Auf in eine neue Runde auf unseren heimischen Top-Trails. In dieser Geschichte haben wir zusammengetragen, worauf es für jene ankommt, die sich auf die nächste Stufe der Trails wagen möchten.

Lara Wulz

Woran erkennt man, dass man den Trail-Kinderschuhen entwachsen ist und im Hinblick auf Technik, Ausdauer und Fahrgefühl den Schritt weiter Richtung Trails für fortgeschrittene Biker gehen kann? Dies ist natürlich, wie so oft im Sport, sehr individuell, da hierbei auch die persönliche Risikobereitschaft, Selbsteinschätzung und auch Trail-Vorliebe mitspielen. Dennoch gibt es ein paar Marker, an denen man sich orientieren kann, wann man bereit ist, diesen Schritt zu gehen, ohne dass der Fahrspaß darunter leidet. Denn wer hat schon Freude daran, das Bike 90 Prozent des Trails nach unten zu schieben, nachdem man mühsam den Berg hinaufgetreten ist, nur weil der Trail dann doch mehr Überraschungen auf Lager hatte, als das Skillset abdecken kann? 
 

Als Trail für Fortgeschrittene ­Biker schätzt Bike Experte Dominik Strolz jedenfalls Singletrails ab der Schwierigkeitsstufe 2 ein – sprich ab rot markierten Strecken kann man davon ausgehen, dass anspruchsvollere Passagen mit Drops, Steilkurven, Wurzeln, Steine, Treppen sowie einem Gefälle bis zu 70 Prozent warten. Das Gelände ist generell steiler als bei Einsteiger Trails, die Kurven bzw. Richtungswechsel werden enger und der Untergrund wird durch Steine, Wurzeln und ähnliches auch etwas ruppiger. Durch diese herausfordernderen Bedingungen müssen dann auch das eigene Können und das Fitnesslevel entsprechend höher sein. Auch das Risiko, sich zu verletzen, ist bei solchen Trails tendenziell höher, weiß der St. Antoner Trail Experte: „Durch das Gefahrenpotenzial und die höhere Geschwindigkeit ist Konzentration gefragt. Auch die körperliche Belastung durch das steilere Gelände ist wesentlich höher, vor allem für die Hände und Arme.“ 
 

Dieses Risiko erfordert auch erhöhte Sicherheitsmaßnahmen in Punkto Ausrüstung. Hierbei empfiehlt Marlene Krug aus Saalbach-­Hinterglemm, grundsätzlich immer Knie und -Ellenbogenschoner, einen Rückenprotektor, lange Handschuhe und einen Full-Face-Helm zu tragen. Man sollte prinzipiell eher alles anziehen, das einem hilft, bei einem Sturz weniger Verletzungen davon zu tragen. Essenziell ist dabei auch ein gut gewartetes Bike, denn schwierigere Trails fordern auch Bremsen, Dämpfern etc. mehr ab.

Man muss also fit und gut ausgerüstet sein. Auch eine solide Brems­technik ist essenziell, um sicher den Weg zum Ende des Trails zu finden. Doch wie verbessert man seine Fahrtechnik am besten? Auch hier weiß der St. Antoner Rat: „Am besten einen Fahrtechnikkurs bei einem ausgebildeten Guide bzw. Fahrtechniklehrern machen. Nur wenn man in der Theorie weiß, wie Mountainbiker und Bike gemeinsam gut funktionieren, kann man besser werden. Ab da ist dann regelmäßiges Üben und Fahren der Schlüssel zum Erfolg. Wenn möglich, sollte man auch immer wieder mit jemanden mitfahren, der vielleicht etwas besser fährt als man selbst. Es bringt extrem viel, die Line nachzufahren und man traut sich eventuell auch mehr zu.“

Ein wichtiger Punkt, da sind sich Experten einig, ist aber auch die mentale Komponente beim Umstieg auf schwierigere Trails. Hier ist volle Konzentration geboten und dabei sollte man mental gut im Flow sein. Denn dieser Flow ist es, was einem Anfänger mit regelmäßigen Ausfahrten, Übung und Spaß an der Sache zu einem guten Biker werden lässt, der mit einem gesunden Maß an Abenteuerlust von Herausforderung zu Herausforderung droppt. 

Wer jetzt Lust hat, das alles in der Praxis umzusetzen – oder als schon erfahrener Biker neue Trails entdecken möchte: Unsere Top 20 Trails für Fortgeschrittene liefern Inspiration! 

Marlene Krug

Die Pinzgauerin hat ihre Heimat im Saalbach, kennt die dortigen Trails und Lines aus ihrer Westentasche und kümmert sich ebendort beruflich ums Bike-Marketing.

Web: www.saalbach.com

Dominik Strolz

Region St. Anton am Arlberg, Tirol

WEB: www.stantonamarlberg.com