Der Winter ist da und mit ihm wieder die Frage nach der optimalen Bekleidung für sehr kalte oder ­wärmere Skitage. Wie man sich am besten ausrüstet und welche Trends uns aktuell begleiten.

Lara Wulz
Lara Wulz

Wer kennt sie nicht – die unliebsame Frage „Was zieh ich heute an?“, wenn es um die Wahl des richtigen Outfits für die Tage am Berg beim Skifahren geht. Denn dieses sollte im Bestenfall mit allen Bedingungen umgehen können – kalt, warm, nass, trocken, windig und so weiter. Es sollte sich für Skiausflüge an eiskalten Winter- und warmen Frühlingstagen gleichermaßen eignen.

Um das zu erreichen, gilt es einige Kniffe bei der Anschaffung oder Erweiterung der eigenen Ausrüstung zu beachten. Wie es am besten gelingen kann, weiß Schöffel-Produktmanagerin Christina Wlodasch: „Das Layering-System ist essenziell, da es jedem Skifahrer ermöglicht, den Komfort individuell anzupassen.“ Also ist man gut beraten, auch beim Skifahren auf den Zwiebellook zu setzen. Das macht nicht nur Sinn, sondern ist auch weit preiswerter, als für jede Wetterlage ein eigenes passendes Outfit im Schrank zu haben. Doch wie setzt man den Zwiebellook optimal ein? Auch hier weiß die Expertin Bescheid: „Die erste Schicht sollte Feuchtigkeit nach außen transportieren – beispielsweise mittels Merinowolle oder Synthetikfasern. Die zweite Schicht bietet Isolation – wie Fleece oder Prima­loft® Evolve. Die äußere Schicht sollte vor Wind und Nässe schützen – das gelingt durch Membranen wie Dermizax®. Durch Layering lässt sich nicht nur auf die Wetterbedingungen reagieren, sondern auch mehr Flexibilität geschaffen werden, um auf das eigene Temperaturempfinden einzugehen.“

Technologien und Materialzonen
Gute Skibekleidung zeichnet sich auch durch technische Innovationen aus. Sie sollte atmungsaktiv, wasser- und winddicht sein, mit einer hohen Isolationsfähigkeit und guten Belüftungsoptionen, weiß Martini-Sportswear-Experte Sebastian Waldbauer. Denn das Layering-System kann eben nur optimal funktionieren, wenn man bei den einzelnen Schichten auf eine intelligente Kombination achtet. „Es gibt viele moderne Technologien, die Temperaturregulierung, Atmungsaktivität und Wasserfestigkeit vereinen. Primaloft® Gold oder Primaloft® Evolve bieten hervorragende Isolationsleistung, während Membranen wie Dermizax®  wasserdicht und atmungsaktiv sind“, verrät Wlodasch. Die Dermizax™-Membran bestehe aus recycelfähigem Polyurethan und unterscheide sich im Aufbau sowie in der Funktionsweise stark von anderen wasserdichten Technologien: Sie ist porenlos und ihre Atmungsaktivität steigt mit zunehmender körperlicher Aktivität, erklärt der Martini Sportswear-Experte und führt weiter aus: „Hybridjacken isolieren – dank PrimaLoft® Active – und sind atmungsaktiv sowie windresistent. Charakteristisch sind unterschiedliche Materialzonen wie etwa Stretch-Ärmel und -Rücken. PrimaLoft Active ist ein innovatives Gestrick: Mit seiner einzigartigen, einem Tierfell nachempfundenen Struktur lässt es Luft besser zirkulieren und wärmt zugleich aktiv. Die Fasertechnologie leitet überschüssige Körperwärme und Feuchtigkeit ab und sorgt so für ein ausgeglichenes Körperklima.“

Nachhaltig und smart
Neben Layering sind 4-Wege-Stretch-Materialien und innovative Schnitttechniken, um mehr Bewegungsfreiheit zu garantieren, hoch im Kurs. Ein weiteres aktuelles Highlight ist die Primaloft® Evolve-Isolation, die durch ihre Pflegeleichtigkeit und ein sehr starkes Wärme-Gewichts-Verhältnis überzeugt, weiß Christina Wlodasch. Die Innovation liegt aktuell oft auch im Detail, sprich, wie die Produkte konstruiert sind. Nachhaltige Stoffe, die zu 100 % recycelbar, abriebfest und langlebig sind, stechen aktuell heraus. Wichtig dabei ist, dass die Produkte möglichst lang getragen werden können, weiß Sebastian Waldbauer von Martini. In der breiteren Masse ist die Nachfrage nach nachhaltigen, und dementsprechend langlebigen Produkten steigend.

Das Layering-System ist essenziell, da es jedem Skifahrer ermöglicht, den Komfort individuell anzupassen.

Christina Wlodasch, Schöffel

Wasserdicht und atmungsaktiv
Bei der optimalen Ausstattung darf man auf eines nicht vergessen: die Wahl der passenden Handschuhe. Wie wichtig ein guter Handschuh ist, weiß man spätesten dann, wenn man zum ersten Mal seine steifen Finger zu neuem Leben erwecken muss. Entscheidend ist bei einem Handschuh das richtige Material, das die Hände warm hält, ohne dass sie zu schwitzen beginnen, weiß Markus Chiba vom Handschuh-Hersteller Chiba. „Wichtig ist, dass ausreichend Luftpolster im Handschuh vorhanden sind, da Wärme durch die Luft nur minimal abgeleitet wird,“ erklärt Chiba. Fütterungen aus Kunst- oder Hohlfasern machen sich das zunutze und isolieren besonders gut. Gleichzeitig haben diese Fasern auch eine hohe Atmungsaktivität. Auch wasserdichte und atmungsaktive Membranen im Handschuh sind zum Standard geworden.

Beim Handschuh lassen sich einzelne Modelle finden, die bei kalten wie auch warmen Temperaturen gleichermaßen tragbar sind und optimalen Komfort bieten. Hersteller Chiba setzt auf Primaloft, verwendet aber als alternatives Futter natürliche Schafswolle. Begründung: Neben dem Aspekt der Nachhaltigkeit wärmt Schafwolle sehr gut, kühlt bei wärmeren Temperaturen und ist geruchsneutral.

Es gilt also, auch beim Handschuh lieber einmal öfter hinzusehen, zu vergleichen und auf die Qualität der verwendeten Materialen zu achten, um das bestmögliche Produkt zu finden.