Sport Talk mit Felix Oschmautz: Mit voller Hingabe

Olympische Spiele sind Kopfsache und Emotionen sein Antrieb – erklärt ­Kanu-Slalom-Ass Felix Oschmautz in unserer „Sport-Talk“-Rubrik.

Wenn unser Talk erscheint, bist du schon in Paris im Einsatz. Wieviel Kopfsache ist eigentlich ein Ereignis, das nur alle vier Jahre stattfindet?
Die mentale Komponente ist bei olympischen Spielen sicher sehr entscheidend. Ich denke wer da nicht auch wirklich fit ist, hat eigentlich keine Chance vorne mitzufahren. Wenn man eine Chance nur alle vier Jahre hat, dann wird die Bedeutung, die man dem gibt, ­natürlich nur umso größer.

Du hast heuer deinen ersten Weltcupsieg geschafft. Ein Meilenstein?
Einerseits ja, andererseits dann doch nicht wirklich. Ich habe mittlerweile über die letzten Jahre einige Medaillen sammeln dürfen und das war jetzt die erste Goldene. Darüber habe ich mich natürlich sehr gefreut, aber es hat nicht wirklich etwas an meinen Chancen oder meinem Potential, bei wichtigen Rennen ganz vorne mitzufahren, geändert. Das war auf jeden Fall vorher schon da und ist es jetzt natürlich auch noch.

Abgesehen von Erfolgen und Platzierungen: Was treibt dich generell im Sport an und ermöglicht dir, an deine Grenzen zu gehen?
Mir gefällt am Sport, dass er sehr intensive Erlebnisse ermöglicht. Man kann sich einer Sache voll und ganz hingeben – und muss das irgendwo auch. Im Gegenzug sind dann die Emotionen sehr groß. Natürlich ins Positive wie auch ins Negative, aber genau das macht für mich den Reiz daran aus.

Schlagen wir die Brücke zum Freizeitsport: Was können alle mit dem Kanu am Wasser erleben?
Ich glaube, dass der Kanusport wirklich für alle Sportbegeisterten etwas ist. Die Möglichkeiten reichen von einer gemütlichen Seerunde über das Genießen idyllischer Landschaften auf leichtem Wildwasser bis hin zu richtig schweren Bächen. Das alles im kühlen Nass – und Balance, Kraft sowie Ausdauer wird auch noch trainiert. Was will man mehr?

Welchen wichtigsten Ratschlag gibst du Kanu-Neulingen mit auf den Weg? 
Nicht den Mut zu verlieren! Ich wollte als Kind selbst mehrmals aus Angst aufhören. Das Element Wasser ist dann – zu Beginn – oft doch nicht jedermanns Sache. Aber ich verspreche, wenn man dem Ganzen etwas Zeit gibt, dann kann die Kraft des Wassers etwas sehr Schönes für einen werden.