Nicolai Užnik: Kopf und Körper

Wo fühlst du dich mehr in deinem Element: bei einem wichtigen Wettkampf in der Halle oder an einem coolen Boulderfelsen in der Natur?
Ich würde schon sagen, dass ich ein Wettkampftyp bin und mich daher bei großen Ereignissen sehr wohl fühle. Zugleich ist es auch sehr wichtig für mich, Zeit in der Natur zu verbringen und am Fels zu klettern. Die Balance zwischen beidem macht es für mich aus. 

Worauf kommt es beim Bouldern an?
Es ist mit Sicherheit die komplexeste Disziplin im Klettern. Nicht nur physische Elemente wie Kraft, Technik und Koordination werden benötigt. Auch mentale Fähigkeiten sind extrem wichtig, wie man Boulder löst, wie viele Versuche man hineinsteckt und auch die richtige Herangehensweise an Probleme. 

Was sind deine großen Stärken? 
Meine Präferenzen liegen in den kraftvollen und dynamischen Bouldern, wobei meine größte Stärke wahrscheinlich meine Vielfältigkeit ist. Ich habe nicht wirklich gravierende Schwächen, daher kann ich, egal in welchem Stil die Routensetzer die Boulder bauen, meistens gut performen.

Was wäre dein Trainingstipp für ­unsere Leser:innen?
Egal, auf welchem Niveau man Sport ausübt: Mein Tipp wäre, nicht den Spaß zu verlieren und auf seinen Körper zu hören. Manchmal ist es auch nicht schlecht, ein Training auszulassen und sich lieber eine Pause zu gönnen, wenn es notwendig ist.

Das bringt uns gleich zu einem Tipp für die Regeneration, bitte ...
Regeneration darf natürlich nicht vernachlässigt werden, egal ob im Profisport oder im Hobbybereich. Wer seinem Körper nicht die Chance gibt zu regenerieren, kann nicht stärker werden. Dabei hilft auch leichtes Durchbewegen am Pausentag wie Radfahren – oder je nach Trainingsphase ein Saunagang oder Eisbäder. 

Und noch ein Ernährungstipp?
Die Ernährung spielt ebenso eine große Rolle. Das Wichtigste für mich ist es, mich einfach ausgewogen zu ernähren, genügend Vitamine, Proteine oder Kohlenhydrate zu bekommen.

Welchen sportlichen Traum würdest du dir irgendwann gern erfüllen?
Derzeit ist mein größtes kurzfristiges Ziel, einen Weltcup zu gewinnen. Auf längere Sicht sind es ganz klar die Olympischen Spiele 2024 sowie eine WM-Medaille.