Ab sofort bitten wir in der Rubrik „Sport Talk“ coole Typen zum Gespräch. Wie Kajaker Mario Leitner (25), der weit mehr ist als „nur“ ein wilder Hund.
Du springst mit dem Kajak immer wieder extrem spektakuläre Wasserfälle hinunter, zuletzt im Dezember den 25 m hohen „Tomata II“ in Mexiko. Abgesehen von Mut: Was braucht es für solche Aktionen?
Hinter einem solchen Sprung steckt enorm viel Vorbereitung, genaueste Planung und ein gutes Teamwork, um das Verletzungsrisiko nahe der Null-Prozent-Wahrscheinlichkeit zu halten. Wenn also jemand denkt, dass das waghalsige Sprünge mit extremen Risiken sind, ist das weit gefehlt. Am wichtigsten ist dann aber das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und diese im richtigen Moment abrufen zu können.
Du warst 2016 schon im Kanu-Slalom bei Olympia und hast im Vorjahr WM-Bronze im Extrem-Slalom gewonnen. Diese Disziplin wird in Paris erstmals olympisch. Ist Olympia 2024 folglich ein großes Ziel von dir?
Wenn ein Sportler sagt, dass die Teilnahme an den Olympischen Spielen – und dort der Kampf um Medaillen – nicht sein größtes Ziel ist, dann lügt er. Also ja, Paris 2024 steht zurzeit ganz oben auf der Liste. Die Aufnahme der Extrem-Slalom-Disziplin ins olympische Programm spielt mir zusätzlich in die Hände.
Hättest du einen Trainingstipp, den möglichst viele Hobbysportler umsetzen können?
Mein persönlicher Tipp: Egal wie alt ihr seid, probiert so viele Sportarten wie möglich aus! Denn wenn man einmal einen Sport gefunden hat, für den man richtig brennt, dann gibt es keine Trainingsüberwindung mehr, läuft alles von alleine. Im besten Fall kommt es zu einer Art Suchtverhalten – absolut positiv gemeint.
Wie hältst du es mit Regeneration – hättest du da auch einen Ratschlag?
Regeneration kann unter bestimmten Umständen auch mal vernachlässigt werden. Bei Wettkämpfen freilich soll man zu 100 Prozent erholt und einsatzbereit sein.
Schließlich noch die Ernährung: Was würdest du unseren Lesern hier als Tipp mitgeben?
Da halte ich es am liebsten mit der Natur: Ausgewogene, natürliche Ernährung mit Fokus auf die Inhaltsstoffe, die mein Körper gerade braucht, steht bei mir im Vordergrund.
Und was steht in der ersten Saisonhälfte 2022 auf deinem Programmzettel?
Nach ein paar Vorbereitungsrennen im Frühling fängt die Saison mit der Europameisterschaft Ende Mai in der Slowakei richtig an. Dort hoffe ich, meinen Platz fünf von letztem Jahr zu verbessern. Nach der Europameisterschaft kommen dann fünf Weltcups über den Sommer verteilt.
Zur Person
Name Mario Leitner
Geburtsdatum 2. Februar 1997
Wohnort Glanegg/Kärnten
Beruf Heeressportler
Trainingsumfang ca. 30 Stunden pro Woche
Top-Erfolge WM-Bronze im Kajak- Extrem-Slalom 2021, Olympiateilnahme 2016
Lebensmotto Live fast, die last!