf der zweite Runde mit Krämpfen zu kämpfen hatte, welche er auf die warmen Temperaturen zurückführte. In früheren Jahren war Kriechhammer bereits des Öfteren als Pacemaker beim Salzburg Marathon im Einsatz.
Salzburger Landesmeisterin wurde die gebürtige Deutsche Claudia Kaiser, welche für den Verein Plussport Saalfelden an den Start geht. Kaiser, die hinter Rotich mit einer Endzeit von 3:03:03 Stunden als Zweite ins Ziel lief, hatte bereits im Vorfeld als Favoritin gegolten. Beste Österreicherin und Gesamtdritte im Marathon wurde Cornelia Köpper.
Deutsche Siege im Halbmarathon
Sowohl im Halbmarathon der Herren als auch im Halbmarathon der Damen ging der Sieg nach Bayern; nie zuvor hatten sich Läuferinnen oder Läufer aus Deutschland beim Halbmarathon in Salzburg in die Siegerliste eintragen können. Benedikt Fritz siegte bei den Herren in einer Zeit von 1:12:59 Stunden und feierte bei seinem dritten Salzburg-Start seinen „schönsten Erfolg". „Es ist natürlich super als Sieger einzulaufen. Ich komme immer wieder gerne hierher aufgrund der schönen Landschaft und der tollen Atmosphäre", sagte der Berchtesgadener kurz nach dem Zieleinlauf. Die Münchnerin Christine Fiedler triumphierte bei ihrem Salzburg-Debüt mit neuer persönlicher Bestleistung von 1:20:46 Stunden. Die ehemalige bayrische Meisterin im Halbmarathon bedankte sich insbesondere für die Unterstützung des Publikums: „Von Anfang an war alles perfekt. Es herrschte eine tolle Stimmung, hinter jeder Kreuzung sind zahlreiche Menschen gestanden und haben uns angefeuert." Die zweifache Salzburg Marathon-Siegerin Sabine Hofer aus Salzburg musste sich mit Rang zwei zufrieden geben.
Die Sieger des 10-km-Laufes lauteten Andreas Ringhofer und die in Salzburg lebende Britin Lauren Greil, die Schnellsten über 5 Kilometer waren Albert Hinterstoißer und Elfi Pierer.