Beunruhigende Neuigkeiten für sportliche Ladies, die die Pille nehmen: Eine US-Studie zeigt, dass Frauen, die hormonell verhüten, durch Sport 60 Prozent weniger Muskeln aufbauen als Frauen, die keine Hormonpräparate zur Verhütung verwenden. Ob das stimmt?
Besagte US-Studie stammt von Wissenschaftlern der Texas A & M University und der University of Pittsburgh. Sie wollen herausgefunden haben, dass Hormonpräparate wie die Antibabypille den Körperaufbau und Trainingseffekt und somit auch den Muskelaufbau bei Frauen negativ beeinflussen können. 73 Frauen zwischen 18 und 31 Jahren sind für die Studie untersucht worden – die eine Hälfte der Teilnehmerinnen nahm eine Antibabypille, die andere Hälfte nicht. Alle Probandinnen sollten die gleiche Chance haben, durch Training Muskeln aufzubauen. Daher stand für beide Gruppen zehn Wochen lang Sport nach dem gleichen Trainingsplan auf dem Programm. Zusätzlich nahmen alle Studienteilnehmerinnen eine exakt berechnete Menge an Eiweiß zu sich, die sich nach dem Gewicht der jeweiligen Person richtete.
ÜBERRASCHENDES ERGEBNIS
Das Ergebnis der Studie war ziemlich überraschend. Jenen Frauen, die nicht mit der Pille verhüteten, konnte ein höherer Blutspiegel der sogenannten anabolischen Hormone nachgewiesen werden. Dabei handelt es sich unter anderem um Wachstumshormone, die für den Muskelaufbau zuständig sind. Außerdem hatten diese Frauen rund 60 Prozent mehr Muskeln aufgebaut als ihre Kolleginnen, die eine Antibabypille nahmen. Die amerikanischen Wissenschaftler zeigten sich erstaunt über das Ergebnis und fordern weitere Studien zu dieser sonderbaren Nebenwirkung der Pille.
BEDENKLICHE NEBENWIRKUNGEN
Apropos Nebenwirkungen: Die Nebenwirkungen der Antibabypille diskutieren Ärzte und Krankenkassen ja bereits seit Langem. In den Medien wird in letzter Zeit aber verstärkt von Fällen berichtet, in denen Frauen vermuten, durch die Einnahme einer Pille eine Beinvenenthrombose, Lungenembolie oder sogar einen Schlaganfall erlitten zu haben. Im Kreuzfeuer der Kritik stehen vor allem die drospirenonhaltigen Pillenpräparate des Pharmakonzerns Bayer (z.B. Yasmin, Yasminelle, Yaz, Aida, Petibelle). Der Konzern spricht allerdings von Ausnahmen und Einzelfällen. Wie viel Schuld den vermuteten Verursacher der gefährlichen Erkrankungen tatsächlich trifft, wird noch geklärt. Tatsache ist aber, dass bei der Einnahme von Hormonpräparaten immer mit möglichen Nebenwirkungen zu rechnen ist. Ob und mit welcher Pille man verhütet und worauf Frauen bei der Einnahme achten müssen, sollte man daher unbedingt zuvor mit einem Frauenarzt absprechen.
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