Wir rennen uns stundenlang die Seele aus dem Leib, gehen lustvoll im Fitnesscircle an unsere Leistungsgrenzen, freuen uns den ganzen Arbeitstag auf unsere abendliche, schweißtreibende Sporteinheit. Alles nur eine Frage des eisernen Willens? „Nein“, sagt Extremsportler und Motivationsexperte Wolfgang Fasching: „Der Kopf allein bringt uns nicht ans Ziel. Es ist das Herz, das uns beim Sport antreibt.“ Wir zeigen dir den Weg, wie du deine Motivation beim Sport förderst.
Motivation nennen das die einen – Leidenschaft und Verlangen die anderen. In einem sind sich aber alle einig: Die Lust am Sport ist der einzige Weg, erfolgreich zu sein und das erhoffte Ziel zu erreichen! Einer, der über das Thema Leidenschaft und Motivation besser Bescheid weiß als die meisten anderen Menschen auf diesem Planeten, ist Wolfgang Fasching, der als Extremsportler schon in vielen Situationen seine Leistungsgrenzen weit hinein ins schon „Unmenschliche“ verschob – und der seine Erfahrungen „für den erfolgreichen Kampf mit dem inneren Schweinehund“ als Motivationscoach und -Vortragender weitergibt.
„Egal, ob im Sport oder im Berufsleben – ein Mensch, der für ein bestimmtes Ziel motiviert ist, brennt förmlich dafür. Seine Augen glimmen, jede Faser seines Körpers ist in Erwartungshaltung und seine innere Stimme schreit: Los jetzt! Mach es! Du schaffst es!“ Und konkret auf den Sport bezogen, weiß Wolfgang Fasching: „Ein motivierter Athlet kann es kaum erwarten, bis das Training oder auch der Wettkampf endlich losgeht. Einem nicht oder nur wenig motivierten Sportler sitzt hingegen lähmende Zurückhaltung im Nacken.“
Gemeinsam haben beide Sportler nur eines: Sie stecken im Chaos der Gefühle fest! Denn es ist nicht der Verstand, der sie entweder bremst oder brennen lässt, erklärt unser Experte, „sondern es ist das Herzblut, das Wellen schlägt und sie mitreißt oder untertaucht ...“
Im Rausch der Hormone
Wem das gar zu pathetisch klingt, der lässt sich vielleicht von Fakten überzeugen. Motivation ist nämlich nicht bloß eine betörende Gefühlsduselei, sondern es ist vor allem ein Zustand körperlicher Erregung. Und die lässt sich messen: Motivation ist, rein physikalisch betrachtet, ein Hormonrausch, der uns antreibt und agil macht – erklärbar dadurch, dass unser Körper im Zustand voller Motivation die Ausschüttung von Glücks- und Aktivitätshormonen, wie Dopamin oder Adrenalin, hochschraubt und gleichzeitig lähmende Stresshormone, wie Kortisol, drosselt.
Ein Schwall quirliger Glückshormone ist aber nicht das Einzige, was man durch Motivation erlangt – „auch der Erfolg fällt motivierten Menschen förmlich in den Schoß“, bestätigt Experte Fasching. „Wer eine Sportart oder auch jede andere berufliche oder private Tätigkeit mit Erfolg ausüben will, der muss motiviert sein. Ohne Herzblut, ohne Leidenschaft kommt man nicht zum Ziel.“ Der Motivationscoach stellt sogar einen Vergleich an: „Treten zwei Sportler, die gleich gut trainiert sind und die gleichen technischen Voraussetzungen haben, zu einem Wettkampf an, dann gewinnt unter Garantie der Sportler, der mehr Motivation hat.“ Denn der Glaube an die eigene Stärke und der damit freigeschaltete innere Elan lassen uns über uns hinaus wachsen.
Wem auch das wieder zu blumig klingt, der hält sich eben an Tatsachen und festgeschriebene Ereignisse. Ein Beispiel: Roger Bannister war der erste Mensch, der im Jahr 1954 eine Meile in einer Rekordzeit von weniger als vier Minuten gelaufen ist. Bis dahin galt es als unmöglich, eine solche Rekordzeit zu laufen. Was Wolfgang Fasching aber tatsächlich damit sagen will: „Noch erstaunlicher als die Schnelligkeit des Läufers Bannister war die Tatsache, dass nach seinem unglaublichen Meilen-Rekord plötzlich eine Flut von Läufern folgte, die die Vier-Minuten-Schallmauer ebenso durchbrachen wie ihr Vorreiter. Dieses Ereignis zeigt doch ganz klar, dass Grenzen im Kopf entstehen – und durch einen festen Glauben und elanvolle Motivation wieder zu sprengen sind.“
Motivationsmethoden für Job und Sport
So viel steht also fest: Motivation ist die innere Schubkraft, die uns vorantreibt, glücklich macht, uns Grenzen und auch den inneren Schweinehund überwinden lässt. Damit drängt sich klarerweise die entscheidende Frage auf: Und wie schafft man es, im richtigen Augenblick motiviert zu sein? SPORTaktiv hat gemeinsam mit Mentalprofi Wolfgang Fasching die besten Motivationsstrategien zusammengestellt, die euch helfen könnten, eure gesteckten Ziele tatsächlich zu erreichen.
Gnade vor Recht: Verzeih dir!
Motivation ist wie ein Rausch. Sie lässt uns überschäumen und macht uns gierig. Nur eines schafft sie nicht: Den inneren Schweinehund vollkommen verstummen zu lassen – es wird immer wieder Momente geben, in denen er laut wird. Und es wird sogar Tage geben, in denen wir dieser demotivierenden Stimme nachgeben, faul werden und selbst unseren liebsten Sport schwänzen.
„Allerdings werden diese Momente immer weniger, je größer die Motivation ist“, verspricht Wolfgang Fasching, der in seiner Zeit als Extremsportler selbst oft genug vom „inneren Schweinehund“ angefallen worden war und daher genau weiß: „Die Ansprache des inneren Schweinehundes verliert ihren negativen Charakter. Mein Tipp: Freunde dich mit ihm an! Wenn du einen Sport gefunden hast, der der dir eine große Motivation verschafft, wird es dein Schweinehund nicht schaffen, dir diesen Sport madig zu machen. Im Gegenteil: Wird seine Stimme laut, ist das kein Protest, sondern bloß ein Warnzeichen.“
Gelegentliche Motivationslosigkeit kann dich nämlich auch vor Überforderungen schützen. Und wir wissen ja: Überforderungen führen zu Misserfolgen – und Misserfolge vermiesen die Motivation. Die wollen wir doch eigentlich nie wieder verlieren, oder? Daher sagen wir lieber: Danke, lieber Schweinehund – du bist ein guter Trainingspartner!