Auf unserer Suche nach sportliche "Lustmachern für Kids und Jugendliche sind wir diesmal ganz trendig unterwegs: Parkour, Bouldern und Ultimate – nicht nur coole, sondern auch perfekte Sportarten zur Körperschulung. Was sich dahinter verbirgt und warum schon Volksschulkinder damit beginnen können.

Von Klaus Molidor


Je älter Kinder werden, desto wichtiger ist beim Sport vor allem eines: „Echt cool" muss es sein. Zumindest ein bisschen soll es von der Norm abweichen, trotzdem viel Spaß machen und nicht schnell langweilig oder eintönig werden. Daher stellen wir heute drei Trendsportarten vor, bei denen Kinder rasch ein Erfolgserlebnis haben, sie aber auch nach vielen Jahren noch nicht ausgelernt haben – und die sie vor allem mit ihren Eltern betreiben können: Bouldern, Ultimate und Parkour. Wer nicht wirklich was damit anfangen kann: Bouldern ist Klettern in Absprunghöhe, das man dank zahlreicher Kletterhallen auch im urbanen Bereich perfekt ausüben kann. Ultimate ist die Wettkampfausgabe von Frisbee und Parkour das effiziente Überwinden von Hindernissen wie Bänken oder Wänden nur mit Hilfe perfekter Körperbeherrschung.

EINFACH LOSLEGEN
Allen drei Sportarten gemein ist, dass sie vor allem auch das Körpergefühl und die Koordination stärken. Alle drei machen schon von Beginn an, auch mit wenig Vorbildung, Spaß – und sie bleiben auch mit wachsendem Können interessant, weil sie einfach immer komplexer werden.

Am Beispiel Bouldern: „Wir haben sogar schon Dreijährige in der Halle gehabt", sagt Stefan Kleinhappl vom Boulderclub Graz. Für Kinder werden eben eigene Routen an die Wände geschraubt, mit geringem Abstand zwischen Griffen und Tritten. „Und wenn es für die Kids auf den einfachen Routen klappt, wartet daneben gleich die nächstschwerere", sagt Kleinhappl, der aus Erfahrung weiß: „Langeweilig ist es beim Bouldern noch keinem geworden."

Das gilt auch für Ultimate Frisbee. Eine Plastikscheibe hin und her geworfen hat wohl schon jeder einmal. Das ist aber nur der Einstieg in den Ultimate-Sport, den Unterschied zwischen der Wiesen- und der Wettkampfversion erklärt Claus Lackerbauer, Vizepräsident des Frisbeeverbands und selbst erfolgreicher EM-Teilnehmer so: „Das ist wie Hobbyfußball und Champions League."

Was Lackerbauer besonders freut, ist der Nutzen für die Gesellschaft. Bei Ultimate wird Fairness ganz groß geschrieben, Schiedsrichter gibt es nicht: „Die Spieler entscheiden am Feld selbst, was ein Foul ist und was nicht. Dieser Gemeinschaftssinn und diese Fairness würden auch der Gesellschaft gut tun." Von der körperlichen Ertüchtigung, die den gesamten Bewegungsapparat stärkt, ganz zu schweigen.

Fast gänzlich ohne Wettbewerbsdenken kommt Parkour aus. Den Sportlern geht es darum, einen tollen Sprung zu schaffen oder eine Wand zu überwinden. „Man freut sich gemeinsam, wenn einem etwas Tolles gelingt", sagt Gert Prügger, Obmann des Parkourvereins Let's move in Graz, der auch für reine Anfänger offen ist. „Am Anfang geht es vor allem um Gleichgewicht und Koordination", sagt Prügger, der eigentlich vom Fußball kommt. „Mir hat bei Parkour von Beginn an auch gefallen, dass die Trainings nicht so stur nach Plan laufen. Wir wärmen gemeinsam auf, aber dann trainiert jeder, was er gerne möchte und die Trainer unterstützen die verschiedenen Gruppen dabei."

FINDE DEINEN SPORT
Lust bekommen? Wir haben die drei Trendsportarten unter die Lupe genommen:



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